27. 12. 2021

Die Grenzen des „gesunden Immunsystems“

 Schnupfen, Grippe, Masern, Pocken und das millionenfache Sterben im kolonialen Amerika

 

Ein starkes Immunsystem, gute Gesundheit, eine robuste körperliche Verfassung sind wichtig. Aber als Alternative oder gar als Gegensatz zu Impfungen, Masken oder Kontaktbeschränkungen in der Corona-Pandemie taugen sie nicht.

Gegen die in der Corona Krise ständig wiederholten falschen Behauptungen von einer vermeintlichen Allmacht eines „gesunden Immunsystems“ gibt es eindeutige Belege. Zum Beispiel das furchtbare Massensterben in Amerika im Zuge der Kolonialisierung durch die europäischen Eroberer im 16. Jahrhundert.

Amerika und die Karibik waren vor den Eroberungen gut besiedelt. Die indigenen BewohnerInnen litten keinen Mangel, die Landwirtschaft war leistungsfähig, die Ernährung vielseitig und ausreichend. Die Lebensweisen waren gesund. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass das Immunsystem der Menschen schwach gewesen sei.

Trotzdem brachte der Kontakt mit neuen, bislang unbekannten Krankheitserregern, auf die das Immunsystem nicht trainiert war, ein millionenfaches Sterben. Schnupfen, Grippe, Masern oder Pocken vernichteten ganze Stämme und hoch entwickelte Kulturen, viel mehr noch als die direkte Gewalt der Eroberer.

Die indigene Bevölkerung Amerikas schrumpfte bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts von rund 50 Millionen (unterschiedliche Annahmen) auf rund 4 Millionen. Den größten Anteil daran hatten die dem Immunsystem der Menschen nicht bekannten Krankheitserreger. Es dauerte über hundert Jahre, bis das Immunsystem der Überlebenden langsam lernte, mit den neuen Erregern umzugehen. Da waren ihre Kulturen und Lebensweisen aber schon zerstört. Sie waren besiegt, entrechtet, vertrieben oder versklavt.

Das kollektive Immunsystem einer Population hat locker hundert und mehr Jahre Zeit, um sich an neue Herausforderungen anzupassen. Die konkret betroffenen Menschen aber nicht. Die haben dafür schlaue Impfungen entwickelt, um der Natur ein bisschen nachzuhelfen. Mir ist das lieber!

 

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Massensterben: „An erster Stelle standen die Krankheiten“

Zitate aus Rinke, Stefan: Demografische Katastrophe. In: Jaeger (Hrsg.) Enzyklopädie der Neuzeit. 2005 (Bd. 2), S. 895-899:

 

„Das Ausmaß, die Geschwindigkeit und die Dauer des Rückgangs der indigenen Bevölkerung in der für die Europäer Neuen Welt nach 1492 stellten die katastrophalen Epidemien, die das mittelalterliche und neuzeitliche Europa trafen, weit in den Schatten. Historiker haben daher schon frühzeitig von einer Demographischen Katastrophe - manche sogar von einem Genozid – gesprochen. Das Sterben zählt zu den dunkelsten Aspekten der Geschichte der Entdeckung und Eroberung Amerikas durch die Europäer.

 

Die Demographische Katastrophe ist eine Grundbedingung für die Entwicklung der Kolonialgesellschaften in Amerika. Sie beeinflusste den transatlantischen Kulturkontakt, die Geschichte der europäischen Expansion sowie allgemein die neuzeitliche Wahrnehmung.

 

Die Schätzung zur Gesamtzahl der indianischen Bevölkerung, die zum Zeitpunkt der `Entdeckung´ in der Neuen Welt lebte, divergieren erheblich und sind in der historischen Forschung seit langem umstritten. Für das spätere Hispanoamerika erscheint ein Richtwert von rund 35-40 Mio. plausibel. Für Nordamerika schwanken die Zahlen zwischen 7 und 10 Mio. Ureinwohnern und für Brasilien zwischen 500.000 und 2,5 Mio. Allein in Hispanoamerika ging die indigene Bevölkerung im Lauf der folgenden gut 150 Jahre insgesamt um circa 90% zurück.

 

Bereits im 16. Jahrhundert war die Dimension der Demographischen Katastrophe erschreckend. In Mexiko und Zentralamerika betrug der Bevölkerungsrückgang zwischen 1519 und 1568 wahrscheinlich mehr als 90%, in den meisten anderen Regionen zwischen 80 und 90%. Auf den Karibikinseln wie v.a. der Insel Hispaniola kann man regelrecht vom Aussterben der Urbevölkerung sprechen.

 

[...] die Demographische Katastrophe [war] um 1570 noch nicht abgeschlossen [...], sondern [dauerte] bis ca. zur Mitte des 17. Jahrhunderts an. So reduzierte sich die Zahl der Ureinwohner bis 1650 auf rund 4 Mio. Im Einzelnen ist [..] nach Binnenregionen zu differenzieren: Insbesondere die dicht besiedelten Kernregionen Neu-Spanien (das heutige Mexiko mit Zentralamerika) sowie Peru wiesen überdurchschnittlich starke Rückgänge auf. In den dünn besiedelten Grenzgebieten (z.B. im heutigen Chile, Argentinien, Paraguay) war demgegenüber ein weniger starker Rückgang zu verzeichnen.

 

Die Gründe für die Demographische Katastrophe waren vielfältig. An erster Stelle standen die Krankheiten, die im Rahmen des Columbian Exchange aus Europa und Afrika nach Amerika eingeschleppt wurden. Nicht nur die auch in Europa tödliche Pocken, Pest und Typhus, sondern auch dort eher harmlose Krankheiten wie Grippe oder Masern breiteten sich z.T. pandemisch aus, forderten zahllose Todesopfer und führten langfristig zu sinkenden Geburtsraten unter den Indianern [...]. Teils im Gefolge der Eroberer, teils diesen schon vorauseilend, wurden die Epidemien zu einem wesentlichen Faktor bei der Eroberung der indianischen Reiche.

 

Neben den Seuchen trugen die Eroberungskriege an sich zum Bevölkerungsrückgang bei. Die unterschiedlichen Formen von Versklavung und Zwangsarbeit, die Spanier und Portugiesen im Anschluss an die Eroberung durchsetzten, forderten weitere Todesopfer. Damit einher gingen die Ernährungsprobleme, die auch auf die ´die Zerstörung des ökologischen Gleichgewichts´ durch neue Erzeugnisse und Anbaumethoden zurückzuführen waren. Seuchen, Hunger, Ausbeutung und allgemeine Aussichtslosigkeit führten ferner zu einer Demoralisierung der autochthonen Bevölkerung, die sich in sinkenden Fertilitätsraten niederschlug.“ (Rinke 2005: 895 -899)

 

Als Konsequenz des damit verbundenen Rückgangs an Arbeitskräften begannen die spanischen Eroberer vermehrt afrikanische Sklaven nach Amerika einzuführen.

 

Den massiven Bevölkerungsrückgang nahmen die Europäer zum Anlass, ihre kulturelle Überlegenheit gegenüber den Indigenen zu untermauern. Die demografische Katastrophe wurde teilweise von ihnen als Gottesurteil interpretiert und förderte ihre paternalistische Haltung gegenüber der indigenen Bevölkerung weiter.

 

Ab der Mitte des 17. Jahrhunderts verlangsamte sich in Hispanoamerika der Bevölkerungsrückgang. Schließlich stiegen die Bevölkerungszahlen nach einer Phase der Stagnation wieder an. Entscheidend war dabei die Entwicklung von Resistenzen gegenüber aus Europa eingeschleppten Krankheitserregern."

 

Von so genannten "Querdenkern" häufig im Netz geteilter Unsinn. 

 

 

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24. 12. 2021

Schöne, harmonische Weihnachtstage wünsche ich. Ein gutes Leben! Von allem genug und von nichts zu viel.

 

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23. 12. 21

Das grüne Herz des Valle erhalten…?!

Als regelmäßiger Besucher La Gomeras und des Valle Gran Rey würde mich einmal interessieren, wie andere TouristInnen oder BewohnerInnen die Veränderungen im Tal sehen.

Schaut man von den umliegenden Bergen auf das untere Valle Gran Rey, dann drängt sich der Eindruck auf, dass die Idee der Besiedelung dieses Tales, dessen Verbauung an den Rändern, verbunden mit einem starken, grünen Herzen im Zentrum war. Ursprünglich war das wahrscheinlich ganz pragmatisch der Sicherheit vor Überschwemmungen geschuldet, später als wichtige zusammenhängende Fläche für die Landwirtschaft.

Diese wunderbare grüne Mitte des Valle wurde in den letzten Jahrzehnten von allen Seiten und an vielen Stellen angeknabbert. Mit der hässlichen Parkplatzstraße hat es eine tiefen Stich mitten ins Herz bekommen. Aber die grundlegende Struktur des unteren Tales ist immer noch erkennbar und prägend. Das Tal würde seines Gesichtes und seiner Idee beraubt werden, wenn es zu einem Siedlungsbrei ohne Berücksichtigung seiner grundlegenden Struktur verkommt. Nach meiner Wahrnehmung ist es leider auf dem besten Weg dazu.

 

Dauerhafter Schutz des verbliebenen Grünlandes?

Bei der Vorstellung der Pläne für die neue Gestaltung des Strandes wurde ganz offen von der lokalen Politik davon gesprochen, dass die benötigten zusätzlichen Flächen nicht vom Strand, sondern von den Flächen dahinter kommen werden. Also wieder vom grünen Herzen. Und so wird es immer weiter gehen.

In wenigen Jahren würde damit die bisherige Struktur, das Gesicht, das Herz und wohl auch die Seele dieses Tals unwiderruflich zerstört sein. Mir würde das unendlich leidtun und mich interessiert, wie das andere BesucherInnen und BewohnerInnen wahrnehmen. Weiß jemand, ob und wie das in der Bevölkerung und der lokalen Politik diskutiert wird? Gibt es die Idee einer übergeordneten Raumordnung oder einer Grünlanddeklaration, die das verbliebene Grünland unter dauerhaften Schutz stellt?

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23. 12. 2021

"Kinder, Narren und Thomas Schmid sagen die Wahrheit."

 

Aus gegebenem Anlass adaptierte alte Österreichische Volksweisheit

 

 

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23. 12. 2021

Thomas Schmid und die österreichische Krankheit

Die grauslichen Chats der Herrn Schmid haben in ihrer dümmlich-dreisten Direktheit etwas Kabarettistisches. Das darf auch belächelt werden. Aber das damit offen präsentierte Sittenbild des systematischen Machtmissbrauchs muss doch im Vordergrund stehen. Ein Aspekt kommt dabei etwas zu kurz. Ganz offensichtlich ist es einem Mitarbeiter in einem Ministerkabinett, wie Thomas Schmid es im Finanzministerium war, möglich, die Karriere einer Beamtin direkt und maßgeblich zu beeinflussen. Das klingt österreichisch normal. Die ÖsterreicherInnen wurden an die illegitime Verlängerung der Parteienmacht über die Verwaltung in Jahrzehnten gewöhnt. In Wahrheit ist dieser Machmissbrauch aber eine österreichische Krankheit und die Ursache vieler Verwerfungen in unserem Land.

 

Frust und Drängen in die möglichst frühe Pension

Hier geht es um die Arbeitsbedingungen hunderttausender Menschen in der Verwaltung und im staatsnahen Bereich. Wie geht es denen, wenn sie ständig miterleben müssen, wie die Parteipolitik aus niedersten Beweggründen Karrieren beeinflusst? Wie geht es den MitarbeiterInnen des Finanzamtes dessen Leiterin der Herr Schmid gemacht hat?

Ich habe mich oft gefragt, warum in der Verwaltung bei vergleichsweise luxuriösen äußeren Arbeitsbedingungen mit hoher Sicherheit und guter Bezahlung, so viele Menschen unzufrieden und ausgebrannt sind, warum so viele in die möglichst frühe Pension drängen?

Hier haben wir eine Antwort.

 

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22. 12. 2021

Eine Schande für Salzburg

Die Benennung einer Straße nach einer Person soll eine besondere Auszeichnung sein. Ein Bildhauer der sich an den Nationalsozialismus angebiedert und zum „Lieblingsbildhauer des Führers“ hochgedient hat, verdient eine solche Auszeichnung nicht. Punkt! Man denke nur daran, dass tausende KünstlerkollegInnen des Herrn Thorak von den Nazis geächtet, verfolgt und ermordet wurden, während er mit ihnen lukrative Geschäfte machte.

Aus Thoraks Biographie ist der Karrierismus und Opportunismus des sehr kurz gekommenen Aufsteigers irgendwie nachvollziehbar. Es ist auch nicht so, dass keine Straßenbenennung eine Gesamtverurteilung eines Menschen wäre. Milliarden Menschen leben gut damit, oder müssen damit leben, dass nach ihnen keine Straße benannt wird. Es geht hier nur darum, ob jemand diese besondere Auszeichnung verdient oder nicht verdient. Thorak verdient sie nicht. Wenn es trotzdem passiert ist, so wie 1963 in Salzburg, dann muss es rückgängig gemacht werden.

Ja, die Änderung einer Wohnadresse ist mit diversen Unannehmlichkeiten verbunden, so wie dies bei jeder Übersiedlung der Fall ist. Das ist zumutbar. 781.472 in Österreich lebende Menschen haben eine Adressänderung durch Übersiedlung etwa im Jahr 2020 geschafft. Man darf also davon ausgehen, dass dies auch für die BewohnerInnen der Straßen mit belasteten Namen in Salzburg zumutbar ist. Sie bekommen dafür eine neue gute Adresse nach einem Namen, der oder die, das auch verdient hat.

 

Verlorene Jahre

Die zahlreichen belasteten Straßennamen und die totale Blockade der Diskussion durch die Bürgermeisterpartei ÖVP und ihres Anhängsels FPÖ sind eine Schande für die Stadt Salzburg. Sie werden diese Diskussion auf Dauer trotzdem nicht abwürgen können. Aber der Mix aus gleichgültigem Versagen in Sachfragen (Wohnen, Verkehr) und üblen Statements dieser Art ist das kennzeichnende Element dieser verlorenen Jahre für Salzburg.

 

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5. 12. 2021

Von Rechtschreibfehlern, verlorenen Absätzen und fehlenden Bildtexten

Für Christine Haidegger

 

Heute am 5. Dezember ist 79jährig die Salzburger Literatin Christine Haidegger gestorben. Als Korrekturleserin in der Zeitung „Salzburger Fenster“ war sie viele Jahre meine geschätzte Kollegin. Sie hat mir und uns unzählige Peinlichkeiten erspart.

 

Das „Salzburger Fenster“ verdankte Christine Haidegger den Mühen der Schriftstellerei. Auch gute Namen, geschmückt mit Preisen, Kritiken, Lob und Auszeichnungen verdienen mit der Literatur meistens zu wenig Geld. Zusatzeinkommen sind notwendig. Viel gäbe es über diesen Missstand zu sagen. Er spiegelt die Versäumnisse der großen Medien- und Kulturmaschinen.

Für das „Salzburger Fenster“, dessen Schreiber ich war, war dieser Missstand ein Gewinn. Die renommierte Schriftstellerin Christine Haidegger begab sich in das Milieu des Journalismus, der Werbung, der Public-Relations Texte, der Inserate, Kleinanzeigen, Ankündigungen und Bildtexte. Lange Jahre war sie unsere Korrekturleserin. Durch ihre Hände ging jede Seite. Für deren Inhalte kann sie nicht verantwortlich gemacht werden. Sie konnte aus schlechten keine guten Geschichten machen. Aber tonnenweise Peinlichkeiten hat sie im Lauf der Jahre für das ganze Blatt und alle SchreiberInnen verhindert. Auch für mich.

 

Tausendmal Verstand und Gefühl gegen tausend Fehlerquellen

Wir reden dabei nicht nur von den klassischen Tipp-, Rechtschreib- und Grammatikfehlern. Die Entstehung einer Zeitung ist ein quirliger Prozess mit unendlich vielen Fehlerquellen. Wie viele Seiten gehen sich aus? Gibt es schon einen Seitenspiegel? Kommt im letzten Moment noch ein Inserat dazu, oder eine aktuelle Geschichte? Wo sind die Fotos zu den Geschichten? Sind sie neu oder müssen Archivfotos hervorgekramt werden. Welche Bildtexte gehören zu welchem Bild? Wurden Bildtexte vergessen? Welche Druckunterlagen fehlen noch? Mit wem muss noch schnell telefoniert werden? Welche Schreiberin oder welcher Schreiber ist schon wieder säumig und liefert den vereinbarten Text erst im allerletzten Moment? Es kommt vor, dass eine Geschichte wegen geänderter Platzverhältnisse radikal gekürzt werden muss. Dann hängt darob vielleicht irgendwo ein Satz inhaltlich in der Luft. Wem fällt es auf, dass beim eiligen letzten Umformulieren geschlampt wurde? Oder dass der Hinweis auf Seite 1 „Fortsetzung auf Seite 9“ nicht mehr stimmt, weil auf Seite 9 jetzt ein Inserat steht und die redaktionelle Geschichte auf Seite 10 gestellt wurde? Sind die Namen und Funktionen von vorkommenden Menschen vollständig und richtig, stimmen angegebene Telefonnummern oder E-Mails. Tausend Fehlerquellen erfordern Verstand, Mitdenken, Gefühl, Logik und eine Wünschelrute. Christine hat das mitgebracht.

 

Immer sicher gefühlt

Ein Drucktermin ist eine totalitäre Angelegenheit. Er reißt einem Unfertiges und Halbgares aus der Hand. Rund um das Drucken und das Gedruckte gibt es noch ein paar schreckliche Phänomene. Zum Beispiel, dass der Autor oder die Autorin selbst einen Text oder eine Seite zehn Mal kritisch anschauen kann, und ihnen dabei kein Fehler auffällt. Aber kaum wird das fertig gedruckte Produkt aufgeschlagen, springt ein peinlicher Fehler mitten ins Auge. Das sind fürchterliche Momente. Man weiß, jetzt ist es zu spät. Der Fehler ist schon zehntausendende Male multipliziert und ebenso oft unter den Leuten. Er steht frei zur Ansicht. Sensiblen Charakteren setzen solche Momente fürchterlich zu.

Eine gute Korrektorin zählt deshalb umso mehr. Bei Christine haben wir uns sicher gefühlt. Selbstverständlich ist das nicht. Wer mit dem Schreiben und Publizieren zu tun hat, weiß das. Schlechte, lieblose, gedankenlose und gerade ob ihrer Unfähigkeit machtbewusste LektorInnen sind die Hölle.

Es gibt auch die andere Perspektive. Wie müssen sich gebildete LektorInnen mit Verstand und Sprachgefühl ob der Qualität der ihnen vorgelegten Texte oft fühlen? Christine hat meistens stumm gelitten. Selten ist es aus ihr herausgebrochen. Wenn sie nicht Hopfen und Malz verloren gegeben hat, kam manchmal auch eine Anregung. Es ist schon so, Leidensfähigkeit, Demut und Schicksalsergebenheit gehören auch zum Handwerkszeug von LektorInnen. Sie wüssten es oft besser.

 

Engagiert und tapfer

Christine war als Literatin für die Literatur und die Literaten engagiert. Selbst zu schreiben, war ihr nicht genug. Sie hat immer auch das Schreiben anderer gefördert und den Austausch über Bücher und Literatur angeregt und organisiert. Christine hatte schwere Verluste zu bewältigen und musste gegen mannigfache Unbillen des Lebens kämpfen. Sie machte das hartnäckig und vital. Sie ließ sich nicht unterkriegen. Wie geht es Ihr denn, fragte ich vor Jahren eine Mitarbeiterin des Literaturhauses. Nicht so gut mit der Lunge. Christine ist mit dem tragbaren Sauerstoffgerät in das Literaturhaus gekommen. So war sie. Tapfer!

Vielen Dank für alles, liebe Christine!

Heinrich

 

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3. 12. 2021

Nachtreten nach Rücktritten?

Gegensätze klar benennen. Scharfe Analyse. Unterschiede nicht verwischen. Auf Gesülze verzichten. Falschheit vermeiden. Differenzen aushalten. Das würde ich mir im österreichischen politischen und gesellschaftlichen Diskurs mehr wünschen.

Aber nicht halblustiges, gehässiges, persönliches Nachtreten…

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29. 11. 2021

Die „Pharmalobby“ als „Wortkeule“ der Eso-Scharlatane

Weil es gerade so gut passt. Ein Auszug aus meinem Buch „Achtung! Wortkeulen. Die Sprachtricks der Schlechtmenschen“ im Kapitel „Lügenpresse“:

 

„Am Beispiel „Pharmalobby“

 Am Beispiel einer ganz anderen Branche wird diese sehr komplexe Wirklichkeit vielleicht nachvollziehbarer. Über die Schandtaten der Pharmaindustrie können Bibliotheken gefüllt werden. Über ihre astronomischen Profite, die Beeinflussung von Zulassungsbehörden, die korrumpierenden Pseudo“kongresse“ in Nobelskiorten und Geschenke für die Ärzteschaft, die einseitigen, verkürzten Studien, die fragwürdigen, grausamen Tierversuche, die Benachteiligung ärmerer Länder, die Verdrängung wirksamer, naturnaher Heilmethoden, die Vertuschung von gefährlichen Nebenwirkungen, und vieles andere mehr.

Das muss und darf alles gesagt werden. Aber! Es wäre absurd zu behaupten, dass in der Pharmaindustrie nicht auch wissenschaftlicher und technischer Fortschritt erzielt würde. Es widerspricht jeder Erfahrung, dass dort nicht auch zum großen Wohl der Menschheit geforscht und produziert wird.

Der Begriff der „Pharmalobby“ ist berechtigt, bildet aber nur die halbe Wirklichkeit ab. Er wird auch als Keule missbraucht, zum Beispiel von einer medizinischen Schattenwirtschaft aus GeschäftemacherInnen, Scharlatanen, angeblichen NaturheilerInnen, etc. Diese mindestens ebenso „profitorientierte“ Branche will mit dieser Keule jede Kritik an ihren eigenen Betrügereien unterbinden. Wenn irgendein Quacksalber kritisiert wird, stimmt er sofort das Lamento an, seine „Verfolgung“ sei nur das Werk der „Pharmalobby“ und deren Büttel. Das hält die Gefolgschaft bei der Stange und das Geschäft am Laufen.

Ähnlich verhält es sich mit der „Lügenpresse“. ...“

 

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26. 11. 2021

Unabhängig?

„Unabhängigkeit“ wird – besonders in Österreich - gerne nur als Unabhängigkeit von Parteien, Kammern oder Verbänden missverstanden. Abhängigkeit vom großen Geld/Kapital wird dabei ausgespart. Deshalb halten viele Servus TV, die Agenda Austria oder die neue Präsidentin der Salzburger Festspiele für „unabhängig“. Aber nur kein ÖVP-Parteibuch zu haben, reicht für diese große Tugend nicht.

 

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24. 11. 2021

Gastkommentar in der „Wiener Zeitung“

Mein Versuch, die übergroßen und oft instrumentalisierten „Sorgen“ vor einer „Spaltung“ der Bevölkerung wegen Impfpflicht und Corona zu relativieren, in einem Gastkommentar in der „Wiener Zeitung“.

www.wienerzeitung.at/meinung/gastkommentare/2128676-Die-instrumentalisierte-Angst-vor-der-Spaltung.html

 

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23. 11. 2021

Lesen und schenken geht immer!

Sorry, ich weiß, für viele bedeudet Lockdown Stress, für andere aber auch mehr Zeit zum Lesen...

 

Heinrich Breidenbach: „Achtung! Wortkeulen. Die Sprachtricks der Schlechtmenschen“, Edition Tandem, Salzburg 2021, € 15,-

 

Heinrich Breidenbach: „Die Lagunen von Venedig bis Grado, mit Po-Delta“, Nautischer Reiseführer, Edition Maritim/Delius Klasing, 4. Auflage, Bielefeld 2018, € 30,80

 

Heinrich Breidenbach, Roman Höllbacher:  „TaxGlan. Vom Zwischenraum zum Stadtteil“, Verlag Anton Pustet, Salzburg 2019, € 25,-

 

Bitte beachten: Online- oder telefonische Bestellungen mit Zusendung oder Abholung bietet auch im Lockdown allerorten der lokale Buchhandel an.

 

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22. 11. 2021

Nein, Ihr seid nicht "das Volk"!

Bei den großen Demonstrationen am Wochenende gegen Lockdown und Impfpflicht hatte die freche Behauptung, "das Volk" zu sein, wieder Hochkonjunktur. Es ist dies eine gefährliche Anmaßung, der ich in meinem Buch "Achtung! Wortkeulen" widerspreche:

 

"...in den meisten anderen Fällen ist die Behauptung, man sei" „das Volk“, oder spreche für „das Volk“ oder vertrete exklusiv „das Volk“ nur eine freche, totalitäre Anmaßung. Der Absolutismus der modernen Zeiten.

„Frechheit siegt“, weiß der stets weise Volksmund. Und deshalb ist diese freche Anmaßung auch gefährlich. Das Bewusstsein, und sei es auch das falsche, „das Volk“ zu sein, verstärkt sich mit jeder aufgeregten Wiederholung. Wenn dazu kommt, dass den eigenen Thesen im eigenen Milieu, in der eigenen Blase, in der eigenen Parallelwelt niemand widerspricht, kann sich subjektiv der Eindruck verfestigen, „das Volk“ zu repräsentieren.

 

„Das Volk“ gibt es nicht!

Das Volk numerisch als „alle Leute“ in einem Land, einer Region oder einer Stadt verstanden, gibt es. „Das Volk“ als politische Größe, die etwas will oder nicht will, gibt es nicht. „Das Volk“ ist nichts Einheitliches. „Das Volk“ denkt, lebt, arbeitet, lernt, wohnt, spricht, liebt, tanzt, singt oder glaubt sehr, sehr unterschiedlich. Das ist auch gut so. Es gibt „im Volk“ verschiedene und oft sehr gegensätzliche Interessen. Irgendeine Gruppe oder irgendein einzelner ist nicht „das Volk“ und kann für dieses auch nicht sprechen oder es für sich vereinnahmen.

Am ehesten kann ein frei gewähltes Parlament in seiner Gesamtheit für sich in Anspruch nehmen, „das Volk“ zu repräsentieren. Aber schon die vielen NichtwählerInnen und die Stimmungsänderungen in der Bevölkerung während einer Legislaturperiode machen auch diesen Anspruch fragwürdig.

Niemals aber können einzelne PolitikerInnen, Parteien oder Gruppen für sich reklamieren, „das Volk“ zu sein oder zu repräsentieren.

Wer sich im politischen Diskurs dieses Begriffes bedient, ist der Demagogie verdächtig und verdient Misstrauen."

 

Heinrich Breidenbach: "Achtung! Wortkeulen, die Sprachtricks der Schlechtmenschen", Edition Tandem, 2021.

 

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18. 11. 2021

Covid: Die instrumentalisierte Angst vor der „Spaltung“

 Die Angst vor Gegensätzen und Widerspruch darf die Politik nicht lähmen.

 

Gesellschafen sind nie homogen. Sie sind von tausend Rissen und schwerwiegenden Spaltungen durchzogen. Diese verlangen Benennung, Parteinahme und Handeln. Aktuell etwa eine Impfpflicht trotz der Widerstände dagegen. Harmonisieren war keine Lösung. Die Regierung hat richtig entschieden.

 

 

31 Tote, 20.587 Gewaltopfer, 11.495 Betretungs- und Annäherungsverbote. Das waren im Jahr 2020 in Österreich nur einige Folgen der patriarchal dominierten „Spaltung“ der Gesellschaft in Männer und Frauen. Von Löhnen, Hausarbeit und Kinderbetreuung reden wir noch gar nicht.

Wir könnten auch noch dicke Bücher über die Folgen der „Spaltung“ der Gesellschaft in Arm und Reich hinzufügen. Berge von Daten hätten wir da, etwa über unterschiedliche Lebenserwartungen, Gesundheitsversorgung, Bildungswege, Aufstiegschancen, Heiratsgewohnheiten, Wohnviertel, Energieverbrauch oder Freizeitverhalten.

Wir könnten reden über die Bruchlinien zwischen Stadt und Land, Jung und Alt, Katholiken, Protestanten, Muslimen und Atheisten, Zuwanderern und Ansässigen, slowenisch und deutsch sprechenden Kärntnern, gut und schlecht Ausgebildeten, Roten und Türkisen, Grünen und Freiheitlichen. Verweisen wir noch auf die unterschiedlichen Haltungen zum Nationalsozialismus als die große kulturelle Bruchlinie der Nachkriegsgesellschaften.

 

Ein sehr eingeschränkter Blick

Gesellschaften sind nie homogen. Sie sind von tausend Trennlinien durchzogen und immer „gespalten“. Sie halten das auch aus, freilich in unterschiedlicher Reife, mit mehr oder weniger tragfähigen Fundamenten und mit unterschiedlichen Perspektiven.

In der Corona-Krise aber wurden und werden plötzlich unterschiedliche Meinungen zu einem Virus, zu einer Impfung und zu staatlich verordneten Gesundheits-Maßnahmen als bedrohliche „Spaltung“ einer bislang vermeintlich harmonischen Gesellschaft erkannt und vieler Orten mit sorgenvoller Miene kommentiert.

Dieser sozial, historisch und durch Gewöhnung doch sehr eingeschränkte Blick auf die Gesellschaft muss im Interesse der politischen Handlungsfähigkeit zurechtgerückt werden. Ja, wir haben eine traurige „Spaltung“ der Gesellschaft in der Haltung zur Pandemie. Aber ja, wir dürfen trotzdem Rationalität und Solidarität einfordern, und ja, die Politik muss trotzdem handeln.

 

Erfolglos und mit Opfern

Die Frage ist auch, ob wir allen besorgten Mahnern ihre staatstragende Attitüde so ganz abnehmen sollen. Allzu oft war und ist die vorgebliche Sorge vor einer „Spaltung“ der Gesellschaft mit einem falschen Versöhnlertum und politischer Feigheit kombiniert. Keine klaren Festlegungen, unzureichende Maßnahmen, geheucheltes „Verständnis“, ein schwacher aber stets brav zahlender Staat, de facto Anerkennung eines dubiosen Rechtes auf eigene Fakten, Zurückweichen vor unsolidarischem Verhalten bei gleichzeitiger Wahrung aller Rechte für Versicherte, als BürgerInnen oder PatientInnen.

So glaubten Politik und Medien auf schlecht österreichisch eine immer tiefere „Spaltung“ des Landes zu verhindern. Erfolglos! Die falsche Rücksichtnahme hat die zunehmende „Spaltung“ nicht verhindert, aber Opfer gekostet. Tote, Kranke, riesige wirtschaftliche Schäden, Schicksale, ein ausgepowertes Gesundheitspersonal, verunsicherte Kinder, gestörter Unterricht, Milliarden zusätzliche Schulden, die eben diese Kinder zu begleichen haben werden. Ein hoher Preis für eine falsche Harmonie.

 

Parteinahme gefordert

Gesellschaftliche Spaltungen können mit Verleugnung, Nebelwerfen, Schwammigkeit und Gesülze nicht geheilt werden. Sie verlangen im Gegenteil klare Analyse, deutliche Benennung, Sichtbarmachung und entschiedenes Handeln. Glaubt irgendjemand, dass die Gegensätze zwischen Arm und Reich durch Verschweigen, Beschönigung und Nichthandeln kleiner werden würden? Andererseits gibt es tatsächlich Stimmen, die meinen, erst „Emanzen“ würden durch ihre Aktivitäten die Menschen „spalten“. „Frauenhäuser spalten die Familien.“ Das verkündeten freiheitliche PolitikerInnen. Haben sie Recht?

Der Gegensatz etwa zwischen Personen, die sich impfen lassen und solchen, die das verweigern, ist real, groß und schroff. Dieser Gegensatz fordert zu Parteinahme und Entscheidung auf. Weniger aus Einsicht als durch den Druck der Verhältnisse hat sich die österreichische Politik mit dem Lockdown für Nicht-Geimpfte zu einer etwas klareren Sprache und zu einem Handeln durchgerungen, das dem erstmals Rechnung trägt. Das Ergebnis ist die beklagte „Spaltung“ und lange Schlangen vor den Impfbussen und Impfstraßen. Nicht schlecht, würde ich sagen. Das eine war ohne das andere offensichtlich nicht zu bekommen. Mit dem aktuell notwendig gewordenen allgemeinen Lockdown hat sich der nächste Schritt aufgedrängt. Wenn Lockdown für alle, dann auch Impfpflicht für alle. Trotz Drohungen mit und Angst vor angeblicher „Spaltung“. Eine gute Entscheidung.

 

Privat ist anders

Es versteht sich, dass das nur politisch und gesellschaftlich verstanden werden darf. Persönlich, familiär oder privat sind wir ganz anders gefordert. Da sind Großzügigkeit, Schweigen und Vereinbarungen, manche Themen bei Begegnungen einfach einmal auszusparen, mögliche sinnvolle Verhaltensweisen. Die Politik darf das nicht, sobald politischer Handlungsbedarf besteht.

Aber so wie Familien oder Freundschaften halten auch Gesellschaften „Spaltungen“ aus, solange der Vorrat an Gemeinsamkeiten ausreichend groß ist. Das Tragfähige und die Klammern müssen überwiegen. Das tun sie. Die übergroße Mehrheit der BürgerInnen stellt in Wahrheit wegen Corona weder den Rechtsstaat noch die Demokratie in Frage. Diese Pandemie und die damit verbundenen „Spaltungen“ sind Herausforderungen. Wir können sie aushalten und meistern.

 

 

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11. 11. 2021

Pflege...?

Dieser Tage bekommt man in Österreich das schlechte Gefühl, dass die Klagen, Wünsche, Anliegen, Forderungen, Warnungen und Proteste des medizinischen Personals, der ÄrztInnen und PflegerInnen, so lange ignoriert oder verhöhnt werden, bis eines Tages, wenn man selber Pflege braucht, niemand mehr da ist...

 

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10.11.2021

La Gomera, der alte Wacholder und das Fliegen

Nach einem Jahr Pause wieder der obligate Antrittsbesuch bei diesem zähen alten Burschen. Laut „monumentaltrees“ ist es ein rund 400 Jahre alter „Phönizischer Wacholder“. Er steht einsam auf der „Mérica“ über dem Valle Gran Rey auf der Insel La Gomera und trotz dort oben hoch über dem Atlantik Stürmen und Trockenheit. Für mich ein schönes Symbol für die Zähigkeit der Natur, die wir noch dringend brauchen werden.

 

atmosfair

Ja, nach La Gomera fliege ich. Einmal im Jahr für einen längeren Aufenthalt. Ich bezahle dafür, wie für jeden Flug, einen Klimaausgleich bei atmosfair. Das Prinzip dabei ist, dass die Menge CO2, die durch einen Flug verursacht wird, durch die Kompensationszahlung andernorts mit ökologischen Projekten eingespart wird. Das ist als zweitbeste Lösung plausibel und akzeptabel. Das Beste ist freilich immer weniger oder gar nicht fliegen. Aber so heilig bin ich noch nicht.

Eine Liste der atmosfair Projekte findet sich hier: www.atmosfair.de/de/klimaschutzprojekte/

Ein zäher alter Bursche...

 

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2. 11. 2021

Unbeeindruckt von Klima-Konferenzen…

Überall dort, wo es an kritischer öffentliches Aufmerksamkeit mangelt, wird von großen Industrien weiterhin geschweinigelt, was das Zeug hält. Zum Beispiel in der internationalen Fracht- und Containerschifffahrt.

Laut wikipedia ist „weltweit die Schifffahrt für den Ausstoß von etwa einer Milliarde Tonnen Kohlendioxid verantwortlich, was 3 Prozent der gesamten vom Menschen verursachten CO2-Emissionen entspricht. Zudem verursacht sie etwa 15 Prozent der globalen Stickoxidemissionen und 13 Prozent der Schwefeldioxidemissionen, Tendenz weiter steigend. Damit einher gehen Umwelt- und Gesundheitsschäden, insbesondere in schwer belasteten Hafenstädten oder Ballungsräumen in der Nähe von Hafengebieten, wo Schiffsemissionen zu den wichtigsten Schadstoffquellen zählen.“

Es gäbe längst Technologien, die die Belastungen deutlich reduzieren könnten. Die Notwendigkeit der ständdig steigenden Transportmengen ist zudem zu hinterfragen.

 

Die freie Wahl der Billigflagge

Heute passt dazu die Meldung von einer Verfünffachung der Gewinne bei der weltgrößten Containerreederei Maersk. So soll es immer weiter und weiter gehen.

Ohne Kontrolle, Protest, Aufschrei, öffentlichen Druck und gesetzlichen Zwang streichen solche Konzerne ungerührt die Milliarden weiter ein und rühren kein Ohrwaschel für Menschen- und Klimaschutz. Die Reden und Lippenbekenntnissen auf irgendwelchen Klimakonferenzen beeindrucken sie nicht. Das gilt auch für die Arbeitsbedingungen auf See.

Die freie Wahl der Flagge mit den miesesten Arbeits- und Umweltstandards gehört längst abgeschafft!

ORF-Online, 2.11. 2021

 

 

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27. 10. 2021

Gewöhnung?!

Gestern am österreichischen Nationalfeiertag wurde wieder der österreichischen Geschichte und der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Heute wurde in Wien der alte, neue Oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer angelobt, nachdem er erneut eine Regierungskoalition mit der extrem rechten, deutschnationalen, völkisch-reaktionären FPÖ gebildet hat. Dies ohne jede Not. Er hätte andere Optionen gehabt. Keine einzige kritische Anmerkung dazu habe ich bislang gelesen. Die Gewöhnung an das Unsägliche ist in Österreich offensichtlich erfolgreich verlaufen. In Deutschland hält der cordon sanitaire gegen die AFD, die Schwesterpartei der FPÖ. Das ist beruhigend!

 

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25. 10. 2021

Österreich ist schön!

Der Wienerwald, ein bisher weißer Fleck auf meiner persönlichen Österreich-Karte zeigt sich in bunter herbstlicher Pracht. Sanft und wunderbar. Am Vorabend unseres Nationalfeiertages darf man es wieder einmal festhalten. Es ist ein schönes Land!

 

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22.10.2021

Ungeduld!

Am Mittwoch bei einer Veranstaltung der Robert-Jungk-Bibliothek zum Thema „Regionaler Klimaschutz und Nachhaltigkeit“. In Salzburg, am Amazonas, in Afrika… Prognosen, Zahlen, Zusammenhänge. Interessant, fundiert, bedrohlich.

Was ist, wenn diese Prognosen stimmen? Oder auch nur zur Hälfte stimmen? Wenn große Teile der heute bewohnten Welt nicht mehr bewohnbar sind? Wenn Dürren, Brände, Hochwasser global und auch bei uns zunehmen. Wenn Sie das Leben, etwa in den Salzburger Gebirgsgauen zunehmend erschweren? Wenn die Temperaturen und Hitzetage gefährlich ansteigen?

Was ist, wenn das alles stimmt? Wie wird man dann das Nichthandeln unserer Regierungen, die Blockaden der Wirtschaft, die Berichterstattung der Medien, den Wahnsinn der KonsumentInnen oder das Wahlverhalten der Mehrheiten heute, bewerten. Wir hoffen ja alle, dass es schon nicht so heiß gegessen werden wird, dass die Prognosen nicht so eintreffen werden. Immer weniger spricht dafür, dass diese Hoffnung berechtigt ist. Immer mehr spricht dafür, dass sie eigentlich nur mehr ganz banale Verdrängung ist.

Es muss mehr geschehen, und schneller!

 

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12. 10. 2021

Großarler Jägerball: Jagdreise nach Afrika zu gewinnen!?

Wer bitte, fliegt heute noch nach Namibia, nur um dort irgendein Tier zu erschießen?

Es gibt Milieus, an denen geht alles vorüber. Sie zeigen sich immun gegenüber allen ökologischen und zivilisatorischen Sensibilisierungen, die in den letzten Jahren und Jahrzehnten doch weite Teile der Bevölkerung erreicht haben.

Ein solches Milieu ist offensichtlich die Salzburger Jägerschaft. In aller Unschuld wird am kommenden Samstag beim Großarler Jägerball laut heutigen Salzburger Nachrichten ein „einwöchiger Jagdaufenthalt samt Abschuss eines Streifengnus in Namibia“ zu gewinnen sein.

Super! Das braucht es dringend. Wir gratulieren den glücklichen Gewinnern!

Photo by Lukas Kaffer (Super.lukas)

 

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7. 10. 2021

(Partei)-Loyalität als moralischer Verrat

Loyalität gegenüber Werten, nicht gegenüber Machtgeflechten und Führern!

 

Stellen wir uns einmal vor, wir hätten vor ein paar Jahren tausend ÖVP-FunktionärInnen Chatnachrichten von der Art gezeigt, wie sie seit der Ibiza-Affäre aus dem Umfeld der Kurz-ÖVP öffentlich werden. Die Damen und Herren hätten uns mehrheitlich glaubhaft versichert, dass sie so etwas in ihrer Partei niemals dulden würden, und dass eine solche Verkommenheit in ihrer Partei auch gar nicht vorstellbar sei.

Heute aber stellen sich diese FunktionärInnen alle hinter ihren Bundeskanzler Sebastian Kurz. Die Landeshauptleute, die Bünde, die ÖVP-Regierungsmitglieder, die Abgeordneten, ....

Aus Loyalität!?

Es ist dies eine Loyalität gegenüber politischen, religiösen, wirtschaftlichen oder intellektuellen Führern, eine Loyalität gegenüber Machtgeflechten. Mit dieser „Loyalität“ können Menschen von schlechten Führern in Abgründe hinuntergezogen werden. Sie verteidigen Dinge, die sie nie verteidigt hätten, sie finden sich mit Verhalten ab, mit denen man sich nicht abfinden soll, sie schauen weg, verharmlosen, beschönigen und decken zu. Diese „Loyalität“ ist ein Relikt. Sie gehört aufgearbeitet und auf den Müllhaufen der Geschichte entsorgt.

Was wir brauchen ist eine aufgeklärte, gelassene und selbstbewusste Loyalität von unabhängigen BürgerInnen gegenüber Werten. Wenn diese mit dem Handeln von politischen Führern, Parteien, Kirchen, Konzernen, etc. nicht mehr übereinstimmen, sollten nicht die Werte entsorgt werden, sondern die Führer, die Parteien, die Kirchen, die Konzerne, die Bundeskanzler…

 

 

29.9.2021

Damit der Großglockner nicht unter die Räder kommt!

Unten mein Offener Brief vom 16. September an den Salzburger Landeshauptmann und Aufsichtsratvorsitzenden der Großglockner Hochalpenstraßen AG Dr. Wilfried Haslauer. Mit zeitlicher Verzögerung ging dieser Brief auch ab die Verkehrs- Umwelt- und Nationalparkreferenten der Salzburger Landesregierung, an die Klubs von ÖVP, SPÖ, Grünen und Neos im Salzburger Landtag, an die Großglockner Hochalpenstraßen AG sowie an Umweltorganisationen und alpine Vereine.

 

Dr. Heinrich Breidenbach

 

Land Salzburg

Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer

Postfach 527

5010 Salzburg

Salzburg, 16. 9. 2021

 

 

Großglockner: Sanfte Hochalpenstraße oder Renn-, Lärm- und Protzstrecke?

Der Großglockner kommt unter die Räder der Übermotorisierung.

 

 

Sehr geehrter Herr Landeshauptmann,

 

ich erlaube mir, mich an Sie als Landeshauptmann von Salzburg und als Aufsichtsratsvorsitzenden der Großglockner-Hochalpenstraßen AG zu wenden. Ich ersuche Sie um fünf Minuten Ihrer Zeit zur Lektüre nachfolgender Zeilen, zu denen mich jüngste persönliche Eindrücke auf der Glocknerstraße gedrängt haben.

Die Großglockner Hochalpenstraße ist eine Autostraße. Das ist ihre Idee, dafür wurde sie gebaut und diesen Charakter wird sie beibehalten. Aber so wie die Architektur dieser Straße eine sanfte und der Landschaft angepasste ist, so kann auch ihr Betrieb sanfter, ökologischer, nachhaltiger, zeit- und klimagerechter werden.

Derzeit aber kommt diese Straße unter die Räder der allgemein ausufernden brutalen Übermotorisierung. Ein viel zu hoher Prozentsatz ihrer BenutzerInnen missbrauchen sie als Renn- und Protzstrecke. Sie rasen, sichtlich ohne Bezug zur alpinen und hochalpinen Landschaft, die sie gerade befahren.

Gewollt vom Straßenbetreiber GROHAG wird die Straße sogar immer noch von Automobilkonzernen als Ort für technische Tests (Bremstests) zur Verfügung gestellt. Ebenso von der GROHAG gewollt wird die Straße für so genannte „Fahrsicherheitstrainings“ für Motorräder zur Verfügung gestellt.

Man kann dort bereits am frühen Morgen erleben, dass schwer motorisierte und als solche gekennzeichnete „Test“-Autos mit höchsten Geschwindigkeiten durch die morgendliche stille Natur donnern und lärmende, stinkende Bremsmanöver (*) durchführen.

Aber die Zeiten, in denen diese Straße noch Symbol für eine unschuldige automobile Begeisterung sein konnte, sind Vergangenheit! Wir schreiben das Jahr 2021. Die Welt kämpft mit den negativen Folgen der maßlosen Automobilisierung und die Großglockner Hochalpenstraße ist die Straße ins Herz des Nationalparks Hohe Tauern geworden. Eine Anpassung tut dringend not. Was könnte geschehen oder wäre politisch zu diskutieren?

Hier ein paar Vorschläge ohne Anspruch auf Vollständigkeit. 

 

1. Paradigmenwechsel. Vorrang für Nachhaltigkeit.

Die Zielsetzung der Großglockner Hochalpenstraße für immer mehr BesucherInnen, mehr Autos, mehr Motorräder, mehr Umsatz und mehr Gewinn für die Eigentümer (Bund, Land Kärnten und Land Salzburg) ist für diese Straße nicht mehr zeitgemäß. Der wirtschaftlich ausgewogene Betrieb ist ein verständliches Anliegen der Eigentümer und bleibt eine Zielsetzung. Vorrang sollten aber die sanfte, nachhaltige Nutzung, die Natur- und Ressourcenschonung, die Nationalparkidee und die Information der BesucherInnen bekommen.

 

2. Aufklärung, Information, Einwirkung.

Das Management der GROHAG sollte beauftragt werden, in Zusammenarbeit etwa mit den Landesumweltanwaltschaften der Länder Salzburg und Kärnten und dem Umweltministerium ein Informations-Konzept für die BenutzerInnen der Straße auszuarbeiten. Ziel muss es dabei sein, die BenutzerInnen für die alpine und hochalpine Landschaft, die sie gerade befahren, zu sensibilisieren und zu begeistern. Es ist Überzeugungsarbeit dafür zu leisten, dass es bei einer Fahrt über die Großglockner Hochalpenstraße nicht um PS und Geschwindigkeit des Automobils oder die Lautstärke des Motorrades geht, sondern um ein sanftes Erlebnis mit Respekt und Genuss.

 

3. Effiziente Kontrolle der Tempolimits und der Fahrweise.

Derzeit bleiben selbst brutale Geschwindigkeitsexzesse meist ungeahndet. Das ist dringend abzustellen. Es muss systematisch kontrolliert werden. Bei der Fahrweise ist vor allem das Verbleiben auf der rechten Spur in den Kehren und Kurven zu kontrollieren. Die Strafen bei rücksichtsloser Geschwindigkeit und Fahrweise müssen abschreckend wirken.

 

4. Ein autofreier Vormittag bis 13.00 Uhr pro Woche.

Einmal pro Woche sollte die Straße einen Vormittag lang für nichtmotorisierte BenutzerInnen (RadfahrerInnen, LäuferInnen, Skiroller, etc.) zur Verfügung stehen. Das wäre eine internationale Attraktion. An solchen Tagen wäre auch eine Bemautung für diese Gruppen gerechtfertigt. Die Anreise per Bahn bis Bruck a. d. Glocknerstraße müsste gemeinsam mit den ÖBB im größeren Stil ermöglicht und beworben werden.

 

5. Andere Schritte und Diskussionspunkte

- Verträgliche Obergrenzen für PKWs und Motorräder.

- Bevorzugung von E-Fahrzeugen.

- Attraktivierung und forcierte Bewerbung von Öffis wie dem „Glocknerbus“.

- Einsatz von E-Bussen wie bereits im Test erfolgreich.

- Forcierte Bewerbung der Straße für Bus-BenutzerInnen, E-Autos, RadfahrerInnen und Anreisende per Bahn.

- Sofortiger Stopp der skandalösen Lock- und Sondertarife für möglichst große Motorrad-Gruppen.

 

Es würde mich, sehr geehrter Herr Landeshauptmann, sehr freuen, wenn Sie Handlungsbedarf im obigen Sinn erkennen würden.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Heinrich Breidenbach e. h.

 

 

*: Eigene Wahrnehmung am Donnerstag, 9. September 2021 um ca. 7.30 Uhr etwas oberhalb der Mautstelle Ferleiten. Mehrmalige laute Bremstests zweier schwerer und mit einem entsprechenden Warnschild versehener Autos für einen deutschen Automobilkonzern.

 

Ergeht mit zeitlichem Abstand auch an Politik, Umweltorganisationen, Medien, Einzelpersonen.

 

 

 

Traunstraße 21 a, 5026 Salzburg, 0043 664 32 65 65 3, heinrich.breidenbach@aon.at

www.breidenbach-texte-blog.at ; www.genusspaddeln.at

 

Unglaublich und skandalös. Lockangebote für möglichst große Motorradgruppen.

Nur ein Beispiel. Die Nationalparkstraße als Teststrecke für Automobilkonzerne.

Die Edelweißspitze an einem normalen Werktag im Spätsommer.

Der Glockner kommt unter die Räder der allgemeinen brutalen Übermotorisierung.

 

 

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28. 9. 2021

„Mankei by GP“ im Herz des Nationalparks Hohe Tauern!?!?

Und Schweigen im Land.

 

An der Großglockner-Hochalpenstraße ist die „Sommerzentrale“ einer „Motorsport Großveranstaltung“ geplant. Auch andere tolle Ideen rund um das „Kulturgut Auto“ sollen dort realisiert werden. Wir müssen einen euphorischen Bericht darüber, aber kein kritisches Wort dazu in den Salzburger Nachrichten vom vergangenen Samstag lesen. Auch sonst herrscht Schweigen. Was ist los?

 

Aus den Salzburger Nachrichten vom 25. 9. 2021:

„…Und der Gasthof lasse sich trefflich als Zentrum rund um das Kulturgut Auto nutzen. Porsche und Geschäftspartner Constantin Klein sind die Organisatoren der 2019 nach 40 Jahren Pause wiederbelebten Traditionsveranstaltung Ice Race in Zell am See.... Am Samstag präsentierten Ferdinand Porsche und Constantin Klein im Gasthof ihre neue Strategie für das Ice Race by GP…. Vom 28. bis 30. Jänner erwarten die Veranstalter klassische Boliden, prominente Piloten und rund 20.000 Zuschauer. Der Gasthof Fuscherlacke soll auch die Sommerzentrale der Motorsport-Großveranstaltung werden, folgerichtig der Name: Mankei by GP.“

 

P.S.: Für nichtalpine LeserInnen: "Mankei" sind Murmeltiere.

P.P.S.: Für Salzburgs PolitikerInnen und JournalistInnen: Ein "Nationalpark" wäre eigentlich als Ort für Naturschutz, Flora, Fauna, Bildung, Wissenschaft, Erbauung und so komische Sachen gedacht. Eine "Nationalparkstraße" sollte sich daran anpassen, auch wenn sie - man weiß was dann als Einwand sofort daherkommt - nicht in der Kernzone des Nationalparks liegt.

Salzburger Nachrichten, 25. 9. 2021

 

 

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27. 9. 2021

Im Delta des Po

Das war die letzte genusspaddeln-Tour im Süden für dieses Jahr. Das letzte Bad in der Adria. Wunderbare späte Sommertage mit perfektem Paddelwetter. Das Po-Delta, eine amphibische Landschaft zwischen dem mächtigen Strom, schilfumsäumten Seitenarmen und Kanälen, einsamen Inseln, stillen Lagunen, der Adria, viel Platz, ein bisschen verwunschen, im touristischen Sinn nicht immer schön... Einfach toll!

Ende April 2022 geht es im nahen Süden mit dem leichten Lagunen- und Adriapaddeln in Bibione im wieder los...

 

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20. 9. 2021

Gelungene Renaturierungen

Mit zahlreichen Renaturierungsmaßnahmen wie der Entfernung von Uferbefestigungen, der Schaffung von Buchten, Mäandern, Schotterbänken und Inseln, Verbreiterungen, etc. haben die KärntnerInnen auf der Oberen Drau echt etwas zusammengebracht. Der überregulierte, begradigte Kanal ist einem Fluss wieder viel ähnlicher geworden.

Schön zum genusspaddeln!

 

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Friedrich Merz gegen den „Green New Deal“ der EU

Gegen die Berücksichtigung der Umwelt- und Klimabelastung von Importprodukten!

 

Nur mit einer Berücksichtigung des umwelt- und klimaschädlichen Rucksacks von Produkten können der Welthandel und die Globalisierung umweltfreundlicher werden. Es ist daher sehr unterstützenswert, dass die EU-Kommission als einen zentralen Bestandteil ihres „Green New Deals“ eine „Carbon Border Tax“ in dieses Vorhaben aufgenommen hat. Mit einer Einfuhrsteuer auf den CO2-Rucksack von Importgütern in die EU soll endlich die Klimabelastung bei der Produktion dieser Güter berücksichtigt werden. Es ist ja tatsächlich absurd, wenn Produktionen wegen Umweltauflagen aus der EU hinaus verlegt, die andernorts umweltschädlich produzierten Produkte dann aber postwendend wieder in die EU „billig“ importiert werden. Mit der „Carbon Border Tax“ soll das erstmals berücksichtigt werden.

Was tut aber der „Wirtschafts- und Steuersprecher“ Friedrich Merz im Team des CDU-Kanzlerkandidaten Armin Laschet? Er will sich als Speerspitze gegen den Green New Deal und vor allem die Carbon Border Tax profilieren. Er schlägt mit neoliberalen Ladenhütern wild um sich und kritisiert auch seine „Parteifreundin“, die Präsidentin der EU-Kommission Ursula von der Leyen.

Merz wird übrigens bereits als Kandidat für die Übernahme des CDU-Chefpostens gehandelt, sollte Armin Laschet nach einer Niederlage bei der Bundestagswahl zurücktreten müssen.

 

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13. 9. 2021

Nehmt Euch ein Herz und geht Impfen!

Jeder Eingriff des Menschen in die Natur hat eine oder mehrere beabsichtigte, beobachtbare, erwünschte oder nicht erwünschte Folgen. Gerne schauen wir auf die erwünschten Folgen und vernachlässigen die unerwünschten, die häufig später, langsamer und schleichender eintreten.

Das trifft auf jedes Medikament, jedes Pflanzen“schutz“mittel, jedes Unkraut“vernichtungs“mittel, fast jedes neue technische Verfahren, auf elektromagnetische Felder und Strahlen, auf Radioaktivität, jede Operation, jede Narkose, jede Impfung, jede Spritze und tausende andere Stoffe und Eingriffe zu, die die Entwicklung der Menschheit positiv wie negativ begleiten. Wir leben mit zehntausenden naturfremden Substanzen im Wirtschaftskreislauf. Zudem erlebt und erleidet die Menschheit seit ihrer Entstehung, dass auch „natürliche“ Stoffe und Abläufe gefährlich, giftig oder tödlich sein können. Pest, Pocken, Cholera, Kinderlähmung, Erdbeben, Blitzschlag und Orkane sind schließlich alle echt bio.

 

Die Abwägung kann nicht so schwerfallen!

Die Anwendung neuer Substanzen oder Verfahren ist immer (!) eine Frage der Abwägung. Vorsicht, Kontrolle, Beobachtung und Transparenz sind dabei immer (!) am Platz. Genau das ist aber bei den Corona-Impfungen in unvergleichlich höherem Maße der Fall als bei tausenden anderen Substanzen, mit denen wir viel bedenkenloser umgehen. Hunderte Millionen Anwendungen stehen unter Beobachtung der Geimpften und der Öffentlichkeit, sie stehen unter wissenschaftlicher Begleitung und weltweiter behördlicher Kontrolle. Die Wirkung ist eindeutig belegt. Nebenwirkungen gibt es, sie werden veröffentlicht, öffentlich diskutiert und sind Gegenstand wissenschaftlicher Forschung. Gibt es in der Medizingeschichte eine andere Entwicklung, die vergleichbar unter so intensiver und vielfältiger globaler Kontrolle vor sich gegangen ist? Der wissenschaftliche und medizinische Konsens fällt dabei insgesamt eindeutig positiv aus.

Auf der anderen Seite stehen Millionen Tote, furchtbares Leiden, massenhafte gesundheitliche Folgeschäden, wirtschaftliche Einbußen, isolierte Menschen, Kinder ohne Schulen, und ein Virus, das frei immer andere und möglicherweise gefährlichere Mutationen entwickeln kann. Jetzt in diesem Moment ringen tausende Menschen auf dieser Welt in Todesangst verzweifelt um ein bisschen Atemluft.

Die Abwägung kann nicht so schwerfallen. Impfen! Nehmt Euch ein Herz, und geht hin!

 

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11. 9. 2021

Rad-Demo in Salzburg

Endlich Vorrang für das(!) innerstädtische Verkehrsmittel!

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10. 9. 2021

Grandios der Glockner, aber …

Gestern nach längerer Pause das Prachtwetter wieder einmal für eine Radtour auf der Glocknerstraße genutzt. Es ist immer wieder ein tolles Erlebnis am frühen Morgen die grandiosen Ausblicke und den sanften Anstieg durch die alpinen Vegetationsstufen zu erleben.

Sehr früh sollte man dran sein. Am besten im Morgengrauen starten. Ab 9.00 Uhr nimmt der Auto- und Motorradverkehr, der Gestank und der Lärm stark zu, ab ca. 9.30 Uhr kommt man unter die Räder. Leider nimmt es der Straßenbetreiber, die Großglockner Hochalpenstraßen AG, hin, dass ein Teil der Besucher die Prachtstraße in den Nationalpark Hohe Tauern als Protz- und Rennstrecke missbrauchen.

 

Quietschende Bremsen am frühen Morgen

Die Glocknerstraße wird auch intensiv von Autokonzernen für Bremstests und von Motorrad-Organisationen für-"Sicherheitstrainings" benutzt. Die GROHAG ist stolz darauf und fördert das sogar. Die Praxis: Schon am frühen Morgen radieren irgendwelche Boliden mit Höllentempo durch die stille Natur und veranstalten laut quietschend ihre Bremsmanöver. Ich habe das gestern selbst erlebt. Das passt harmonisch in Bild und Image einer Hochgebirgsstraße in das Herz eines Nationalparks. Oder? Es weht der Geist des unschuldigen beginnenden Automobilzeitalters der 1950er und 60iger Jahre. Aber, werte Politiker im GROHAG-Aufsichtsrat (Vorsitzender ist Salzburgs Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer), wir schreiben das Jahr 2021...

Die Großglockner Hochalpenstraßen AG (GROHAG) ist im Besitz der Republik Österreich sowie der Bundesländer Salzburg und Kärnten.

 

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7. 9. 2021

Ein doppelt so hoher Radverkehrsanteil wäre locker möglich!

Die Stadt Münster in Nordrhein-Westfalen hat mit 39 Prozent einen fast doppelt so hohen Radverkehrsanteil als Salzburg mit 21 Prozent. Dabei hätte Salzburg als kleinere Stadt sogar bessere Voraussetzungen. Salzburg hat eine Fläche von 65,68 km2, Münster von 303,28 km2.

Der Unterschied ist die Politik. Die Stadt Münster hat sich für die Verkehrswende entschieden, während Salzburg mit einer ambitionslosen Stadtpolitik und einem rückständigen Autobürgermeister in die Vergangenheit grundelt.

Unsere Stadtpolitik braucht einen ordentlichen Schubs. Deshalb bin ich am Samstag bei der Radverkehrsdemo dabei.

Liebe Leute, bitte teilt den Termin, kommt hin und nehmt Eure FreundInnen und Bekannten mit.

 

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4. 9. 2021

Formel I Rennen in den Nordseedünen. Endlich Proteste!

Es gibt tatsächlich immer noch Leute, die zu Autorennen pilgern und dort Lärm, Emissionen, Tempowahn und falsche Vorbilder bejubeln. Morgen Sonntag findet wieder so ein Event statt, und zwar in den Nordseedünen von Zandvoort in den Niederlanden am Rande eines Naturschutzgebietes.

Es ist toll, dass es dort ein paar mutige Anwohner und Aktivisten gibt, die mit einer Fahrraddemonstration gegen diesen Wahnsinn und gegen die Wirtschafts-Supermacht Formel I protestieren.

Viel Glück und vielen Dank nach Zandvoort!

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2. 9. 2021

Ein Tiroler Triumph an der Ruhr oder „Mein erstes Mal“ im Kajak.

Die Salzburger Straßenzeitung „Apropos“ fragt für jede Ausgabe eine/n AutorIn nach einem „Ersten Mal“. Meiner Erinnerung nach, hat sich noch niemand getraut über „das“ erste Mal zu schreiben. Ich natürlich auch nicht...

 

Mehr in "Apropos - Die Salzburger Straßenzeitung", September 2021

 

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1. Sept. 2021

Höhere Strafen für Raser. Die Übermotorisierung bleibt ausgeblendet.

Ab heute treten in Österreich höhere Strafen für Auto-Raser in Kraft. Das ist gut. Ausreichend sind sie nicht. Insbesondere die Führerschein-Abnahmen vor Ort und die Beschlagnahmung von Autos, immer, wenn sie als potentiell tödliche Waffen verwendet werden, bleiben notwendig.

Vollkommen außen vor bleibt leider der Anteil der Autoindustrie. Mit ihrer gezielten Strategie der Übermotorisierung, die mittlerweile von allen Erfordernissen der Mobilität vollkommen losgelöst ist, werden primitive, labile Menschen, Protzer, Ellbogencharaktere und Menschen in Ausnahmesituationen zum Rasen verführt.

Das darf nicht länger ausgeblendet werden. Kein Mensch braucht in Österreich und Europa so schwere und so PS-starke Autos, wie sie uns mittlerweile an jeder Straßenecke belästigen.

 

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30. 8. 2021

11. 9. 14.00 Uhr, große Salzburger Fahraddemo. Ich bin dabei!

 

Liebe Freundinnen und Freunde,

bitte reserviert Euch diesen Termin. Diese Demo soll ein deutliches Zeichen setzen. Das kleine Salzburg hat ideale Voraussetzungen für eine moderne, lebenswerte Stadt mit einem viel höheren Anteil des Fahrrades am Verkehr.

Das kann gelingen, mit …

- mehr Platz in der ganzen Stadt für das Fahrrad

- mehr und breiteren Radwegen

- schnellen Radwegen in die Umlandgemeinden

- mehr Sicherheit für RadfahrerInnen auf allen (!) Straßen in der Stadt

- einer Neuaufteilung des vorhandenen Straßenraums zu Gunsten des Fahrrads

- mehr Förderung von Lastenrädern und Radanhängern

- mehr Beratung über Allwetter-Ausrüstung

- mehr überdachten Rad-Abstellplätzen und Radgaragen.

- weniger Autolobby

- mehr Radlobby

- mehr Geld für das Rad

- weniger Geld für das Auto

- weniger PS- und Tempowahn

- jedem/r von uns.

 

Und ohne einem Auto-Bürgermeister!

 

 

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22. 8. 2021

Islamismus stoppen!

Ich würde mich freuen, wenn es bei den aktuellen Kundgebungen zu Afghanistan neben den Protestschildern „Abschiebung stoppen“ auch Schilder mit der Forderung „Islamismus stoppen“ geben würde. Und eine politische Debatte darüber!

 

Foto Corn, Der Standard, 20. 8. 2021

 

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20. 8. 2021

Aber unsere Flüsse...

... sind schön.

 

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19. 8. 2021

Ein „Stalingrad“ des „Westens“!

Der „Westen“, das sind ja nicht nur hirnlose Nato-Militärs, überschätzte Geheimdienste, eigennützige Geschäftemacher und dumme US-Präsidenten. Der Westen steht auch für die Menschenrechte. Ja, in Afghanistan wurde vom „Westen“ – mit allen Einschränkungen - auch für Frauen- und Kinderrechte und für ein besseres Leben gekämpft! Gegen Männer, die Bomben in Schulen und auf Marktplätzen zündeten, die Menschen aus Bussen holten und ermordeten. Gegen Männer, die mit rücksichtsloser Gewalt, religiöser Verbrämung und stupidem Sendungsbewusstsein für ihr letztes armseliges Privileg, über die andere Hälfte der Menschheit zu herrschen, kämpfen.

Diese Männer haben gesiegt. Der „Westen“ hat sein Gesicht verloren. Die Botschaft aus Afghanistan an alle Dschihadisten auf der Welt lautet: Der „Westen“ mit all seinem Geld und all seiner Waffentechnik ist besiegbar. Er kann kurzfristig erfolgreich „intervenieren“, aber er hat nirgendwo ein taugliches politisches Konzept für die Zeit nach seinen militärischen Erfolgen im Marschgepäck. Er wird sich nach dieser Schmach jede militärische Intervention in Hinkunft noch besser überlegen.

 

Kein Verlass

Die schlimmste aller Botschaften aber ist: Auf den „Westen“ ist kein Verlass. Er lässt seine Verbündeten, seine MitarbeiterInnen und alle, die an ihn geglaubt haben, im Stich.

Das wird nachwirken.

In Österreich wird die afghanische Tragödie auf die jeweiligen bekannten Haltungen gegenüber Flüchtlingen verkürzt. Jede Großzügigkeit ist unterstützenswert. Aber es geht bei diesem Stalingrad des Westens nicht nur um hunderttausend Flüchtlinge, es geht um 40 Millionen AfghanInnen. Es geht um globale Weichenstellungen. Es geht um die Haltung Österreichs zur Nato, um eine aktive Friedens- und Außenpolitik. Es geht um religiösen Extremismus und die Frage, wie dieser zu bekämpfen ist. Es ginge um Glaubwürdigkeit. Zum Beispiel, dass gegenüber Saudi-Arabien alle Augen vor islamistischen Exzessen und dem Export von Islamismus zugedrückt werden, nur weil diese Dynastie ein angeblicher „Verbündeter“ des „Westens“ ist...

 

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17. 08. 2021

Schweigen zu Afghanistan?

Mich hätte interessiert, was die „Islamische Glaubensgemeinschaft“ als anerkannte offizielle Vertretung der Muslime in Österreich zur Machtübernahme radikaler Islamisten in Afghanistan zu sagen hat. Unter „Aktuelles“ finde ich auf der Homepage https://www.derislam.at/aktuelles/presseaussendungen/ nichts dazu. Das gefällt mir gar nicht.

 

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15. 8. 2021

Die Klimasünder und das Medienkapital

Aus gegebenem Anlass

 

Die Salzburger Nachrichten vom 14. 8. 21 berichten informativ über die besonders schleppende und skandalöse Klimapolitik der konservativen australischen Regierungen seit 2013. Australien ist national wie auch international einer der größten Bremser gegen eine Reduktion der Treibhausgase.

Warum? Kohle ist ein wichtiger Wirtschaftszweig in Australien. Das ist ein objektive Grund. Der Hauptgrund aber, über den die SN nicht berichten, ist, dass der ultrareaktionäre Medienmogul Rupert Murdoch die politische Meinungsbildung im Land dominiert. „Ihm gehören einige der populärsten Zeitungen: der landesweit verbreitete Australian und regionale Blätter wie Daily Telegraph, Herald Sun, Courier Mail und Adelaide Advertiser. Dazu kommen die TV-Sender Sky News und Foxtel“, schreibt die Süddeutsche Zeitung vom 17. 1. 2020.

Robert Murdoch ist ein neoliberaler Klimawandel-Leugner, sein globales Medienimperium lässt weltweit Politik und Politiker nach seiner Pfeife tanzen. Murdoch hat 2013 die besonders aggressiv gegen Umweltschutz auftretenden Konservativen in Australien zurück an die Macht schreiben lassen.

Australien ist ein Extremfall. Aber es sind in der westlichen Welt jeweils nur ein paar private Medienkonzerne und Unternehmen, die die globale, nationale und regionale politische Meinungsbildung dominieren. Damit hat sich unsere Politik abgefunden, respektive will sie das so. Die BürgerInnen wurden daran gewöhnt

Die Macht des privaten Medienkapitals ist viel zu groß und ein Hauptgrund dafür, dass unsere Gesellschaften nicht in der Lage sind, auf die offensichtlichen ökologischen und sozialen Herausforderung adäquat zu reagieren.

Die gesellschaftliche Kommunikation und politische Willensbildung müssen demokratisiert werden!

 

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14. 8. 2021

Viel Platz für die "Wortkeulen"

Die Furche vom 12. August 2021 räumt der Rezension von Hans Holzinger über meine "Wortkeulen" viel Platz ein. Das freut mich sehr.

Vielen Dank!

 

 

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12. 8. 2021

Das ORF-Gesetz und die türkis-grüne Realität

„Des woa imma scho so..." oder wogegen die Grünen einst gegründet wurden.

 

Das ORF Gesetz…

 § 27. Stellenausschreibung

„(1) Sämtliche Stellen im Österreichischen Rundfunk … sind neben der internen Ausschreibung durch Verlautbarung im „Amtsblatt zur Wiener Zeitung“ öffentlich auszuschreiben, soweit es sich nicht um untergeordnete Dienstleistungen handelt.

(2) Bei der Auswahl von Bewerbern um eine ausgeschriebene Stelle sowie bei der Beförderung von Dienstnehmern ist in erster Linie die fachliche Eignung zu berücksichtigen.“

 

… und die türkis-grüne Realität

Über die vier neuen Direktoren-Posten, die noch nicht einmal ausgeschrieben sind, und für deren Bestellung laut ORF-Gesetz „in erster Linie die fachliche Eignung zu berücksichtigen“ ist, wurde schon vor der Wahl des Generaldirektors mit der Ergebnis verhandelt, dass die Grünen bei der Bestellung von zwei von vier künftigen ORF-Direktoren ein „Mitspracherecht“ haben. Das bestätigte die grüne Mediensprecherin Eva Blimlinger laut Standard vom 10. August: "Würden die grünen Vertreter bei der Wahl Weißmanns nicht mitgehen, wäre der Einfluss der ÖVP im ORF am Ende größer." So Blimlinger.

Der grüne Stiftungsrat Lothar Lockl und der gewählte neue ORF-Generaldirektor wissen freilich, dass parteipolitische Postenpackeleien im ORF-Gesetz nicht vorgesehen sind. Sie bemühten sich eilig um ein anderes wording und dementierten konkrete Absprachen. Die Kuh ist allerdings aus dem Stall.

Eh gilt das in Österreich als eher kleineres Vergehen. „Des woa immer scho so…“. Stimmt! Aber genau gegen diese Haltungen und Praktiken sind die Grünen einst gegründet worden.

 

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11. 8. 2021

Alternativen zur gegenwärtigen „grünen“ Medien-Politik.

Ansätze gegen die Dominanz des privaten (Medien)Kapitals über die (globale) politische Meinungsbildung

 

Man muss die Grünen ja öfter gegen die fast totalitären Erwartungen an ihre Regierungsbeteiligung verteidigen. Auch schmerzhafte Kompromisse sind angesichts der innenpolitischen Kräfteverhältnisse unvermeidlich.

Die Wahl des ÖVP-Kandidaten als ORF-Generaldirektor durch die grünen Stiftungsräte, die Haltung dahinter und die Begründungen dafür sind aber etwas ganz anderes. Diese haben mit Kompromissen in der gegenwärtigen Koalition nichts zu tun. Das Regierungsprogramm bindet Entscheidungen von ORF-Stiftungsräten nicht. Das ist selbst gewählte, selbst entschiedene und selbst zu verantwortende Politik.

 

Ein paar Fragen

Warum können selbst die demokratischen oder halbwegs demokratischen Gesellschaften nicht adäquat auf die offensichtlichen sozialen und ökologischen Herausforderungen reagieren? Warum geht im Kampf gegen die Klimaänderung so viel wertvolle Zeit verloren? Warum werden die notwendigen sozialen und ökologischen Reformen blockiert? Warum werden Figuren wir Trump, Johnson, Bolsonaro oder Berlusconi gewählt? Warum triftet der in den Gesellschaften vorhandene Unmut nach rechts? Warum verirren sich Millionen Menschen in einen giftigen, zähen Nebel aus Halbwahrheiten, Lügen, Esoterik, Hass, Vorurteilen, Verschwörungstheorien, etc.

Hat das vielleicht auch - nicht nur! – mit der einseitigen Macht und globalen Dominanz des privaten (Medien)-Kapitals über die politische Meinungs- und Willensbildung zu tun? Hat es vielleicht mit dem ideologischen Sperrfeuer des privaten Medienkapitals gegen soziale und ökologische Lösungen unserer Probleme zu tun, dass der immer vorhandene gesellschaftliche Unmut nach rechts geht?

Es ist so.

 

Vier Ansätze

Dagegen nenne ich einmal vier Ansätze einer ökologisch und sozial orientierten Medienpolitik.

1. Die öffentlich-rechtlichen Medien, so kritikwürdig sie konkret und aktuell auch immer sein mögen, schützen und ausbauen. Die Sonderstellung der öffentlich-rechtlichen Medien verteidigen und für die journalistische Unabhängigkeit darin kämpfen.

2. Die nichtkommerziellen, unabhängigen Medien, die Kommunikation von NGOs, sozialen und ökologischen Initiativen, Gewerkschaften, Interessensvertretungen, demokratischen Parteien, umweltfreundlichen Betrieben, Bio-Landwirten, gemeinwohlorientierten Unternehmen, WissenschaftlerInnen, unabhängigen BloggerInnen, kurzum, der aktiven Zivilgesellschaft massiv unterstützen! Das sind die Netzwerke, die ein Gegengewicht zur Herrschaft der privaten Medienkonzerne über die politische Meinungsbildung bilden können.

3. Die offizielle und versteckte Presseförderung so umbauen, dass journalistische Qualität – wenngleich ohnehin fast durchwegs privatkapitalistisch organisiert - und nicht ruchloser Boulevard gefördert wird.

4. Einen öffentlich-rechtlichen EU-Fernsehkanal anstreben, der das genuin Europäische und nicht nur das für die jeweiligen Nationalstaaten Interessante zum Thema hat. Eine gemeinsame Demokratie braucht eine gemeinsame politische Öffentlichkeit. Die europäischen Nationalstaaten haben viele Kompetenzen an die europäischen Institutionen abgegeben. Das schreit nach dem Aufbau einer gemeinsamen politischen Öffentlichkeit. Öffentlich-Rechtlich! Bevor es die privaten Medienkonzerne tun.

 

Hartes Brot...

und dicke Bretter wären das, härter als Verhandlungen über ORF-Direktoren. Und viele Feinde würde man sich machen. Aber notwendig! Die „grüne“ Medienpolitik tut in diesem Sinn nicht nur nichts. Sie treibt nicht nur orientierungslos im Strom der Macht. Die Grünen machen jetzt erstmals aktiv Medienpolitik in die falsche Richtung. Sie beteiligen sich aktiv mit der ÖVP an einer historischen Weichenstellung. Die ÖVP ist ganz klar für eine strukturelle Vermischung des Öffentlich-Rechtlichen mit privaten Medienkonzernen. Der von der ÖVP unterstützte und durchgesetzte Kandidat setzt eindeutige Signale in diese Richtung. Die Grünen argumentieren fast schon wörtlich gleich wie die ÖVP. Wer es nicht glaubt, liest bitte das fürchterliche Interview des grünen ORF-Stiftungsrates Lothar Lockl in den Salzburger Nachrichten vom 15. Juli.

Es wäre gut, wenn ein paar Grüne das ernst nehmen würden, anstatt Kritik und Kritiker zu denunzieren.

 

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10. 8. 2021

Frust von der Seele radeln

Den politischen Frust und die persönliche Enttäuschung des heutigenTages ein bisschen von der Seele geradelt. Einmal Gaisberg wird nicht reichen...

 

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10. 8. 2021

Liebe Grüne,

Heute braucht es Protest!

Die ÖVP will den ORF zu sehr weitgehenden strukturellen Kooperationen mit privaten Medienkonzernen verpflichten. Das wäre der Anfang vom Ende des öffentlich-rechtlichen Auftrages. Es zeichnet sich ab, dass die drei grünen ORF-Stiftungsräte heute den von der ÖVP und Bundeskanzler Kurz gewollten Kandidaten Roland Weißmann zum ORF-Generalintendanten wählen.

Die Wahl Weißmanns durch die grünen ORF-Stiftungsräte wäre der schlimmste Sündenfall der Grünen in dieser Koalition. Dabei ginge es nicht um die „Kompromisse“, die mit 13 Prozent der Stimmen und einer türkis-blauen Mehrheit im Land nachvollziehbar sind. Es gibt auch keine diesbezügliche Festlegung im Regierungsprogramm. Hier ginge es um selbst gewählte Politik. Im Kern würde sich bei einer solchen Wahl ein Politikverständnis zeigen, das in der zunehmenden Dominanz des privaten (Medien)Kapitals über die (globale) politische Meinungsbildung kein gesellschaftliches Problem mehr sieht, und in diesem Strom der Macht halt irgendwie nutzbringend mitschwimmen will. Ein Desaster!

Es braucht heute laute grüne und zivilgesellschaftliche Stimmen, die sagen, dass das nicht ihre Wahl, ihr Konzept und ihr Politikverständnis ist.

 

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8. 8. 2021

Liebe Grüne, stimmt es

was die Wiener Zeitung vom 7. August meldet? Werden die grünen Stiftungsräte am kommenden Dienstag bei der Wahl des ORF-Generaldirektors für den ÖVP-Kandidaten Roland Weißmann stimmen, und damit eine historische Weichenstellung für "Kooperationen" des öffentlich-rechtlichen ORF mit privaten Medienkonzernen einleiten? Stimmt es, dass es dazu bereits "erfolgreiche Verhandlungen" über Personalwünsche gegeben hat?

 

 Wiener Zeitung, 7. 8. 2021

 

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6. 8. 2021

Liebe Grüne,

meint Ihr wirklich,

- dass „österreichisch“ in Hinkunft vor „öffentlich-rechtlich“ stehen soll?

- dass“ österreichisch“ ein schützenswertes mediales Gütesiegel darstellt?

- dass der ORF zu Kooperationen mit Privatmedien gedrängt werden soll?

- dass junge JournalistInnen bei Servus TV und im ORF arbeiten sollen?

- dass es ein „gemeinsames Branchenbewusstsein“ zwischen Falter, Fellner, Krone, ORF, Standard, unabhängigen Medieninitiativen, freien Bloggern, usw. geben soll?

Ich will das nicht glauben.

Wenn nicht, dann verhindert bitte den schlimmsten Sündenfall der Grünen in dieser Koalition!

 

Mit freundlichen Grüßen

Heinrich Breidenbach

 

In einem Gastkommentar in der heutigen Wiener Zeitung führe ich meine Bedenken aus.

www.wienerzeitung.at/meinung/gastkommentare/2115429-Oesterreichisch-vor-oeffentlich-rechtlich.html

 

Der Gleichklang: ÖVP, grüner Stiftungsrat, ÖVP-Kandidat

 

ÖVP: „Vom Konkurrenten zum Partner der Privaten“

 

„Wir wollen Österreich als wettbewerbsfähigen Medienstandort erhalten.“

„Der öffentlich-rechtliche Auftrag ist daher weiterzuentwickeln.“

„Unser Ziel und Anspruch ist es auch in Zukunft, österreichische Identität und österreichische Inhalte sicherzustellen“

„Wir sehen uns mit einem zehn Mal so großen gleichsprachigen Nachbarn konfrontiert – vor allem aber mit multinationalen Online- Giganten wie Facebook und Google, die die tatsächlichen Konkurrenten für unseren heimischen Medienstandort sind.“

„Der ORF muss sich daher vom Konkurrenten zum Partner der Privaten entwickeln. Es braucht ein neues Bewusstsein der Kooperation und des Miteinander, statt der Klein-Klein-Diskussion innerhalb des österreichischen Marktes. Durch die Bündelung der Kräfte auf einer gemeinsamen Plattform sollen österreichische Inhalte von nationaler und regionaler Relevanz im digitalen Raum gestärkt und wettbewerbsfähig gemacht werden.“

 

Aus: Die neue ÖVP, 100 Projekte für Österreich, September 2019

 

 

Grüne: „Neue Kooperationsformen ermöglichen“

 

„Es könnte sein, dass bis Ende 2021 Google, Facebook & Co. in Österreich mehr Werbegelder lukrieren als alle klassischen Medien zusammen. Der Medienstandort ist eine Eisscholle, die in der Mittagshitze schmilzt.“

„Es ist ein Plädoyer für ein starkes Team und für Veränderungswillen. Übrigens auch im Interesse der Privatmedien. Wir brauchen einen starken Medienstandort. Dafür müssen wir weg vom Schrebergartendenken hin zu einem gemeinsamen Branchenbewusstsein. Das war mir in den vergangenen Jahren zu wenig da. Und das würde ich mir auch von einer neuen ORF-Führung erwarten.“

„Auch die ORF-Führung muss neue Partizipationsmöglichkeiten ausloten.“

„Ich hoffe, es kommt zu einem größeren Wurf. Einem der den ORF neue Möglichkeiten einräumt, die Finanzierung nachhaltig absichert und neue Kooperationsformen ermöglicht.“

„Ich denke da auch an junge Kolleginnen und Kollegen: Ein wichtiger Punkt wird sein, diese dazu zu bringen, sich im ORF und bei Privatmedien zu engagieren.“

 

Der von den Grünen entsandte ORF-Stiftungsrat Lothar Lockl in den „Salzburger Nachrichten“ v.15. 7. 21.

 

 

Weißmann: „Medienstandort durch Kooperationen stärken“

 

Als Signal an die Mitbewerber im Medienmarkt kündigt Weißmann (*) zudem an, „den Medienstandort Österreich durch Kooperationen zu stärken“.

Der Standard, 30. Juli 2021

*: Roland Weißmann, ÖVP Kandidat für das Amt des ORF-Generals.

 

 

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3. 8. 2021

Nur so zur Info…

Eine aktuelle Information für unsere neuerdings wieder so aktiven, siebenschlauen Atomstrom-Aposteln, Fossil-Veteranen, Flüsseverbauer, etc...

https://www.dw.com/de/photovoltaik-g%C3%BCnstigster-strom-floating-pv-agri-pv/a-57945237

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1. 8. 2021

Ein Gespräch mit den aktuellen „Plage-News“ 2-2021

 

Plage: Der Beirat hat eine beratende Funktion für das Team und den Vorstand der PLAGE. – Was möchtest Du als Beiratsmitglied in der PLAGE einbringen?

Breidenbach: In der PLAGE gibt es sehr viel Wissen um die Atomkraft und eine gute nationale und internationale Vernetzung. Ich bringe eine Außensicht ein, und stelle die Frage, was davon kommt draußen an. Persönlich interessieren mich alle konkreten Bemühungen um erneuerbare Energien und um Energiesparen. Diese Alternativen waren immer mit der Kritik an Atomkraft verbunden. Die österreichische und Salzburger Politik braucht zudem immer den Ansporn aus der Bevölkerung, ihre offiziell atomkritische Haltung auch tatkräftig umzusetzen.

 

Plage: Weswegen ist Dir gerade das Engagement in der PLAGE wichtig?

Breidenbach: Weil die Arbeit der PLAGE wichtig ist. Die „friedliche“ und militärische Nutzung der Atomkraft sind ein unvertretbares und unnötiges Risiko. Eine Technologie, die keine Fehler erlaubt und über Generationen gefährlich bleibt, ist ein Irrweg. Fehler passieren und niemand kann eine Garantie dafür übernehmen, dass menschliche Gemeinschaften über Jahrhunderte und Jahrtausende so weiter funktionieren, dass sie etwa hochradioaktiven Atommüll lagern, sichern und verwalten können. Ich will auch nicht, dass die Atomkraft im Zuge der notwendigen Bemühungen um eine Senkung der CO2 Emissionen unter vorgeblich „grünen“ Vorzeichen wieder auflebt.

 

Plage: Kommunikation ist ein wichtiger Teil Deiner beruflichen Tätigkeit – Auch die Inhalte der PLAGE brauchen eine gelungene Kommunikation, um bei den Menschen anzukommen. Was ist Dir in diesem Zusammenhang wichtig?

Breidenbach: Die PLAGE kann keine Wunder wirken. Die Menschen wollen nicht immer vor Gefahren gewarnt werden. Wir können nicht permanent im vollen Bewusstsein von Bedrohungen leben, selbst wenn diese sehr real sind. Das würden wir nicht aushalten. Die Verdränger und Beschöniger haben es daher immer leichter. Aber die Frage, wie kann mehr von dem so reichlich vorhandenen Wissen, Tun und Wollen bei mehr Menschen ankommen, ist immer gut gestellt. Vor allem jeder positive politische Ansatz, jeder kleine Fortschritt, jede berechtigte Hoffnung und jeder praktische Handlungsansatz sind jeder Kommunikation wert.

 

Plage: In einem Satz zusammengefasst: An der PLAGE gefällt Dir besonders, ….

Breidenbach: dass sie den Bogen des Engagements gegen die Atomkraft schon so lange Jahre gespannt hält, und dieses Thema auch durch die Wellentäler öffentlicher Aufmerksamkeit durchgetragen hat und immer noch durchträgt.

 

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29. Juli 2021,Welterschöpfungstag 2021

 

Grafik: Wiener Zeitung, 29. Juli 2021

 

Die allergrößte Illusion ist, dass wir ungestraft einfach so weiter machen können wie in den vergangenen Jahrzehnten.

An diesem Tag, dem29. Juli sind heuer die Ressourcen, die uns global für ein Jahr zur Verfügung stehen würden, verbraucht. Der ganze Rest des Jahres geht auf Kosten der Zukunft des Planeten.

Was tun? 

- Weniger Kohle, Erdöl und Erdgas verbrennen.

- Nachhaltige Energien aus Sonne und Wind ausbauen.

- Natur großflächig wie kleinteilig schützen und erhalten.

- Energie und Ressourcen effizient nutzen. Weniger verschwenden.

- Flüsse renaturieren.

- Wälder aufforsten

- Blühende Wiesen zulassen statt eintönige „Rasen“ erzwingen.

- Flächenverbrauch reduzieren.

- Landwirtschaft ökologisieren.

- Weniger Fleisch essen.

- Industrien ökologisch umbauen.

- Weniger fliegen und wenn, dann mit hundert Prozent Klima-Ausgleich.

- Weniger Autofahren. Autos und Motorräder mit weniger Verbrauch.

- Mehr Öffis und Fahrräder.

- Ökologische Gebäudeisolierung und nachhaltige Energien beim Heizen.

- Nachhaltige, giftfreie, langlebige re- und upcycelbare Produkte.

- Weniger Konsum mit besserer Qualität.

- Weniger wegwerfen.

- Mehr reparieren.

- Luxus- und Prestigekonsum stoppen.

- Übermotorisierung, Geschwindigkeits- und PS-Wahn stoppen.

- Regionaler wirtschaften.

- Weniger transportieren.

- Internationale Handelsbeziehungen fair(er) gestalten.

- Globale Rüstungsausgaben reduzieren.

- Aus Risikotechnologien aussteigen.

- Weniger Raubbau, nachhaltige Lebensqualität.

- Globale Sozial- und Umweltstandards.

- Einsatz für mehr Gerechtigkeit, Menschenrechte und soziale Rechte!

- Ein gutes Leben für alle!

 

So schwierig? Und wer soll damit anfangen? Die privilgierten BewohnerInnen reicher Länder oder die Menschen in Tigray?

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18. 07. 2021

Lachen muss nicht Herzlosigkeit zeigen!

Ich mag diese billige politische Stimmungsmache nicht. CDU-Chef Armin Laschet hat bei einem Besuch im deutschen Hochwassergebiet einmal gelacht und wurde dabei gefilmt. Mit der Szene wird nun im deutschen Wahlkampf Politik und Stimmung gemacht. Ich würde die CDU nie wählen, aber das missfällt mir zutiefst. Lachen muss nicht Ausdruck von Herzlosigkeit und mangelndem Mitgefühl sein. Lachen kann auch der Spannungsabfuhr dienen und es gibt Lachen auch als paradoxe Reaktion in besonders tragischen oder ernsten Momenten.

Hinter Armin Laschet lauert in der CDU übrigens der hardcore-neoliberale Friedrich Merz. Der lacht nie.

 

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16. 07. 2021

Was ist, wenn die Flut wirklich schon der Klimawandel ist?

Es wird immer wahrscheinlicher, dass es tatsächlich einen vom Menschen mit verursachten Klimawandel gibt. Die meisten Wissenschaftler gehen davon aus und der Augenschein spricht ebenfalls dafür.

Es ist klar, was dagegen getan werden muss. Ein gutes Leben mit weniger Raubbau. Weniger Kohle, Erdöl und Erdgas verbrennen und verbrauchen. Ressourcen schonen. Natur erhalten. Flächenverbrauch reduzieren. Landwirtschaft ökologisieren. Weniger Fleisch essen. Nachhaltige Energien wie Sonne und Wind ausbauen. Weniger fliegen. Weniger fahren. Weniger wegwerfen. Übermotorisierung stoppen.

Wenn es so ist, dass Tragödien wie die aktuelle, tödliche, zerstörerische Flut in Deutschland, tatsächlich bereits ursächlich auf den Klimawandel zurückzuführen sind, wie ist dann unsere Mehrheitspolitik und die Lebensweise der allermeisten MitbürgerInnen zu bewerten? Weitblickend? Vernünftig? Verantwortungsbewusst? Gemäßigt? …

Das wären so ein paar Fragen.

 

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14. 7. 2021

Tut´s nicht streiten??? Diesmal ist es Feigheit!

Oft ist es ja ein guter Rat, nicht zu streiten oder zumindest öffentlichen Streit zu vermeiden. Diesmal aber sind die unzähligen diesbezüglichen Statements aus der SPÖ nur der ängstliche Versuch, nicht Partei ergreifen zu müssen. Genau das wäre aber notwendig. Die SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi Wagner, bislang kein politisches Schwergewicht, aber ebenso bislang eine redliche, seriöse, konstruktive Politikerin mit Stil und Zähigkeit wird von eigenen Leuten seit ihrer Wahl zur Vorsitzenden permanent beschädigt. Die "Kritiker" und Intriganten sind großteils verhinderte Möchtegern-Populisten. Es war höchste Zeit, dass Pamela Rendi-Wagner, den ständigen öffentlichen Desavouierungen durch den burgenländischen Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil und Co. ebenso öffentlich klar Paroli bietet. Das war mutig und verdient Unterstützung.

Mit einem „Tuts nicht streiten“ unterstützt man in dieser Situation nur den Herrn Doskozil.

Soll er doch eine weitere Rechtspartei in Österreich gründen! Auf eine mehr in dieser traurigen Liste kommt es nicht mehr an. Nie, nie, nie vorher in der Zweiten Republik sind Wählerschaften so geblendet, betrogen und getäuscht worden, wie von den Rechtsparteien und ihren Politikern seit dem Aufstieg Jörg Haiders. FPÖ, BZÖ, Team Stronach… Nichts haben diese Hundertschaften an politischen Abenteurern für die Leute getan, mit deren Stimmen sie sich an die Futtertröge gebracht haben. Wenn Herr Doskozil in diese Fußstapfen treten will, soll er. Das macht das Kraut nicht mehr fett.

 

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1. Juli 2021

JBZ-TV, Reihe Zukunftsbuch

Die Aufzeichnung des Gespräch von Hans Holzinger mit Heinrich Breidenbach im Rahmen der JBZ-Reihe „Zukunftsbuch“ am 1. Juli 2021 in der Robert Jungk Bibliothek für Zukunftsfragen in Salzburg:

www.youtube.com/watch?v=xO3k6hfKDOc&list=PLTKqUBCJ9PGEr3StRdqFHPGN4lqvKqSGj&t=3s

 

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15. 6. 2021

Tolle Rezension!

Hans Holzinger, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Robert Jungk Bibliothek für Zukunftsfragen, hat eine tolle, fundierte Rezension der "Wortkeulen" für das Buchmagazin "Pro Zukunft" verfasst. Vielen Dank, lieber Hans! Das freut mich sehr.

https://www.prozukunft.org/buecher/achtung-wortkeulen

 

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14. 6. 2021

Steuern zahlen wäre „Zusammenhalt“ in der „Heimatgemeinde“!

In der Salzburger Gemeinde Flachau entdeckten Steuerfahnder bei einem örtlichen Gastronomen und ÖVP Politiker knapp 3,5 Millionen Euro in bar und auf über 200 fein portionierten Sparbüchern. Die lokale Aufregung ist groß, greift aber sehr kurz. Es geht nämlich nicht um die Gastronomie, die ÖVP oder um einen einzelnen Verdächtigen. Jeder Partei kann so etwas mit einem Mitglied passieren. Es ginge darum, dass „Zusammenhalt“ mehr als sinnentleerte Folklore ist.

Die Propaganda in Wirtschaftskreisen gegen den „Steuerstaat“ mit beschönigenden Begriffen wie „Notwehr“, wenn es um Steuerbetrug geht, fördert solche Mentalitäten. Daran ist die ÖVP nicht unbeteiligt.

 

Heimat, Zusammenhalt und Tugenden wären mehr

Der verdächtige und inzwischen zurück getretene ÖVP-Mandatar betont auf der Facebook Seite der ÖVP Flachau („Gemeinsam für unsere Heimatgemeinde“) im März 2019 im Trachtenjanker den „Zusammenhalt in der Gemeinde“ und tritt dafür ein, „unsere Gemeinschaft, Bräuche und Tugenden zusammen und miteinander in unserem schönen Flachau zu leben“.

Dieser Auftritt, diese Terminologie, diese Schlagworte erweisen sich als billige Folklore, als ein Rauchvorhang vor den Realitäten, ohne Bezug zum wirklichen Leben.

„Heimat“, „Zusammenhalt“, „Tugenden“ sind eben nicht übergroße Hirschknöpfe, scheußliche giftgrün trachtige Krawatten und hohle Phrasen! Sondern das wäre zum Beispiel halbwegs ehrlich Steuern zu zahlen, auch für die „Heimatgemeinde“! Anders geht der viel beschworene „Zusammenhalt“ in der „Heimat“ nicht!

Das wäre ein Punkt.

 

 „Heimat“, „Zusammenhalt“ und  „Tugenden“ sind eben nicht übergroße Hirschknöpfe,

scheußliche giftgrün trachtige Krawatten und hohle Phrasen!

 

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10. 6. 2021

Untreue??? Hallo JuristInnen!!!
Wenn Steuergeld von einem Mitarbeiter des Finanzministers ganz bewusst so gelenkt wird, dass damit ein Politiker in einem innerparteilichen Konflikt bessere Karten bekommt, weil er dann „Geld scheißen“ kann. Wenn mit dieser Lenkung von Steuergeld ganz bewusst auch ein späterer persönlicher Vorteil erwartet wird („du schuldest mir etwas“). Was ist das dann?
Ich frag nur, weil etwa Salzburgs ehemaliger Bürgermeister Heinz Schaden mit voller Härte wegen Untreue verurteilt wurde, ohne dass ihm dabei irgendeine persönliche Vorteilnahme auch nur angelastete wurde.

 

 

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7. 6. 2021

Gelungener Auftakt im nahen Süden

Sehr schnell stellte sich das „es ist wieder fast wie immer Gefühl“ im nahen Süden ein. Schön, dass der traditionelle genusspaddeln Seekajak Kurs über das verlängerte Fronleichnam-Wochenende in Grado heuer so problemlos möglich war.

genusspaddeln in der Lagune von Grado.

 

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1. 6. 2021

Achtung! Termin

Liebe Freundinnen und Freunde,

endlich ist wieder ein Gespräch mit und unter echten Menschen im Gasthaus möglich. Es freut mich, dass die "Grüne Wirtschaft" zu einem solchen Gespräch über mein Buch "Achtung! Wortkeulen - die Sprachtricks der Schlechtmenschen" einlädt. Und es würde mich freuen, wenn sich der eine oder die andere von Euch die Zeit nehmen würde.

Mittwoch, 9. Juni, 19.00 Uhr, Hirschenwirt, St. Julienstr. 21.Corona bedingt ist eine Anmeldung notwendig. Siehe Link: www.gruenewirtschaft.at/veranstaltung/wollt-ihr-spassbremsen-alles-verbieten/

 

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28. 5. 2021

Naturzerstörung als Kaufanreiz?!

Krücken für angeschlagene Psychen

 

Wie muss man ticken um für Europa, für Salzburg – nicht für irgendwo in der Sahelzone! - im Jahr 2021 so ein Auto zu bauen? Wie muss man ticken, um eine solche Werbung zu erdenken und zu affichieren? Wie muss man ticken, um sich durch solche Sujets zu einem Kauf motivieren zu lassen?

Die sinnlose, gefährliche und umweltschädliche Übermotorisierung wird mit Millionen Werbegeldern als Krücke für angeschlagene Psychen feilgeboten. Bilder des Elends.

 

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27. 5. 2021

Die Salzburger Nachrichten heute über die "Wortkeulen".

Vielen Dank an Redakteur Clemens Panagl!

Salzburger Nachrichten, 27. 5. 2021

 

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26. 5. 2021

„Natürlich lügt die Presse, aber...“

Die "Wiener Zeitung" druckt heute das Kapitel "Lügenpresse" aus meinem Buch "Achtung! Wortkeulen - Die Sprachtricks der Schlechtmenschen" als Gastkommentar ab. Das freut mich.

Wiener Zeitung, 26. 5. 2021

https://www.wienerzeitung.at/meinung/gastkommentare/2105485-Natuerlich-luegt-die-Presse-aber-.-.-..html?fbclid=IwAR26kRZOKcz9pVVrZaqXe3qPMBokBhjJGCelHHt8tgHYFG7ZnhNbuEltxzA

 

 

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25. 5. 2021

Ein Radio-Gespräch über „Achtung! Wortkeulen“

Ein Gespräch mit "Literadio" über mein Buch "Achtung! Wortkeulen". Herzlichen Dank an die Redakteurin Erika Preisel für ihre gute Vorbereitung, die facettenreiche Fragestellung und die angenehme Atmosphäre.

 

https://literadio.org/heinrich-breidenbach-achtung-wortkeulen/

 

 

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23. 5. 2021

Erben mit Verantwortung: Millionenerbin Marlene Engelhorn: "Besteuert mich endlich!"

Die 29-jährige Wienerin erklärt, warum sie mindestens 90 Prozent ihres Erbes spenden und keinesfalls als Philanthrokapitalistin à la Gates und Co enden will.

www.derstandard.at/story/2000126792517/millionenerbin-marlene-engelhorn-besteuert-mich-endlich?ref=article&fbclid=IwAR3D8rS3-dNUQHtayAh4QivjwyusTAmrHRvTcKTT3SQHPVwwt6lA_BretNE

 

Reflektiert, politisch, lebensbejahend und gelassen wirkt diese Frau, nicht irgendwie verschroben radikalisiert oder weltfremd, wie man das auch annehmen könnte. Adressat ihrer Botschaft ist auch nicht vornehmlich das private Verhalten anderer MillionenerbInnen, sondern die Politik, die die Reichtumsunterschiede in den Himmel wachsen lässt, mit allen negativen gesellschaftlichen Folgen. Es ist gut, dass Frau Engelhorn etwas Öffentlichkeit bekommt.

 

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20. 5. 2021

Jetzt geht es los!

Mit genusspaddeln.at zu den schönsten Flüssen, Seen, Küsten, Inseln, Lagunen…

 

Der Lockerungsreigen dreht sich. Paddeln in Gruppen ist wieder möglich. In Österreich, in Deutschland und in Italien. Wir starten am 30. Mai mit unserem „leichten Paddeltag auf dem Chiemsee“. Anfang Juni folgen der viertägige Seekajak Kurs in Grado und ein Schnuppertag am Wallersee am 11. Juni. Sollte das Inselhoppen in Kroatien noch Probleme machen, bieten wir eine schöne Alternative in Italien an. Die Isonzo-Grado Stella Tour Ende Juni wird ebenfalls klappen. Und dann folgt ein langer schöner Paddelsommer…

Unser Programm mit allen Terminen findet Ihr immer aktuell auf:

www.genusspaddeln.at/kurse-touren-2021

Wir freuen uns auf Euch!

Euer genusspaddeln.at Team

 

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17. 5. 2021

"Nackenklatscher", "Anschleichen", "150 db"...

 Diverse Freundlichkeiten von Übermotorisierten

Motorradfahrer im Chat.

 

Übermotorisierung ist nicht nur strukturelle und antiökologische Gewalt an sich! Sie färbt auch auf die Übermotorisierten ab und fördert gewalttätige Einstellungen. Nicht bei allen, aber doch bei überdurchschnittlich vielen. Die Analogien zur Sprache von Rechten und Rechtsextremen sind deutlich.

 

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15. 05. 2021

Israelische Flagge auf österreichischen Regierungsgebäuden?

Angesichts der monströsen Verbrechen an jüdischen Menschen im Nationalsozialismus ist zweifellos eine Zurückhaltung in Deutschland und Österreich gegenüber der Politik Israels geboten. Den Deutschen und Österreichern steht es einfach nicht zu, die ersten und lautesten Kritiker Israels zu sein.

Das ändert aber nichts daran, dass Israel seit Jahrzehnten eine völkerrechtlich illegitime, gewaltsame Besatzungspolitik im Westjordanland und in Ostjerusalem betreibt. Es ändert nichts am fortschreitenden Landraub an den Palästinensern und den tausend gezielten Demütigungen der Palästinenser, wie etwa der aktuell geplanten Vertreibung palästinensischer Familien aus Häusern in Ostjerusalem.

Die extremistischen Führer auf beiden Seiten haben ihre Völker in Geiselhaft genommen und treiben sie in einen immer auswegloseren Konflikt. Auf beiden Seiten werden dazu die jeweiligen Religionen missbraucht und bilden religiöse Fundamentalisten die Speerspitze des Wegs in den gewalttägigen Abgrund.

Das aktuelle Hissen der israelischen Fahne auf österreichischen Regierungsgebäuden zeigt keine „Solidarität gegen den Terror“. Es ist ein unnötiges, einseitiges Parteiergreifen für eine ganz schlechte, gewalttätige Politik. Bestärkt werden damit Politiker, die keine friedlichen Lösungen suchen, sondern die von den Palästinensern Unterwerfung und einseitigen Verzicht verlangen. Die Regierung des neutralen Österreich erweist den Menschen in der Region damit einen ganz schlechten Dienst.

 

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15. 05. 2021

Wer erwischt wird, ist ein Opfer

Kumpaneien, Seilschaften, „Familien“, der Missbrauch der politischen Macht für parteipolitische Postenbesetzungen, die Überschreitung der Grenzen zwischen Parteien und Staat, die systematische Diskriminierung guter Leute außerhalb von Parteien und politischen „Familien“, usw. ist – nicht nur! – für Bundeskanzler Sebastian Kurz etwas ganz Normales. In schlechter österreichischer Tradition fühlt er sich dazu absolut legitimiert. Immer, wenn Politiker - aller Parteien! - in Österreich bei solchen Übungen erwischt werden, reden sie Blech, die üblichen Floskeln und lügen dreist in die Kameras. Sie haben dabei genau Null Unrechtsbewusstsein, Sebastian Kurz natürlich auch nicht. In seiner Welt fühlt er sich daher vollkommen unschuldig. Man kann doch nicht in einem Untersuchungsausschuss einfach sagen, das stimmt, was glasklar aus den bekannt gewordenen Chats im Umfeld von Kurz, Finanzminister Gernot Blümel und dem unsäglichen Herrn Schmid hervorgeht. Man hat das Recht zu schwurbeln. Und wer erwischt wird, ist ein Opfer!

 

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10. 5. 2021

Guten Morgen!

 

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6. 5. 2021

Wieder zwei Frauenmorde in Österreich.

Das Umfeld ist tief und weit und groß...

 

- Bis 1992 gab es in Österreich den Begriff Vergewaltigung in der Ehe rechtlich gar nicht. Erst seit 2004 ist Vergewaltigung in der Ehe ein Offizialdelikt.

- Erst 1974 wurde in Österreich die Anwendung von körperlicher Gewalt an Schulkindern verboten.

- Erst 1989 wurde in Österreich das Gewaltverbot in der häuslichen Erziehung explizit festgeschrieben.

- Generationen von Eltern und PädagogInnen wurden in Österreich bis in die 1960er Jahre mit einer expliziten Legitimation oder sogar mit einer Verherrlichung von Gewalt in der Erziehung geprägt.

- Die „gesunde Watschn“ hat immer noch AnhängerInnen.

- Die Daten sind diffus und immer nur Annäherungen, aber ExpertInnen gehen davon aus, dass in den Industrieländern jedes zehnte Kind Opfer von Gewalt und/oder Missbrauch wird.

- Es gibt Milieus in denen Gewalt vollkommen unreflektiert gut geheißen wird. Zahllose Einträge auf rechten und rechtsextreme Seiten im Netz etwa strotzen vor Gewalt- und Vergewaltigungsphantasien gegen politische Gegner, Flüchtlinge, Frauen und Mädchen wie etwa der Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg.

- Die Aufrüstung auf den Straßen mit immer mehr Größe, Gewicht, PS, Geschwindigkeit und einer zunehmend militärisch-wuchtigen Ästhetik vieler Fahrzeuge ist eine Adaption des „Rechtes des Stärkeren“ in den Alltag und explizit gewalttätig.

- Strukturelle wirtschaftliche Gewalt wird global als normal und legitim erlebt.

- Die gewaltsame Lösung von Konflikten in Form von militärischer und/oder polizeilicher Gewalt wird global als normal und legitim erlebt.

- In der so genannten „Traditionspflege“ wird militärische Gewalt bis heute verharmlost, heroisiert und legitimiert.

- Und private Waffen, falsche Männerbilder, verrückte patriarchale Besitz- und Ehrbegriffe,...

- Es gibt noch viel zu tun.

 

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6. 5. 2021

„Endlich frei“ zur Naturzerstörung

"Freiheit"????

Weltweit werden Milliarden zur Schaffung falscher, zerstörerischer und letztlich gewalttätiger Bilder von „Freiheit“ oder „gutem Leben“ in den Köpfen und Herzen der Menschen ausgegeben.

Es ist nur ein kleines Beispiel unter tausenden. Aber so wirbt heute etwa:

„BMW Motorrad Deutschland. Vier Jahrzehnte und noch lange nicht genug Mit der neuen BMW R 1250 GS entscheidest Du über dein nächstes Ziel und wie Du dieses erreichen möchtest…"

 

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5. 5. 2021

Es braucht ernsthafte Reformen für Nachhaltigkeit. Endlich.

So kann es nicht weiter gehen!

 

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4. 5. 2021

Dossier: 3.000 neue UnterstützerInnen für unabhängigen Journalismus

Korrektive und Ergänzungen zum großen kommerziellen Medien-Business sind wichtig.

 

Die gemeinnützige, unabhängige Redaktion von „Dossier“ (www.dossier.at) war nach einer Klage der OMV noch vor wenigen Wochen in existenziellen Schwierigkeiten. Die RedakteurInnen haben das öffentlich gemacht und sind auf ein erfreuliches Echo gestoßen. Innerhalb von nur 18 Tagen konnten 3.000 neue Mitglieder gewonnen werden. Mit mehr als 5.000 Mitgliedern ist der Weiterbestand von Dossier damit vorerst gesichert.

Ganz offensichtlich ist es vielen Menschen zunehmend ein Anliegen, dass es unabhängige Korrektive und Ergänzungen zum großen, kommerziellen Medien-Business gibt. Das ist eine sehr gute Nachricht.

 

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29. 4. 2021

Medienkapital pur!

Unverblümt bekennt ProSiebenSat.1, worum es geht und wozu ZuseherInnen gut sind.

 

Was sich am privaten Medienmarkt abspielt ist demokratiegefährdend. Vor allem, weil so viele Menschen noch naiv glauben, es handle sich bei Medien immer irgendwie um "Journalismus", "Wahrheitssuche", "Berichterstattung", "Kontrolle". etc. So gesehen ist es eh gut, wenn sich Teile des Medienkapitals das Gesülze gar nicht mehr antun, und gleich offen bekannt geben, worum es ihnen geht.

Mich wundert. dass wirklich wichtige Entwicklungen oft so wenig Aufmerksamkeit erfahren.

 

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25. 4. 2021

Roma: Mehr europäischer Druck gegen Diskriminierung…

Ich finde es zunehmend schrecklich, wie viele Roma aus Südosteuropa auf den Straßen und Plätzen Europas ihr Leben versitzen, oder - auf Grund der Perspektivlosigkeit in ihren Ländern - versitzen müssen. Neben den privaten Almosen-Euros und der Verteidigung des Rechtes auf Betteln wäre es langsam Zeit für europäische Politik. Es ist untragbar, dass sich Europa damit abfindet, dass in Mitgliedsländern der EU Millionen Menschen systematisch an den Rand gedrängt, oder an den Rändern belassen werden. Ohne glaubhafte und wirksame Förderungsprogramme für Roma in allen gesellschaftlichen Bereichen - von Bildung über Bauen bis zum Sport - dürften Länder wie Rumänien oder Bulgarien überhaupt keine EU-Förderungen mehr bekommen. Jedenfalls muss hier mehr Positives geschehen und dafür muss endlich mehr Druck gemacht werden.

… und für mehr Förderung

Jahrhunderte der Diskriminierung und Unterdrückung hinterlassen negative Spuren. Sowohl bei der Mehrheitsbevölkerung als auch bei Minderheiten. Diese Spuren verschwinden nicht von selbst. Die Vorurteile und Ausgrenzungen reproduzieren sich immer wieder. Es bedarf gezielter massiver Anstrengungen um diesen Kreislauf zu durchbrechen. Es ist nicht wahrscheinlich, dass die Politik in den betroffenen Ländern dazu selbständig willens und fähig ist. Die Impulse dafür müssen von außen kommen.

 

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25. 4. 2021

Tolle Frau!

www.tvthek.orf.at/profile/Aktuell-nach-eins/13887636/Aktuell-nach-eins/14089516/Millionenerbin-teilt-ihr-Vermoegen/14903812?fbclid=IwAR2G32yg2PH4LgoYSDj6yCZNjzYDfgJST0sPw9NA-lBa1B5eaG0Sj9S0QI4

 

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24. 4. 2021

Das freut mich sehr.

Vielen Dank an Hans Holzinger und die Robert Jungk Bibliothek!

www.jungk-bibliothek.org/2021/04/22/zb-67-heinrich-breidenbachachtung-wortkeulen-die-sprachtricks-der-schlechtmenschen-1-7-21/?fbclid=IwAR3ESUk4DeqZ9TYioZ5DTZaaoCu9LbYULhdbXoH0yAwfx-9bEY8U8hBSTI8

 

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24. 4. 2021

genusspaddeln - Absagen für Mai

Aber viel Platz für individuelles Paddeln auf unseren Flüssen und Seen.

 

Liebe genusspaddlerInnen, seit gestern ist sicher, dass die von der Regierung angekündigten „leichten Öffnungsschritte“ ab 19. Mai für unsere Mai-Touren auf Matt- und Obertrumersee und Traun zu spät kommen. Unter den gegenwärtigen Bedingungen sind Gruppen für Sport im Freien noch verboten. Daran müssen wir uns natürlich halten.

Die bis Ende Mai verlängerten österreichischen Einreisebestimmungen mit verpflichtender Quarantäne treffen unsere Mai-Touren in Italien und Deutschland. Die müssen wir deshalb leider auch absagen.

Uns blutet das Herz. Wir hätten uns sehr auf alle diese Touren und auf Euch gefreut.

Wir hoffen, wir sehen uns, wenn alles wieder gut ist.

Es ist aber natürlich immer möglich, bei uns ein Boot auszuleihen und selbständig Paddeln zu gehen. Auf unseren Seen und Flüssen ist ja grundsätzlich genug Platz.

www.genusspaddeln.at/kajaks-verleih/

Liebe Grüße

Euer

genusspaddeln.at Team

 

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22. 4 .2021

"Die Mitte" heute im "Der Standard"

Eines von 26 Kapiteln meines neuen Buches "Achtung! Wortkeulen" beschäftigt sich mit der so genannten "Mitte". Der Begriff wird politisch gerne besetzt. Parteien und PolitikerInnen reklamieren "die Mitte" für sich und verorten damit andere an den Rändern. Für den deutschen Kanzlerkandidaten von CDU/CSU Armin Laschet ist "die Mitte" geradezu sein Markenkern. Auch die grüne Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock spricht von einem "Aufbruch aus der Mitte". Aber wer oder was ist diese "Mitte" eigentlich? Wofür soll der Begriff stehen oder taugen?

Der heutige Standard druckt, leicht gekürzt, meinen Text über "die Mitte" als "Kommentar der anderen":

www.derstandard.at/story/2000126034832/ab-durch-die-mitte

 

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17. 4. 2021

Vielen Dank!

 

Tandem Tratsch, am 16. 4. 2021

 

Liebe Freundinnen und Freunde, Vielen Dank, für die vielen freundlichen und positiven Reaktionen auf die Vorstellung meines Buchs „Achtung! Wortkeulen“ und das Gespräch mit Verleger Volker Toth gestern im Rahmen des „Tandem-Tratschs“. Jede Unterstützung freut uns und können wir gut gebrauchen.

 

Das Gespräch kann gerne nachgesehen werden. Die Links sind:

www.edition-tandem.at/tandem-tratsch/

www.edition-tandem.at/archiv/videothek/

www.youtube.com/watch?v=DbZ9nMZZ0eo

 

Der Link zum Buch mit Inhaltsangabe und Leseprobe ist:

www.edition-tandem.at/achtung-wortkeulen/

 

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16. 04. 2021

Heute „Tandem Tratsch“ über mein neues Buch „Achtung! Wortkeulen“.

Liebe Freundinnen und Freunde, heute ab 18.30 Uhr rede ich mit Verleger Volker Toth im „Tandem-Tratsch“ über mein neues druckfrisches Buch „Achtung! Wortkeulen – Die Sprachtricks der Schlechtmenschen“. Der Link dazu ist: www.edition-tandem.at/tandem-tratsch-mit-heinrich-breidenbach-zu-achtung-wortkeulen/

Es würde mich sehr freuen, wenn Ihr Euch die Zeit dafür (rund 25 Minuten) nehmen würdet.

 

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12. 4. 2021

Wegefreiheit!? 

Abgesperrt! Ein Gaisberg-Weg, der seit Jahrzehnten von Wanderern und Radfahrern benutzt wird.

 

Wir SalzburgerInnen haben mit unseren Stadt- und nahen Hausbergen ein riesiges Privileg. Die meisten können das auch schätzen. Für mich gehören regelmäßige Fahrten mit dem Rad von Aigen auf den Gaisberg zu meiner Salzburger Lebensqualität. Immer auf denselben Wegen. Gestern bei meinem "Saisonauftakt" erlebte ich auf dieser Strecke eine böse Überraschung. Die Straße, die seit Jahrzehnten von Wanderern und Radfahrern benutzt wird, wurde vom Besitzer der angrenzenden Häuser und Grundstücke, einem bekannten Salzburger Namen, mit einem mächtigen neuen Tor versperrt.

 

Geht das?

Was sagen die alpinen Vereine als Wächter der Wegefreiheit dazu? Was sagt der städtische Gaisberg-Koordinator dazu? Was sagt die kommunale Politik dazu? Wie schaut die Zukunft unserer Erholungsgebiete aus, wenn solche Beispiele Schule machen? Großes Schweigen.

Bei dieser Gelegenheit darf man einmal die Bauern loben. Ihre übergroße Mehrheit macht solche Sachen nicht, wiewohl sie mit viel Rücksichtslosigkeit und Unverständnis seitens Wanderern, Hundebesitzern und Sportlern konfrontiert sind. Auch hier gilt es zu lernen.

Aber Absperrungen von seit Jahrzehnten von Wanderern benutzten Wegen können nicht einfach so hingenommen werden!

 

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10. 4. 2021

Satire oder Wahnsinn?

Salzburger Nachrichten, 10. 4. 2021

 

Ist das Satire? Gab es heute Nacht einen Zeitsprung zurück in die 1960er Jahre? Oder spinnen die Salzburger Baumeister jetzt total? Zersiedelung der Bergwelt, Dauerheizpool... "ökologisches Bauen"????

 

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9. 4. 2021

Ein stolzer Auftrag aus Steyr

Ob die Ablehnung des Angebotes des Investors Siegfried Wolf zur Fortführung des MAN-Werkes in Steyr mit Entlassungen und Lohnkürzungen unter den obwaltenden realen Rahmenbedingungen „vernünftig“ war, wird die Zukunft zeigen.

Aber diese Ablehnung durch die Beschäftigten mit Dreiviertelmehrheit war eine mutige, stolze, würdevolle Entscheidung. Die Industriearbeiter von Steyr haben eine klare Botschaft ausgesandt: Wir wollen uns nicht erpressen lassen. Wir können viel, wir sind tüchtig, wir haben Besseres verdient, als ein „Vogel friss oder stirb Angebot“!

Für die Politik und die Industrie ist diese Entscheidung der Auftrag, hört endlich auf, die Bremser der überlebensnotwendigen ökologischen Wende zu sein. Die Leistungsfähigkeit der Industrie muss entschieden in wettbewerbsfähige, nachhaltige Zukunftstechnologien gelenkt werden. Wirtschaft und Industrie der Zukunft sind nicht Plastikflut, Tempowahn, Zerstörung, Glücksspiele und Einwegdosen.

 

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4. 4. 2021

Grüne Schritte in den Sumpf

Manche Lernschritte sind bitter. Bis vor wenigen Tagen war ich der Meinung, es gäbe einen grünen Konsens gegen die österreichische Parteibuchwirtschaft. Ein Konsens, dass der Informations- und Vernetzungsvorsprung der politischen Kaste nicht für persönliche Karrieren im öffentlichen Bereich ausgenutzt werden darf, dass man das einfach „nicht tut“. Ein Konsens also, der auch vorbeugend und im Sinne eines besseren Stils verstanden wird. Ich habe die Grünen in diesem Sinne auch öfter gegen das übliche "de-Polidiger-san-eh-olle gleich" verteidigt.

Das werde ich nicht mehr tun.

Dieter Brosz, ein ehemaliger Grünen Abgeordneter und ehemaliger Mitarbeiter im Kabinett des grünen Sportministers Werner Kogler, ist zum Abteilungsleiter für „Sportstrategie“ im eben diesem Sportministerium ernannt worden. Das zerstört mein bisheriges Vertrauen in diesen grünen Konsens.

 

Die offenen Schleusen

Die Wechsel von der Politik und den Minister-Kabinetten in wohl bestallte Jobs in der Verwaltung oder der öffentlichen Wirtschaft haben immer einen Beigeschmack und sind abzulehnen. So lange diese Praxis fort dauert, wird man der österreichischen Parteibuchwirtschaft nie Herr. Die Drehtüren und offenen Schleusen aus den Kabinetten, Parteien und Klubs dienen vor allem der Versorgung und dem Ausbau der illegitimen Parteienmacht in der Verwaltung und der öffentlichen Wirtschaft. Ein Paradigmenwechsel ist notwendig. Von MitarbeiterInnen in engeren Umfeld der Politik muss erwartet werden, dass sie sich auch im Leben „draußen“ bewähren und eine Existenz sichern können. Wenn sie das nicht können, sind sie auch als „ministerielle Sportstrategen“ Fehlbesetzungen.

Natürlich soll die Skandalisierung dieser Bestellung durch die ÖVP der Ablenkung von den aktuell aufgeflogenen und unvergleichlich größeren türkisen Schandtaten dienen. Geschenkt! Aber deshalb wird der Vorgang um keinen Deut besser.

In einem Land wie Österreich, in dem die Kumpanei, die Packelei, die Selbstbedienung der Parteien an öffentlichen Einrichtungen, Posten und Gütern die politische Kaste verseucht hat, in dem jedes Unrechtsbewusstsein dazu fehlt, in dem die Grenzen zwischen Gesinnungsgemeinschaften und Machtapparaten heiillos durcheinander geraten sind, in dem diese Mentalitäten, extrem etwa durch die jahrelange schwarze Parteibuchwirtschaft im Bundesamt für Verfassungsschutz, indirekt schon Tote gekostet haben, in einem solchen Land verhilft eine Partei, die es besser machen will, keinen Ex-Parlamentarier und Ex-Kabinettsmitarbeiter zu einem Job als Abteilungsleiter in der Verwaltung. Das ist ein Sündenfall.

 

Bekämpfen oder beerben

Betrüblicher als der Vorgang selbst, ist, dass so viele grüne FunktionärInnen gar nichts Anstößiges mehr an ihm finden. Sie beten die Parteiprosa, es habe eh eine „Kommission“, eine „Ausschreibung“ und ein "Hearing" mit gutem Ergebnis für ihren Mann gegeben, ähnlich brav herunter, wie vor ihnen tausende rot-schwarze FunktionärInnen bei tausenden ähnlichen Anlässen. Wieder andere fragen unschuldig, warum „der Dieter“ denn nicht etwas machen solle, was er könne. Andere sind vor allem daran interessiert, ob er nun „Sektionschef“ oder „Abteilungsleiter“ geworden ist. Es gibt offenbar den oben behaupteten Konsens eines anderen, besseren grünen Stils in dieser Frage nicht, oder nicht mehr.

Die Grünen haben damit einen großen Schritt in den Sumpf gemacht, in dem sich Österreichs politische Kaste seit Jahrzehnten beschmutzt. Sie stehen nicht mehr glaubhaft gegen die Parteibuchwirtschaft und haben ein zentrales Alleinstellungsmerkmal verloren. Sie haben ihre Marke beschädigt. Ab sofort stehen sie im begründeten Verdacht, ihre bisherige Kritik an Parteibuchwirtschaft und Postenschacher war nur dem Mangel an Möglichkeiten geschuldet, und nun mache die Gelegenheit halt auch grüne Parteibuchwirtschaft. Zumindest Teile der Funktionärs- und Mitarbeiterbasis wollen die Parteibuchwirtschaft gar nicht mehr bekämpfen, sie wollen sie beerben. Das ist sehr betrüblich. Weil Österreich eine glaubhafte politische Kraft gegen Freunderl- und Parteibuchwirtschaft dringender denn je bräuchte.

 

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31. 3. 2021

Nur „Personalentscheidungen“, Herr Kurz?

Bundeskanzler Sebastian Kurz verteidigt die Bestellung des ÖVP-Günstlings Thomas Schmid zum Vorstand der Österreichischen Staatsholding (ÖBAG) mit dem Argument, er sei gewählt um auch „Personalentscheidungen“ zu treffen.

Ja, Herr Bundeskanzler, Sie sind auch gewählt um "Personalentscheidungen" zu treffen. Nein, Herr Bundeskanzler, Sie sind nicht gewählt um unkorrekt Personen aus Ihrer Günstlings-"Familie" im öffentlichen Bereich zu versorgen!

Ich kann diese frechen Ausreden und diese Rechtfertigung-Stehsätze nicht mehr hören! Für mich klingen sie wie die hohlen Beschwörungsformeln von SED-Chef Erich Honecker im Jahr vor dem Zusammenbruch der DDR.

 

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28. 3. 2021

Politik, wie wir sie satt haben

"So ist halt Politik", sagen jetzt zu viele nach dem Auftauchen der grausig-demaskierenden Chats des ÖVP-Günstlings und deshalb Vorstands der Österreichischen Staatsholding ÖBAG, Thomas Schmid mit Finanzminister Gernot Blümel und Bundeskanzler Sebastian Kurz aus dem Jahr 2018

Es mag ja sein, dass das allzu oft „Politik“ ist. Aber so ist Politik, wie wir sie satt haben. So ist Politik, wie wir sie nicht mehr wollen. So ist Politik, für die wir uns schämen. Wir wollen damit Schluss machen. Natürlich muss der Herr Schmid abberufen werden. Finanzminister Blüml und Bundeskanzler Kurz müssen zurücktreten.

 

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25. 3. 2021

A bissl neidig auf die Merkel.

Wählen würde ich ihre Partei ja nie. Aber nach der Entschuldigung der deutschen Kanzlerin bei der Bevölkerung wegen eines möglichen Fehlers ("Osterfrieden"), darf man es einmal festhalten. Angela Merkel ist einfach eine tolle Frau. Kompetent, unaufgeregt, uneitel, integer, gelassen, bescheiden, konsequent. Sie zeigt im besten Sinne auch, was Frau in der Politik kann. Guter Stil. Sie wird abgehen in Europa.

 

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24. 3. 2021

Wunderschön, wenn er geht …

Wenn -selten genug- Schnee bis ins Tal liegt, muss man unseren Untersberg gehen.

 

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23. 3. 2021

Nach dem fünften Frauenmord in diesem Jahr

Gewalttätige und gewaltbereite Männer sind eine zutiefst unsympathische Klientel. Wer für sie oder mit ihnen arbeiten will, hat schlechte Karten. Die Politik drückt sich seit Jahrzehnten vor ihrer Verantwortung für die Präventionsarbeit gegen Männergewalt und die Beratung von gewalttätigen Männern. Aber die Arbeit mit (potentiellen) Tätern ist neben der vorrangig notwendigen Stärkung und dem Schutz der (potenziellen) Opfer unabdingbar.

 

Lächerliche Finanzierung für Gewaltprävention

Nachdem ich vor Jahren ehrenamtlich im Vorstand des Vereins „Männerwelten für Beratung und Gewaltprävention“ tätig war, lernte ich die skandalöse Ignoranz von Politik und Medien gegenüber diesem Thema persönlich kennen. Das engagierte Team war mit großer Nachfrage und hohem Beratungsbedarf und gleichzeitig mit lächerlich geringen Subventionen und ständigen existenzgefährdenden Finanzproblemen konfrontiert. Es mussten sogar von Team- und Vorstandsmitgliedern mehrmals erhebliche private Haftungen übernommen werden, damit der Beratungsbetrieb aufrechterhalten werden konnte. Das interessierte niemanden. Das Desinteresse von Politik und Medien war geballt.

Mit Ignoranz kann die alltägliche Gewalt, die so vielen Menschen so viel Leben und Glück raubt, nicht bekämpft werden.

 

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 22. 3. 2021

Die „Wiener Zeitung“ nicht einstellen! Attraktiver machen!

Etwas angestaubt, aber mit Potential.

 

In Zeiten, in denen private Medienkonzerne weltweit die Demokratien in ihren Fängen halten, in denen Pressefreiheit global zunehmend zur Freiheit der Milliardäre verkommt, ihre Meinung verbreiten zu lassen, darf kein öffentlich-rechtliches Medium sterben!

Die „Wiener Zeitung“ gehört der Republik Österreich. Sie hat eine lange und schon etwas angestaubte Geschichte. Sie ist neben einer vollwertigen und gar nicht schlechten Tageszeitung auch das „Amtsblatt“ der Republik. Amtliche oder amtlich vorgeschriebene Kundmachungen aller Art werden darin zum Teil kostenpflichtig veröffentlicht. Das ist die finanzielle Basis der Wiener Zeitung. Jetzt sollen diese kostenpflichtigen Veröffentlichungspflichten zum Teil wegfallen. Die Bundesregierung plant nun die Einstellung, Verkleinerung oder Umstellung der Zeitung. Eine Weiterführung als Tageszeitung sei nämlich „nicht finanzierbar“. Dieses Argument ist angesichts von über 220 Steuermillionen im Vorjahr für Veröffentlichungen der öffentlichen Hände in privaten Medien besonders drollig.

Der bessere Weg: Die Wiener-Zeitung als öffentlich-rechtliches Medium unabhängig führen, ausbauen, interessanter machen und den digitalen Auftritt stärken. Eine gute, offene, demokratische Medienplattform ermöglichen. Das braucht das Land!

 

Das private (Medien)-Kapital ist „Partei“, und nicht „unabhängig“

Unsere politische Kommunikation wird zum überwiegenden Teil von privatem Medienkapital dominiert. Diese Medien sind von unterschiedlicher Qualität. Sie sind besser oder schlechter, sie haben mehr oder weniger Anstand, sie haben gute, schlechte oder ganz miese SchreiberInnen. Man erfährt aus ihnen mehr oder weniger. Das alles ist wichtig. Aber im gesellschaftlichen, politischen und leider auch im kommunikationswissenschaftlichen Diskurs über Medien wird die entscheidende Eigentumsfrage über die Medien praktisch vollständig ausgeblendet. Die allermeisten Medien und damit der allergrößte Teil der politischen Kommunikation ist in den Händen privaten Kapitals. Und letztlich ist das private (Medien)-Kapital in entscheidenden gesellschaftspolitischen Fragen immer auch selbst „Partei“. Es ist daher absolut nicht so „unabhängig“, wie es sich selbst gerne nennt. Nur zwei Beispiele dazu: Wie verhalten sich Medien, die etwa einem Dosenmilliardär gehören, im Diskurs über ein absolut notwendiges Pfand auf Einweggebinde, wie Dosen und Plastikflaschen. Oder: Das Kapital wünscht keine Vermögenssteuern, das Medien-Kapital natürlich auch nicht. Wir lesen täglich, beziehungsweise lesen eben nicht, wie sich das in der Berichterstattung und der Auswahl der Redakteure niederschlägt. Das Medienkapital greift in diesem Sinn auch in die Politik ein. Es forciert Gruppen, Strömungen, Parteien oder einzelne Politiker, die den eigenen Interessen dienlich sind. Andere werden verschwiegen, oder – wie etwa im Fall des britischen Labour-Politikers Jeremy Corbin -, von einer reaktionären Medienmeute systematisch gejagt und denunziert. Corbin war mit seinem Mut, die Eigentumsverhältnisse und Interessen der Medienkonzerne auch anzusprechen, eine absolute Ausnahme unter europäischen Parteiführern. Dafür hat ihn das Medienkapital gehasst.

 

Auch Blätter mit mehr Qualität und Anstand sind als privates Kapital grundsätzlich eine Ware. Sie können verkauft werden oder dazu kaufen. Die Eigentümer, die Blattlinie und die dahinterstehenden Interessen können wechseln. Auch „seriöse“ oder angebliche „Qualitätsblätter“ können an internationale Medienkonzerne oder Medien-Milliardäre verkauft werden. Das ist eine zusätzliche immer bestehende Unsicherheit. Es kann alles schnell schlimmer werden.

 

Zwei Korrektive als mediale Schätze der Demokratie

Zum privaten Medienkapital gibt es zwei Korrektive. Zum einen die Inhalte, die unabhängige soziale und ökologische Initiativen, NGOs, Gewerkschaften, demokratische Parteien, unabhängige Wissenschaftler, engagierte Einzelpersonen oder Blogger erarbeiten und – zumeist in sozialen Medien - verbreiten. In Summe sind das beachtliche Größenordnungen, die zur unabhängigen politischen Meinungbsbildung beitragen.

Zum anderen sind die öffentlich-rechtlichen Medien ein Schatz der Demokratie. Ja, sie können von der Politik beeinflusst werden und werden das auch. Sie sind aber immer mindestens so gut, wie unsere Demokratie gut ist, meistens sogar besser. Sie machen - auch mit den Einschränkungen, die sie haben - unvergleichlich seriöseren und anständigeren Journalismus als ihre private Konkurrenz. Sie sind ein Garant dafür, dass nicht – wie etwa in den USA oder in Australien – das private (Medien)-Kapital die politische Kommunikation praktisch vollständig beherrscht.

 

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20. 3. 2021

Später Winter

So schön, unser später Winter! 

 

Macht Euch keine Sorgen! Der Frühling kommt schon noch. Das letzte Mal ist er nur 1816 ausgeblieben. Aber das war wegen eines Vulkanausbruchs in Indonesien. Ein solcher ist nicht in Sicht.

 

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16. 3. 2021

Ein Koalitions-Bauernopfer.

Clemens Martin Auer, ein hoher Beamter im Gesundheitsministerium auf ÖVP Ticket, hat möglicherweise eigenmächtig auf die Bestellung von 100.000 zusätzlichen Impfdosen für Österreich verzichtet. Dies zu einem Zeitpunkt, an dem Österreich schon 30,5 Millionen Impfdosen bestellt hatte. Das war vielleicht falsch. Es ist in meinen Augen aber kein sehr großes Vergehen. 30,5 Dosen sind für ein Land mit knapp 9 Millionen Einwohnern grundsätzlich ja locker ausreichend. Ich hätte mir wahrscheinlich auch gedacht, „jetzt liefert einmal die bereits bestellten Impfdosen!“.

Aber Bundeskanzler Sebastian Kurz sucht gerne Schuldige. Die EU ist dazu immer gut. Das Gesundheitsministerium bietet sich auch an. Und einen älteren schwarzen Beamten lässt er problemlos über die Klinge springen, wenn nur der Eindruck entsteht, er schaffe "Ordnung" in einem vermeintlichen "Chaos" anderswo. Deshalb halte ich die Abberufung von Herrn Auer durch Gesundheitsminister Rudolf Anschober für ein Bauernopfer. Aber nur Kurz hat ein Ziel erreicht. Anschober und die Grünen glauben, sich ein bisschen Luft verschafft zu haben. Das gilt so lange, bis sich Herr Kurz etwas Neues ausdenkt. Mir gefällt das gar nicht. Ich halte dieses Bauernopfer für moralisch bedenklich und politisch falsch. Unappetitliche Machtansprüche muss man zur Gänze zurückweisen. Wenn man Machtmenschen wie Kurz den kleinen Finger gibt, nehmen sie immer die ganze Hand.

 

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14. 3. 2021

Hoffentlich undenkbar!

Es ist hoffentlich UNDENKBAR dass die Grünen der abwegigen ÖVP-Forderung nach "Suspendierung" von MitarbeiterInnen im Gesundheitsministerium nachkommen. (Tja, das kam dann so. Wie befürchtet.)

 

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13. 3. 2021

Eine perfide Doppelstrategie.

Die Pandemie antreiben und gegen logische Folgen protestieren.

Was ist das eigentlich, wenn gewisse Gruppen, Parteien und Medien vorsätzlich die Pandemie antreiben? Wenn sie gegen alles hetzen und aktiv blockieren, das die Infektionszahlen senken könnte? Wenn sie gleichzeitig aus den Einschränkungen, die zwangsläufig den nicht sinkenden Infektionsraten folgen, politischen Gewinn ziehen wollen?

Was ist das? Ist das noch eine politische Haltung oder nur ein als Politik getarntes Geschäftsmodell? Jedenfalls ist es eine perfide Doppelstrategie und vorsätzliche Schädigung Österreichs? Wie kommen die SteuerzahlerInnen, die ArbeitnehmerInnen, die Wirtschaft, die BürgerInnen dazu, diese perfide und gezielte Doppelstrategie auszubaden? Könnten wir nicht als Geschädigte Zivilklage gegen diese Szene und ihr organisatorisches und politisches Rückgrat, die FPÖ, führen? Müsste nicht die Finanzprokuratur als Vertreterin der Republik schön langsam eine solche Klage überlegen?

 

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10. 3. 2021

PS machen Raser!

Warum bleibt die Auto-Industrie unbehelligt?

Heute wird die Verkehrsministerin schärfere Strafbestimmungen gegen Raser bekannt geben. Das ist gut so und längst überfällig. Aber im ganzen gesellschaftlichen Diskurs zur Raserei ist mit wenigen Ausnahmen die Übermotorisierungs-Strategie der Autoindustrie kein Thema. Alles wird auf der Ebene individuellen Verhaltens oder individueller Schuld abgehandelt. Aber Gelegenheit macht Diebe und PS machen Raser. Das aufgemotzte und mit riesigem Aufwand beworbene PS-Monster verführt labile, schwache, macht- oder männlichkeitsgestörte Menschen. Das ist zwangsläufig so.

Ich kenne die „Argumente“ die dann kommen. Zum Beispiel, dass man auch mit einem Kleinauto zu schnell fahren und Menschen töten oder verletzen könne. Das ist ungefähr so intelligent, wie die Ausrede der Panzer und Raketen exportierenden Rüstungsindustrie, man könne auch mit bloßen Händen Menschen erwürgen.

Es gibt keinen vernünftigen Grund dafür, dass in einem Land mit einem Tempolimit von 130 km/h, Autos mit 300 PS und Geschwindigkeiten von über 200 km/h verkauft und beworben werden dürfen! Das muss in der Politik endlich ankommen.

PS- und Geschwindigkeitsbegrenzungen bereits in der Produktion!

Aggressives Autofahren ist schwer asozial und verbreitet Unsicherheit im gesamten öffentlichen Raum. Wir wurden daran gewöhnt, aber es ist ein Wahnsinn wie viel Lebensqualität durch aggressives Autofahren im öffentlichen Raum verloren gegangen ist, wieviel Raum und Bewegungsfreiheit zum Beispiel Kindern weggenommen wurde. Dies ohne jeden praktischen Nutzen, ohne jede Notwendigkeit, nur für asoziale Idiotie und Ellbogenmentalität.

Die Strafen für Raser allein greifen zu kurz. Es ist die Autoindustrie, die diese Mentalitäten mit einer unverantwortlichen Übermotorisierung fördert. Im Jahr 1995 lag die durchschnittliche PS-Zahl verkaufter Neuwagen in Deutschland bei 95 PS. Im Jahr 2020 bei 165 (!) PS. Eine vollkommen unsinnige Steigerung. Es ist die Politik, die das zulässt. Notwendig sind Begrenzungen von PS und Geschwindigkeit bereits in der Produktion!

 

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9. 3. 2021

Ganz wichtig!

Ich bin schon so gespannt, wie die "Royals" auf ein Interview aus Amerika reagieren. Und was sie sagen. Und wie es ihnen geht. Allen Familienmitgliedern. Und gesundheitlich. Und ob sie gut schlafen. Und was die gewöhnlich gut informierten Royal-ExpertInnen zu all dem sagen. Und wie alles weiter geht. Es ist so aufregend. Millionen sind beschäftigt. Und überhaupt...

 

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8. 3. 2021

Corona-Demagogen: Großes Unbehagen

Ich habe noch nie eine gesellschaftlich relevante Bewegung erlebt, die moralisch so verwahrlost und intellektuell so unredlich ist, wie die aktuelle Corona Leugner- und Demagogen Szene.

Gegen Impfungen, gegen Tests, gegen Masken, gegen Abstandsregeln, gegen jede Einschränkung, gegen Kontrollen, gegen alle Fakten, einfach gegen Alles, das gegen die Pandemie helfen könnte. Aber für bewusste und aktive Sabotage aller Bemühungen, für den heimlichen Stammtisch, für Lügen beim Contact Tracing, für Löcher in Masken stoßen, für das Leugnen von Millionen Toten und Kranken.

Als „Einsetzen“ für Wirtschaft, Regionen und Menschen gilt nicht, alles tun, damit wir endlich die Infektionszahlen hinunterbringen, sondern alles fordern, damit diese wieder steigen. Begriffsverwirrung als Methode.

 

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27. 2. 2021

Novomatic sponserte sozialdemokratische Maifeiern. Was für ein Niedergang!

Heute müssen wir erfahren, dass der Glücksspielkonzern Novomatic in den letzten Jahren unter anderen auch sozialdemokratische Feiern zum 1. Mai gesponsert hat. Ein Drama. Mit Hochachtung ist an die Geschichte des 1. Mai zu denken. Die Maifeiern spielte eine große Rolle bei den ungeheuren, disziplinierten, kämpferischen und kraftvollen Anstrengungen der Arbeiterbewegung, eine eigenständige politische Kraft gegen alle etablierten Mächte des damaligen Habsburgerreiches, - gegen Aristokratie, Kapital, Militär, Presse und Kirche, - zu etablieren. Und jetzt lassen sie sich Maifeiern von einem Glücksspielkonzern sponsern.

Was für ein Niedergang!

 

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27. 2. 2021

Wir haben allen Grund zu Großzügigkeit

Die Parole „Abschiebungen stoppen“ ist mir zu allgemein. Es ist ein Unterschied ob integrierte Schulkinder und Kochlehrlinge oder islamistische Hassprediger und Vergewaltiger abgeschoben werden. Ein Staat darf auch abschieben und nicht jede Abschiebung ist eine Verletzung von Menschenrechten.

Es muss aber neben den klassischen Asylgründen auch humanitäre Gründe für ein Aufenthaltsrecht geben. Wir reichen Länder haben allen Grund, uns großzügig zu verhalten. Das unlösbare Problem ist, dass es an allen definierten Grenzen der Großzügigkeit immer wieder zu Härtefällen und Ungerechtigkeiten kommen wird. Dafür gibt es keine zufriedenstellende „Lösung“. Die Welt ist eben insgesamt in einem zu schlechten politischen, sozialen und ökologischen Zustand. Das aber ist ganz sicher auch unsere Verantwortung.

 
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24. 2. 2021

So nah ist die Welt

Sahara Sand über unseren Bergen, gesehen vom Hohen Zinken. Es ist nicht nur optisch ein beeindruckendes Schauspiel. Mich fasziniert die Kraft der Natur, die Tonnen von Sand über 2.000 Kilometer transportieren kann. So nah ist die Welt.

 

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24. 2. 2021

Kritisierbar, aber nicht beeinflussbar

Ich vertraue der Justiz mehr als der ÖVP! Das ohne Illusionen in die Justiz. Diese muss auch natürlich kritisierbar sein, aber nicht von der Politik oder anderen Mächten dominierbar.

 

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15. 2. 2021

Novomatics Steuern in Italien

Italien ist ein demokratisches Land. Ein Rechtsstaat. Ein internationaler Glücksspielkonzern, der nach Ansicht der italienischen Finanz in Italien Steuerschulden hat, kann sich dort Steuerberatung und Rechtsbeistand nehmen. Ein Konzern wie Novomatic ist in Italien nicht wehrlos. Warum gilt es so unbestritten als Aufgabe des österreichischen Außenministeriums für Novomatics Steuerangelegenheiten in Italien zu intervenieren? Ich teile diese in den letzten Tagen hundertfach so geäußerte Meinung nicht.

 

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15. 2. 2021

„Tiroler Patriotismus“?

Es gibt ein Verständnis von "Patriotismus" oder "Interessenvertretung" als Verteidigung der Fehler, Dummheiten, Herrschenden oder Profiteure eines Landes oder einer Branche. Und es gibt ein Verständnis davon, dass man Defizite und Fehler korrigiert, dass man versucht, es gut und besser zu machen. Nicht alle TirolerInnen haben sich in Ersteres verrannt. Aber ganz sicher zu viele und zu viele Mächtige im Land. Die „patriotischen“ Krakeeler und die kurzsichtigen Wirtschaftslobbyisten, die nur an den nächsten Euro denken, haben Tirol und den TirolerInnen mit ihrem Verhalten in der Pandemie sehr geschadet. Ein Tourismusland braucht Vertrauen! Das haben sie nachhaltig beschädigt.

 

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9. 2. 2921

Verbündete im Kampf gegen die Pandemie gewinnen!

Melisa Erkurt macht im aktuellen "Falter" konkrete Vorschläge, wie MigrantInnen besser im Kampf gegen die Pandemie mitgenommen werden können. Darum würde es gehen. Die Regierung müsste sich überlegen oder überlegen lassen, wie jeweils Teile der Bevölkerung spezifisch angesprochen werden können, um dann entsprechend mit ihnen zu kommunizieren. Botschafter und Verbündete gewinnen in der ganzen (!) Gesellschaft wäre die Aufgabe der Regierung im Kampf gegen die Pandemie. Tausend Mal wirksamer wäre das, als Millionen für unspezifische Inseratenorgien hinauszuwerfen, ...

Den ganzen klugen Text von Frau Erkurt lesen ist besser. Aber hier für Eilige ein Auszug: "Ich fände es zudem wichtig, auf Testimonials mit Migrationshintergrund und Ärztinnen und Virologinnen mit Migrationshintergrund, die in Social-Media-Videos aufklären, zu setzen. Representation matters - auch in der Pandemie. Ich konnte allein mit einem Tweet von Mario Dujaković, dem bosnischstämmigen Mediensprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker, ebenfalls bosnischstämmige Bekannte überzeugen, sich regelmäßig testen zu lassen. Vielleicht hilft es auch, migrantenspezifische Themen anzusprechen, wie viele Menschen zum Beispiel geimpft werden müssten, bis sie wieder sorglos die Familie in der alten Heimat besuchen können."

 

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7. 2. 2021

Als Tiroler zum Genieren

Bitte nicht! Der Tiroler Wirtschaftskammer Präsident poltert gerade in der ZIB 2. Täuschen, drohen, schwurbeln... Als Tiroler, lebend in einem befreundeten Bundesland, hat man es nicht leicht. Zum Genieren. Ein Trauerspiel.

 

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7. 2. 2021

Die Leugnung von Toten ist keine „Meinung“

Sülzen oder Verharmlosen ist nicht angebracht. Der Freiheitsbegriff der Corona-Leugner oder Querdenker ist blanker Egoismus. Die aggressive Verweigerung gesellschaftlicher Solidarität ist asozial. Das Niveau ihrer Argumentation ist beleidigend niedrig. Im Kern läuft die Argumentation auf das Überleben der Fittesten hinaus. Ihr Gesamtverhalten ist das einer Meute.

Wenn sich solche Mentalitäten durchsetzen, dann werden wir als Gesellschaft überhaupt keine Herausforderung, wie etwa den Klimawandel, bewältigen können.

Sorgen macht mir, dass dieses Konglomerat aus Rechten, Rechtsextremen, Egomanen, Obergescheiten, Eso-Aposteln und Merkwürdens aller Art erstmals gemeinsam tatsächlich politikmächtig geworden ist.

Es geht nicht um „unterschiedliche Zugänge", "verschiedene Meinungen" oder „gleich berechtigte Argumente". Die Leugnung von Millionen Toten und Schwerkranken ist keine "Meinung", das gezielte Unterlaufen von Maßnahmen gegen die Pandemie (in der Szene gibt es etwa Leute, die absichtlich Löcher in FFP2 Masken stoßen) ist kein "unterschiedlicher Zugang". Verschwörungstheorien sind keine "Argumente". Der Antisemitismus zum Beispiel, eine seit über tausend Jahren herum geisternde Verschwörungstheorie, ist auch nicht einfach ein "Argument“. Die Wahrheit liegt nicht irgendwo in der Mitte.

 

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29. 2. 2021

Eine Kapitulation

Wir haben es also nicht geschafft. Das Ziel, die Infektionszahlen in Österreich auf ein Niveau zu senken, ab dem die Nachverfolgung neuer Infektionen wieder erfolgreich sein kann, wurde klar verfehlt. Was wir gestern erleben mussten, war eine Kapitulation. Die Regierung kapitulierte vor ihrer Unfähigkeit, die Menschen mitzunehmen und die Gesellschaft zu mobilisieren. Sie kapituliert vor der logischen Konsequenz ihres Irrglaubens, mit Pressekonferenzen und Inseratenorgien sei es in einer solchen Situation getan. Sie kapituliert vor einer „Stimmung“ im Land, die zunehmend von rechten, aggressiven, asozialen und verantwortungslosen Kräften beeinflusst wird. Sie kapituliert vor der erstmal politikmächtig gewordenen Verbindung dieser rechten Kräfte mit diffuser Unzufriedenheit, Esoterik-Verwirrung und skurrilem Sendungsbewusstsein aller Art. Sie „lockert“ im vollen Bewusstsein, dass das mit allergrößter Wahrscheinlichkeit entweder zu einer unvertretbaren Ausweitung der Pandemie oder in einen neuen Lockdown münden wird.

Kein guter Tag, der 1. Februar 2021.

 

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29. 1. 21

Die ÖVP …

hat es gut. Sie muss nur ihren Innenminister unmenschliche Härte beweisen und gut integrierte Kinder bei Nacht und Nebel abschieben lassen. Geprügelt von ihrer "Basis" werden dafür die Grünen. Ein paar Mal noch, denken die Strategen...

 

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27. 1. 2021

Imageprobleme

Als Tiroler Skifahrer leidet man derzeit unter einem globalen Image-Einbruch. Früher war alles besser....

Schifahren auf der Dorfwiese, Rotholz, Tirol, 1960er Jahre

 

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 21. 1. 2021

Globale Ethik!

Ich werde morgen das Tierschutz-Volksbegehren und das Volksbegehren "Ethik für Alle" unterzeichnen. Ein Konfessionen übergreifender Ethikunterricht ist bei einer immer heterogener werdenden Bevölkerung ein Gebot der Stunde. Wir brauchen dringend eine an Menschenrechten, Aufklärung und Humanität orientierte globale Ethik für Alle und nicht eine an einzelne Konfessionen und ihre jeweiligen "Wahrheiten" gebundene Ethik. Diese haben sich historisch nicht bewährt. Man kann auch sagen, sie haben schon genug Unheil angerichtet.

www.ethikfueralle.at

 

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20. 1. 2021

Es sind keine Demonstrationen, es sind vorsätzliche Gefährdungs-Events!

Eine Minderheit unterläuft aggressiv und vorsätzlich alle Bemühungen, die Infektionszahlen endlich so weit nach unten zu drücken, dass die ersehnten wirtschaftlichen und privaten Lockerungen wieder vertretbar werden. Diese Bemühungen sind für die BürgerInnen enorm kräftezehrend, für viele Menschen Existenz gefährdend und für alle künftigen SteuerzahlerInnen extrem teuer.

Niemand muss ein/e Corona Heilige/r sein. Jede/r kennt Situationen, in denen man vorsichtiger hätte sein können. Jede/n kann eine Infektion erwischen. Darum geht es nicht. Aber es geht um die Menschen, die ganz bewusst und vorsätzlich das gesellschaftliche Ziel, die Infektionszahlen zu drücken, sabotieren. Wir kennen die Typen. Sie sind Merkwürdens aus allen Schichten und Lagern. Ihr politischer Arm ist die FPÖ.

Ihre diversen Zusammenrottungen sind in Wahrheit Massenspreader Events, die in logischer Folge Krankheit und Leid, nicht nur für die TeilnehmerInnen dieser Aufmärsche bedeuten. Es ist mittlerweile evident, dass das demonstrative Nichteinhalten der Hygiene-Maßnahmen zu den fixen und ganz bewussten Ritualen dieser Treffen gehören. Mit politischer Demonstrations- und Meinungsfreiheit haben diese vorsätzlichen Massen-Infektions-Events nichts zu tun. So sollen Sie auch behandelt werden. Und so sollen auch Parteiführer wie Norbert Hofer, der absolut verantwortungslos dazu ermuntert, sich künftig zu 50.000 an diesen Gefährdungs-Events zu beteiligen, behandelt werden!

Ich verstehe die gesellschaftliche und politische Langmut mit dieser Szene nicht.

 

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13. 1. 21

Bravo Frau Ministerin!

Gestern drängte sich bei den Berichten über den Aufritt der Frau Glock beim Ibiza Untersuchungsausschuss schmerzvoll der Gedanke auf, welch unsägliche Figuren in Österreich unter schwarz-blau zu öffentlichen Ämtern gekommen sind. Heute dürfen wir erfahren, dass "Kathrin Glock nicht länger im Aufsichtsrat der für die Flugsicherung zuständigen Austro Control (ACG) sitzen wird. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) berief sie mit sofortiger Wirkung aus dieser Funktion ab, wie das Ministerium heute per Aussendung mitteilte." (ORF-Online, 13. 1. 2021.)

Das ist eine beherzte und absolut berechtigte Reaktion!

Bestellt hat die Dame, Ehefrau des Waffenfabrikanten Gaston Glock, übrigens im Jahr 2018 der damalige Verkehrsminister und derzeitge FPÖ-Vorsitzende Norbert Hofer (FPÖ).

 

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11. 1. 2021

Die Farben Gomeras

 

Farb-Pigmente aus Erden und Steinen

 

36 natürliche Pigmente hat meine Frau Eva aus Erden und Steinen auf La Gomera gewonnen, mit natürlichen Bindemitteln zu verarbeitbaren Farben aufbereitet und auf selbst hergestellte Porzellan- und Tonplatten aufgetragen. Immer noch ein work in progress, aber schon ein Bild dieser wunderbaren Insel...

 

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10. 1. 2021

Sehr gescheiter Text von Florian Aigner

https://futurezone.at/meinung/die-wahrheit-liegt-nicht-in-der-mitte/401150706?fbclid=IwAR1bpoewJ9JDaVbbavt-t9kx4KRkuvObpQRfIpuESfBUG8W8anLpqZqiWWA

Diesen Text von Florian Aigner muss ich teilen. Allein Titel und Vorspann mit dem Satz "Alle Menschen sind gleich viel wert - aber nicht alle Meinungen" sind schon einer Lektüre wert. Sehr gescheit!

 

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8. 1. 2021

Die Methode hinter Trumps Wahnsinn: Geld und Medienkapital!

Es ist kein Problem, wenn ein Mensch lügt. Aber es ist ein Problem, wenn Millionen Menschen diese Lügen glauben. Es ist kein Problem, wenn ein primitiver Machtmensch die letzte Übereinkunft der Demokratie, nämlich dass Wahlen korrekt ablaufen und ihr Ergebnis dann gültig sein muss, bricht. Aber es ist ein Problem, wenn Millionen ihm dabei folgen.

Es ist kein Problem, wenn ein Mensch wahnsinnig ist. Aber es ist ein Problem, wenn er Millionen mit in seinen Strudel ziehen kann.

 

Millionen werden gezielt politisch hilflos gemacht

Trumps Wahnsinn hat Methode. Er wurde über Jahre gepflanzt, gehegt und gepflegt. Millionen Menschen wurden durch ultrareaktionäres privates Medienkapital in voraufklärerische, politisch-religiös-esoterisch-sektenhafte Parallelwelten getrieben. Sie werden gezielt politisch hilflos gemacht. Sie werden von Aufreger zu Aufreger, von falschen Propheten zu falschen Propheten, von Lüge zu LÜge gehetzt. Ihr Unmut kann sich nur noch irrational äußern und ist Wachs in den Händen rechter Populisten. Unzähligen verrückten evangelikalen Predigern und rechten Schreihälsen werden weit die Medien-Kanäle geöffnet. Sie können tonnenweise tägliches politisches Gift über die Menschen ausschütten. Der riesige globale Medienkonzern des ultrareaktionären Milliardärs Rupert Murdoch etwa (https://de.wikipedia.org/wiki/News_Corporation) begleitet und fördert weltweit den Aufstieg von so unsäglichen Figuren wie Donald Trump.

Die Dominanz des privaten Medienkapitals über die politische Kommunikation ist weitgehend unhinterfragt? Global, in den USA, in Australien, in Brasilien, in Österreich. Das wäre zu ändern.

 

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7. 1. 2021

Die andere Hälfte

Lungauer Lärchenwald

 

Die halbe Welt ist deprimierend schiach zur Zeit. Ein Ausgleich zu Corona und Politik tut not. Es tut gut, dass die andere Hälfte der Welt wunderbar ist. Zum Beispiel ein verschneiter Lungauer Lärchenwald.

 

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2. 1. 2021

Mutiger Bürgermeister

ORF-Online: Bürgermeister über „Ignoranz und Dummheit“ verärgert,

Bürgermeister Paul Weißenbacher (ÖVP) ist verärgert über einige seiner Gemeindebürger in Hintersee (Flachgau). Diese würden sich gewissenlos verhalten und hätten damit Schuld an der hohen 7-Tages Inzidenz im Ort. (ORF-Online, 31. Dez. 2020)

 

Es ist ja üblich und leicht, immer den "Polidigern" die Schuld daran zu geben, dass wir trotz Milliardenaufwand und riesiger wirtschaftlicher Schäden die Pandemie nicht in den Griff bekommen. Ich finde es daher mutig von einem Bürgermeister, auch einmal zu sagen, dass wir unglaubliche Deppen und asoziales Verhalten mitten unter uns haben...

 

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29. 12. 2020

„Erwachsenwerden“?

Worüber ich noch nie wirklich nachgedacht hatte. Der Innsbrucker Haymon-Verlag fragte für sein Online-Magazin, wie das bei mir mit dem „Erwachsenwerden“ war? Wie man das rückwirkend sieht? Als Vater, als Opa...?

http://www.haymonverlag.at/.../sicher-war-dass-ich.../...

 

Was hat Erwachsenwerden für dich bedeutet? Wann ist es passiert – gibt es rückblickend einschneidende Erlebnisse, etwa Reibungen mit den Eltern, Studienabschluss, erstes eigenes Geld, die du damit verbindest?

Eine sehr unbewusste Sache war dieses „Erwachsenwerden“ bei mir. Mir ist kein Wunsch, keine Absicht oder Plan erinnerlich, erwachsen werden zu wollen. Heute würde ich sagen, Erwachsensein hat mit Stabilität, Souveränität, Großzügigkeit, Denk-, Liebes- und Arbeitsfähigkeit zu tun. Ich kann mich aber nicht erinnern, diesen Begriff als Jugendlicher jemals für mich positiv reflektiert zu haben. Sicher war, dass ich niemals so werden wollte, wie die „Erwachsenen“. Mehr oder weniger bewusst war das ein negativ besetzter Begriff. „Erwachsene“ waren spießig, fad, nervös, reaktionär, von den Schrecken des 20. Jahrhunderts traumatisiert, in konservativen und religiösen Konventionen gefangen und überhaupt nicht sexy. Ich steuerte ein Antiprogramm dazu an.

Reibungen und ernsthafte Konflikte mit den Eltern gab es jede Menge. Kleidung. Haare. Umgang. Freundin. Musik. Politik. Religion. Lebensstil. Nachträglich finde ich immer noch beglückend, dass dadurch die persönliche Wertschätzung der Eltern und auch meine Liebe zu ihnen nicht grundsätzlich gestört wurden. Die verbindende familiäre Klammer war immer stärker. Das ist schön.

Es kam überhaupt alles anders. Mit 22 eröffnete mir meine damalige Freundin und jetzige Frau, schwanger zu sein. Ich war Student, sie Studentin. Es wird mein familiär geprägtes Über-Ich gewesen sein; jedenfalls war das Gefühl groß, mich der Verantwortung für mein Kind stellen zu müssen, und die Entscheidung daher eindeutig. Trotz aller Ambivalenzen. Das bedeutete auch, einen großen, unerwarteten und ungeplanten Schritt in das „Erwachsenwerden“ tun zu müssen, zumindest in Teile davon.

 

Was für Regeln waren deinen Eltern besonders wichtig, als du Kind und Jugendlicher warst, die dir beim Erziehen deiner eigenen Kinder vielleicht weniger wichtig waren oder die du und deine Frau für euch neu gestaltet habt? Und wie ist das jetzt als Opa?

Was die äußeren Regeln und Konventionen betrifft, haben wir vieles anders gemacht. Aber die Prägung bleibt. Meine Eltern waren liebevoll, absolut korrekt, immer verlässlich, sorgend und gutmeinend. Sie kannten wenig Neid und wenig Hass. Sie waren freundlich, rücksichtsvoll, hilfsbereit und verantwortlich. Bestimmt war die Substanz meiner Erziehung auch prägend für meine Rolle als Vater. Sicher wollte ich diese Substanz weitergeben, wenn auch in anderen Formen.

Als Opa dominieren andere Gefühle. Die Liebe ist bedingungsloser und weniger fordernd. Man fühlt sich nicht so als Erzieher, der etwas erwartet oder erreichen will. Man fühlt sich mehr als Geber. Den großen Unterschied macht die Wahrnehmung der äußeren Umstände aus. Seit meine Enkelin auf der Welt ist, machen mir diese mehr und auf eine viel persönlichere Art Sorgen. Als junger linker Revolutionär hatte ich eine positive Zukunftssicht. Es wird alles besser. Es kann gar nicht anders. Das ist der Lauf der Geschichte. Ich habe mir um die Zukunft der Welt, in der meine Kinder leben werden, keine wirklichen Sorgen gemacht. Jetzt ist das anders. Jetzt macht mir der Wahnsinn der Welt, die soziale und ökologische Verantwortungslosigkeit der Mehrheiten, persönliche Sorgen. Und zwar direkt mit Blick auf meine bezaubernde Enkelin. Ich bin ängstlicher. Ich bin zorniger. Letzte Woche habe ich einen Porsche, der laut röhrend durch unsere Wohngegend gerast ist, gestoppt und den Fahrer mehrere Minuten lang angeschrien. Nicht gut. Dabei hatte ich meine Enkelin im Kopf. Ansonsten und im direkten Umgang mit Enkelkindern ist man ruhiger, gelassener und einfach glücklich.

 

Was glaubst du, waren große Herausforderungen für die Heranwachsenden deiner Generation, und was glaubst du, vor welchen stehen Kinder und Jugendliche heute?

Meine Generation in den westlichen Industriestaaten ist mit Wohlstand, Demokratie, Sicherheit und Frieden die privilegierteste Generation, die jemals auf diesem Planeten gelebt hat. Wir hatten nicht mehr die schwierige Aufgabe des „Wiederaufbaus“. Wir leben gut und auch unsere Kinder und Enkelkinder leben meistens gut. Bisher. Wir hätten die Aufgabe gehabt, und haben diese immer noch, unsere Privilegien zu globalisieren, sie sozial und ökologisch nachhaltig für die Zukunft zu sichern. Das wollte und will diese privilegierte Generation mehrheitlich nicht angehen. Die heutigen Kinder und Jugendlichen werden mit diesem Versagen umzugehen haben.

 

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26. 12. 2020

Liebe Grüne, wem fällt so etwas ein?

 

 

Ich mag Hunde. Wir hatten vor vielen Jahren selbst auch einmal eine - für uns - liebe Mischung aus Schäfer, Dobermann und Setter in der Familie. Ich gönne jedem/r seinen oder ihren Hund.

Aber um die Fakten kommt man nicht herum. Es gibt mittlerweile viel zu viele Hunde. Sie sind – wie auch Katzen - eine erhebliche zusätzliche Umwelt- und Klimabelastung. Die Ökobilanz eines Hundes kann bis zu der eines SUV herankommen.

Umso peinlicher ist das Hunde Kekserl Sujet, das die Grünen heute Online stellten und kurze Zeit später – aus Einsicht oder Druck? - wieder entfernten. Abgesehen davon, dass Grüne keine zusätzliche Werbung für die Haltung von Hunden oder Katzen machen sollten, fällt auch die primitive, für diese Zeiten unterirdisch unsensible Textierung („gut gehen lassen“, Schlemmerei“...) auf.

Wer macht so etwas? Ich will es ja gar nicht so genau wissen. Aber mich erinnert diese peinliche, entpolitisierende Biedermeier-Anbiederei an die desaströsen grünen P.R. Seilschaften der Glawischnig Zeit. „Eva und das Lamm“ lässt grüßen.

 

Was gesagt werden muss, oder was „einigeht“….

Es geht bei Anbiedereien wie dem Hundekekserln um ein grundlegendes Verständnis von Politik, Kommunikation und Professionalität. Sagt man das, was gesagt werden muss, was notwendig ist, was man für richtig erachtet? Versucht man diese harte Nuss gut zu knacken, auch wenn es schwierig ist. Oder wird versucht zu ergründen, was gerade „einigeht“, was „die Leute hören“ wollen, was sie „nicht verschreckt“ und was „ankommt“? Ich habe erlebt, wie die Grünen auf aufgeblasene „Profis“, die mit irgendwelchen Umfragen herumwachelten, in denen angeblich drinnen stand, was die Leute gerade von den Grünen hören wollen, hineingefallen sind. Kurz darauf erfolgte die politische Implosion und der Flug aus dem Parlament. Daher mein Misstrauen. Ich sehe dunkle Linien: Von Eva mit dem Lämmchen über Astrid in Tracht auf dem Traktor bis zu den Rezepten für Hundekekserln …

 

 

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Forum Mobil, Nr. 4/2020:

 

Wollen, Wissen und Praxis zusammenführen!

Ein Kommentar von Heinrich Breidenbach zu den 18. Salzburger Verkehrstagen.

 

Der Mensch ist bekanntlich unzulänglich und einseitig. Das gilt auch für die Verkehrs Interessierten. Unter ihnen gibt es viele, die die Notwendigkeit einer umwelt- und menschengerechten Verkehrswende sehen. Sie wollen das. Aber es fehlt ihnen an Wissen, wie das umzusetzen wäre. Da gibt es leistungsfähige Industrien, die innovative Lösungen und fortgeschrittenste Technologien einbringen könnten. Aber es fehlt ihnen ein umfassenderes Wollen. Da gibt es Erfahrung und gute Praxis bei Verkehrsunternehmen. Aber es fehlen eine Vision, AnsprechpartnerInnen und ein politischer Rahmen. Da gibt es vorbildliche Lösungen in Städten und Regionen. Aber zu wenige wissen davon, und zu viele wollen nichts davon wissen.

Wie bringt man nun Wollen, Wissen und praktische Erfahrung zusammen? Eine Idee dazu ist schon über Jahre Praxis geworden. Die Salzburger Verkehrstage.

 

Beeindruckende Leistungsfähigkeit

Zwei Tage im Oktober treffen sich auf Einladung des unabhängigen „Forum Mobil“ VerkehrsaktivistInnen, PraktikerInnen, TechnikerInnen, VertreterInnen der Industrie und PolitikerInnen. So auch heuer bei den bereits 18. Salzburger Verkehrstagen, diesmal zum Generalthema „Mobilität gestalten, Klimaneutral & sozial verträglich“.

Es ist beeindruckend, was die Industrie alles kann. Es ist faszinierend, wie viel Intelligenz und Potential in neuen Techniken steckt. Technisch könnten wir die Verkehrswende schaffen! Diese Zuversicht wächst während der Verkehrstage. Von neuen bequemen Schienen-Nachtverbindungen durch Europa bis hin zum Einsatz digitaler Technik bei der Erfassung und Lenkung von Verkehrsströmen. So viel ist oder wäre noch möglich!

 

Mit gelassener Beharrlichkeit

Träume sind schon Realität. Die Verkehrswende ist vielerorten voll im Gange. Lernen, Abschauen und Anwenden wäre die Devise, nicht nur für die Auto- und Staustadt Salzburg. Man könnte neidig werden, wenn zum Beispiel die Verkehrsplanerin Ann Plas aus dem belgischen Gent über die großen Erfolge dort bei der Rückeroberung der Stadt für die Menschen informiert. Lächelnd, charmant, mit gelassener Beharrlichkeit, und trotzdem radikal den Notwendigkeiten Rechnung tragend, geht man dort zu Werke.

Oder in Tübingen. Die schwäbische Universitätsstadt hat für die Neuaufteilung der Verkehrsströme schon viel geschafft. Jetzt stehen große infrastrukturelle Entscheidungen an. Soll eine Regionalstadtbahn gebaut werden? Bestens vor- und aufbereitet, mit redlich offen gelegten Vor- und Nachteilen sowie möglichen Alternativen, werden die Bürgerinnen und Bürger darüber in einer Abstimmung entscheiden können. Oberbürgermeister Boris Palmer versicherte, sich an das Ergebnis halten zu wollen.

 

Ausweis für Relevanz

Früher war doch nicht alles besser. Aus Zeitgründen konnte ich mehrere Jahre die Verkehrstage nicht besuchen. Heuer war es wieder einmal möglich und die Überraschung war positiv. Im schwierigen Corona Umfeld wurde die Tagung professionell organisiert. Die Betreuung der TeilnehmerInnen war gut. Die Technik funktionierte. Der Zeitplan war realistisch. Die Moderation war flott. Die Besetzung der Vortragenden war kundig gewählt und hochrangig. Mit „hochrangig“ ist vor allem der Sachverstand gemeint. Aber es darf schon auch als Ausweis für Relevanz gelten, wenn Verkehrsministerin Leonore Gewessler, Verkehrslandesrat Stefan Schnöll, ÖBB-Chef Andreas Matthä, Salzburg AG Vorständin Brigitte Bach, hochrangige Vertreter von Siemens, Kapsch, Verkehrsunternehmen, Fahrzeugindustrie, Umweltbundesamt, Universitäten, Gewerkschaften und andere mehr zu dieser Tagung kommen.

Zum Nachdenken anregend war der Hinweis von Univ. Prof. Ulrich Brand auf die für die Verkehrswende so hinderlichen falschen Bilder vom „guten Leben“ in vielen Köpfen.

Dass offizielle politische Vertreter der Stadt Salzburg durch Abwesenheit glänzten ist bezeichnend, aber realistisch. Wer mit einer umweltgerechten Verkehrswende gar nichts am Hut hat, kann zu den Verkehrstagen auch nichts beitragen.

Kooperationen, wie die mit der ARGE ALP, bewähren sich. Heuer mit dem Thema „Tourismus-Mobilität in neue Bahnen lenken“. Sie bringen zusätzliche Dynamik, Expertise und Fachleute.

 

Wenn Wünsche helfen.

Schön wäre es, wenn die Vernetzung und Nutzung des bei den Verkehrstagen angesprochenen Wissens das ganze Jahr über verfügbar wäre. Dass ausgewählte Themen und Vernetzungen vertieft, präsent gehalten und aktualisiert werden könnten.

Wenn das Wünschen noch etwas helfen sollte, dann wünsche ich den Verkehrstagen, dass Verkehrsunternehmen, Betriebe und Politik sich zu einer soliden Finanzierung der Verkehrstage durchringen können, ohne deren Unabhängigkeit in Frage zu stellen. Die Selbstausbeutung der Veranstalter ist nicht mehr angemessen, Engagement darf nicht überstrapaziert werden und Unabhängigkeit ist der Schlüssel des Erfolgs der Verkehrstage.

 

Heinrich Breidenbach ist Unternehmer, Journalist und Autor. Er hat die Salzburger Verkehrstage in ihrer Startphase mehrmals journalistisch und als Moderator begleitet.

 

 

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16. 12. 2020

Offener Brief

 

An Herrn

Bundeskanzler Sebastian Kurz

sebastian.kurz@bka.gv.at

kabhbk@bka.gv.at

sebastian@sebastian-kurz.at, Salzburg, 16. 12. 2020

 

Betrifft: Kinder, die von Ratten angenagt werden.

 

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,

in der Haltung zu Migration, Flucht und Asyl gibt es – mit Ausnahme von grundsätzlichem Hass auf andere Menschen und Religionen – viele legitime Wahrheiten und Sichtweisen. Aber es gibt auch einen Punkt, der über diesen unterschiedlichen Sichtweisen stehen muss. Wenn Kinder in Lagern, - nicht irgendwo auf der Welt, sondern innerhalb der Europäischen Union -, von Ratten angenagt werden, ist dieser Punkt erreicht. Die Berichte über die Zustände in den Lagern auf den griechischen Inseln sind erschütternd und glaubhaft. Es muss jetzt sofort geholfen werden.

Wir bitten Sie, endlich zuzustimmen, dass Österreich noch vor Weihnachten einen Teil der Menschen aus den Lagern aufnimmt. Und wir bitten Sie, dass Österreich im Rahmen der Europäischen Union sich umgehend für schnelle und wirksame Hilfen für die Menschen in diesen Lagern einsetzt.

Mit freundlichen Grüßen

Mag.a Eva Breidenbach-Fronius

Dr. Heinrich Breidenbach

 

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12. Dezember 2020

http://www.derstandard.at/.../an-tuerkis-gruen-die-nicht...

 

An Türkis-Grün: Die nicht Erreichten erreichen!

Die konventionelle politische Kommunikation stößt in der Corona-Krise an Grenzen. Mehr vom Gleichen wird nicht reichen. Um die Pandemie in den Griff zu bekommen, muss die Regierung die Bevölkerung stärker einbinden, fordert Heinrich Breidenbach, Unternehmer und früherer Pressesprecher für die Grünen in Salzburg.

 

Es wäre so einfach. Die meisten Corona-Infizierten erkranken gar nicht oder haben nur leichte Symptome. Ein kleinerer Prozentsatz erkrankt schwerer und langwieriger. Ein noch kleinerer Prozentsatz muss ins Krankenhaus und dort allenfalls auf eine Intensivstation. Der allerkleinste Prozentsatz stirbt. Aber je mehr Infizierte es gibt, desto größer werden in absoluten Zahlen die kleinen Prozentsätze. Und irgendwann schaffen dann unsere Krankenhäuser, die Ärzte und Ärztinnen, die Pfleger und Pflegerinnen die zusätzliche Belastung neben den "normalen" Kranken nicht mehr.

Eine solidarische, zivilisierte Gesellschaft muss daher gemeinsam versuchen, die Zahl der Infizierten möglichst zu begrenzen. Bis es eine zugelassene, sichere Impfung gibt, müssten wir nur Abstand halten, Hände waschen, Mund-Nasen-Schutz tragen, Testangebote annehmen und Kontakte einschränken. Nichts Schlimmeres oder Schwierigeres soll uns passieren im Leben! Theoretisch müsste das eine moderne Gesellschaft mit aufgeklärten Bürgern und Bürgerinnen gut schaffen. Praktisch funktioniert es aber nicht.

Wir bekommen die Pandemie auch mit schweren und sehr teuren Eingriffen in das private und wirtschaftliche Leben nicht in den Griff. Ein zu großer Teil der Bevölkerung macht einfach nicht mit.

 

Survival of the Fittest

Trotz Grauzonen und diffuser Überschneidungen können zwei große Gruppen benannt werden. Einmal sind es die Bösartigen. Esoterische Spinner, Mediziner, die auf sich aufmerksam machen wollen, unverwundbare Machos, verbitterte Obskuranten, skrupellose Barbetreiber, hasserfüllte Psychopathen, Rechtspolitiker, deren Rezepte darauf hinauslaufen, einen Teil der Bevölkerung – "die besonders Schützenswerten" – brutal abzusondern, und beim großen Rest ein Survival of the Fittest zu veranstalten.

Corona wirkte als Turbo dafür, dass sich dieses Konglomerat zu einer politischen, mehr noch zu einer sozialen Kraft verfestigte. Mit einigem Erfolg und voller Absicht sabotiert sie ganz bewusst alle Maßnahmen zur Eindämmung des Virus. Sie versteht Demokratie und ihre Freiheiten als das Recht, Teil einer Meute zu sein. Diese Gruppe ist vorläufig mit positiver, aufklärender Kommunikation nicht zu erreichen.

 

Angst vor Spott

Aber es gibt auch die zweite Gruppe. Die vielen Bürger und Bürgerinnen, die schlecht oder miserabel leben, die große und andere Sorgen haben, die Gefahren ganz anders wahrnehmen, die Angst vor Spott, um den Job, um die Existenz, ihre Akzeptanz und ihr soziales Leben haben. Sie treffen sich "privat". Sie setzen keine Maske auf. Sie lügen beim Contact-Tracing, weil sie ihr Umfeld nicht vernadern wollen. Sie gehen selbst bei leichten bis mittelschweren Symptomen nicht zum Arzt und rufen auch keine Hotline an. Sie wollen nicht "erfasst" werden. Sie verweigern die gratis angebotenen Massentests. Sie verhalten sich bei der Arbeit so, wie es die Mehrheit oder die Vorgesetzten vorgeben. Die Regierung müsste zumindest versuchen, diese Teile der Bevölkerung zu erreichen. Das tut sie aber nicht.

Letzte Woche beim Einbau von neuen Fenstern. Einer nach dem anderen kommen sieben Handwerker von zwei verschiedenen Firmen ohne Maske, ohne Abstände hereinmarschiert. Den ganzen Tag über wurde so zusammengearbeitet. Oder eine Flüchtlingshelferin berichtet, dass sich 16 (!) ihrer Schützlinge in einer kleinen Wohnung zum gemeinsamen Essen getroffen haben. Alle 16 waren nachher positiv. Kein Vorwurf. Wer Bomben, Granaten, Folter, Attentate, Gewalt, Hunger und Willkür als Gefahren erlebt hat, nimmt dieses Virus anders wahr.

 

Mangel am Wollen

Es ist einfach so, dass ein guter Teil der Bevölkerung nicht (mehr) über die klassischen Instrumente der politischen Kommunikation wie Pressekonferenzen, Interviews oder Inserate zu erreichen ist. An diese Menschen kommt man auch mit dem Dreifachen an Ganzseiteninseraten und doppelt so vielen Pressekonferenzen nicht heran. Es mangelt der Regierung nicht an Geld, es mangelt an Hirn und sachbezogenem Wollen. Es ist ein längst bekanntes Phänomen in der Gesundheits- und Umweltkommunikation, dass die ersten Bevölkerungsprozente schnell und einfach etwa für Mülltrennung, Vorsorgeuntersuchungen, Bewegung oder bewusstere Ernährung zu erreichen sind, es dann aber zunehmend schwieriger wird. Bei den jeweils "letzten" Prozentsätzen beißt man sich die Zähne aus.

Was tun? Man müsste zum Beispiel die Flüchtlingshelfer und Flüchtlingshelferinnen als Verbündete gewinnen so wie die Vorarbeiter und Vorarbeiterinnen, die Poliere und Polierinnen, die Unternehmer und Unternehmerinnen, die Betriebsräte und Betriebsrätinnen, die Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen, die Sportler und Sportlerinnen, die Meinungsmacher und Meinungsmacherinnen der verschiedenen Sozietäten, die Künstler und Künstlerinnen, die Lehrer und Lehrerinnen und Schulkinder, die ihre Eltern und Großeltern erziehen. Die können das!

Wo sind die gezielten Anstrengungen in diese Richtungen?

 

Vertrauen sinkt

Diese Unterlassungen wiegen schwer. Weil ohne die bislang nicht Erreichten zu erreichen wird man gegen diese Pandemie nicht erfolgreich ankommen.

Die zuletzt sehr geringe Beteiligung an den Massentests sind ein drastischer Hinweis auf die Defizite. Ganz offensichtlich wird es schwieriger, notwendige Maßnahmen durchzusetzen. Das Vertrauen in den Staat und seine Akteure sinkt. Abwägungen, Irrtümer, Unwissenheit, das oft notwendige Vortasten, das bei einer so neuen, dynamischen und riesigen Herausforderung eigentlich ganz normal ist, werden zunehmend als Ungerechtigkeit, Unfähigkeit, böse Absicht oder Verschwörung gesehen. Das sollte beunruhigen.

Es braucht jetzt Erfolge. Nicht nur wegen der Gesundheit, auch wegen der Demokratie.

 

Heinrich Breidenbach ist Unternehmer, Journalist und Autor. Er hat u. a. als Pressesprecher für die Grünen in Salzburg gearbeitet und politische Kommunikation an der Universität Salzburg gelehrt.

 

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4. 12. 2020

Bitte keine Meute!

Liebe Leute, werden wir bitte keine Meute. Grasser & Co. sind nicht "leider" noch nicht rechtskräftig verurteilt worden. Es ist gut, dass alle (!!!!) in erster Instanz Verurteilten das Recht auf Berufung haben.

 

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29. 11. 2020

Medienkapital füttern

Inseraten - Orgien

 

Glaubt wirklich irgend jemand, dass man mit den Inseratenorgien aus Steuergeldern im Kampf gegen die Pandemie einen Millimeter vorwärtskommt? Die Menschen, die bisher nicht erreicht worden sind, werden auch damit nicht erreicht. Da müsste man andere Wege gehen. Es wird nur das Medienkapital gefüttert...

 

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26. 11. 2020

Regierungs-P.R.: Mehr Geld und/oder mehr Hirn?

Auch die Stadt Wien füttert fest

 

Gestern war hier die Empörung linker, sozialdemokratischer FreundInnen über die vielen Millionen Steuergelder der Bundesregierung für „Information“, vor allem in der Corona-Krise, überschäumend groß. Heute sehe ich im Standard ein ganzseitiges Inserat des Bildungsministeriums und ein halbseitiges Corona-Inserat der Stadt Wien: „Wir statt Virus“. Das wird ganz sicher helfen im Kampf gegen die Pandemie. Und es besteht dafür ein dringendes, objektives „Informationsbedürfnis“. Oder?

Aber im Ernst.

Die Bundesregierung gibt zu viel Geld für schlechte „Informationsarbeit“ aus. Und sie will noch ein paar Millionen drauflegen. Die Empörung darüber ist berechtigt. Die Corona-Kommunikation der Bundesregierung war im Winter und Frühling gut und ist dann über den Sommer grottenschlecht geworden. Es drängt sich die Erklärung auf, dass hier – so wie im Wiener Rathaus - Leute am Werk sind, denen es viel mehr darum geht, mit fetten Inseratenaufträgen das Medienkapital gewogen zu machen (zu kaufen), als gute Arbeit gegen eine Pandemie zu leisten. Mit mehr Geld wird das nicht besser. Es bräuchte mehr Hirn und vor allem ein ehrliches sachbezogenes Wollen.

Zum Beispiel war das ganze Gequake um die Corona-Ampel für eine Kommunikation mit der breiten Bevölkerung viel zu kompliziert und verwirrend. Unnötig war es zudem. Diese tausend Parameter hat die Regierung mit BeamtInnnen, AmtsärztInnen, Bezirkshauptleuten, etc. zu besprechen. Diese zwei Ebenen wurden heillos durcheinandergewirbelt

 

Auch NichtwählerInnen…

Sträflich verabsäumt wurden Bemühungen, jene Bevölkerungssteile zu erreichen, die von klassischer Politinformation via Pressekonferenzen, Zeitungen, Inseraten, etc. nicht erreicht werden. Es ist ein längst bekanntes Phänomen in der Gesundheits- und Umweltkommunikation, dass die ersten Bevölkerungsprozente relativ schnell zu erreichen sind, und es dann zunehmend schwieriger wird. Bei den jeweils „letzten“ dreißig Prozent wird es ganz schwierig.

Dafür müssen andere Wege beschritten werden. Opinion Leader, Influencer, Autoritäten, VorarbeiterInnen, Poliere, TrainerInnen, Kinder, BetriebsrätInnen, UnternehmerInnen, KünstlerInnen, SängerInnen oder SportlerInnen müssen erreicht und als BotschafterInnen gewonnen werden. Die jeweils spezifischen Medien müssen genutzt werden.

Gegen eine Pandemie müssen alle Menschen gewonnen werden. Auch die, die nicht wählen gehen, oder nicht wählen dürfen. Dem Virus ist das politische oder gesellschaftliche Verhalten seiner Wirte egal.

 

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21. 11. 2020

Ökosteuerreform ist es noch keine

ORF-Online, 21. 11. 2020: „Stinker werden teurer Freude und Zorn über Ökosteuerreform. Vizekanzler Werner Kogler und Umweltministerin Leonore Gewessler (beide Grüne) haben am Samstag weitere Schritte zur Ökosteuerreform präsentiert. Zentraler Punkt ist die Erhöhung der Normverbrauchsabgabe (NoVA) für emissionsstarke Autos. „Die Stinker werden teurer“, so Kogler. Die Reaktionen auf das Paket reichten von Freude bei den ÖBB über Skepsis bei NGOs bis hin zu Zorn bei den Autoimporteuren."

 

Also „Ökosteuerreform“ ist das noch keine. Aber ein guter, notwendiger kleiner Schritt könnte es werden. Ich hoffe, die Regierung knickt vor dem "Zorn" der Autoimporteure nicht ein. Die würden ohnehin am liebsten jeder/m einen SUV-Panzer verkaufen. Die Autofahrerklubs, die auch schon bei strengeren Strafen für Raser auf der Bremse stehen, kommen sicher noch mit "Bedenken" dazu. Die Fler werden sowieso aufheulen, usw. Aber es muss ökologisch jetzt etwas voran gehen! Kein Mensch braucht auf unseren Straßen diese spritfressenden Ungetüme!

 

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20. 11. 2020

Franz Grillparzer zum österreichischen Lock Down

Wenn der gegenwärtige „Lock Down“ keine ausreichende Wirkung erzielt, muss man sich langsam Sorgen um Österreich machen. Unser Nationaldichter hat es schon geahnt:

 

Das ist der Fluch von unserm edeln Haus:

Auf halben Wegen und zu halber Tat

Mit halben Mitteln zauderhaft zu streben."

 

Franz Grillparzer: Ein Bruderzwist in Habsburg, 1848

 

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14. 11. 2020

Corona: Es ist so einfach.

Die meisten Corona-Infizierten erkranken gar nicht oder haben nur leichte Symptome. Ein kleiner Prozentsatz erkrankt schwerer. Ein noch kleinerer Prozentsatz muss ins Krankenhaus und dort allenfalls auf eine Intensivstation. Der allerkleinste Prozentsatz stirbt. Aber je mehr Infizierte es gibt, desto größer werden in absoluten Zahlen die kleinen Prozentsätze. Und irgendwann schaffen das dann unsere Krankenhäuser, ÄrztInnen und PflegerInnen nicht mehr.

Eine solidarische, zivilisierte Gesellschaft muss daher die Zahl der Infizierten möglichst begrenzen. Und dazu ist jetzt – nachdem die bisherigen Maßnahmen und Empfehlungen zu wenig beachtet und auch gezielt unterlaufen wurden - eine weitere Reduktion der Kontakte notwendig. Es wird dabei immer Fehler, Irrtümer, Ungerechtigkeiten, Schäden, Abwägungen und Unzufriedenheit geben. Das ändert aber nichts daran, dass gehandelt werden muss. Jetzt! Ich bin gerne bereit, diese Einschränkungen mitzutragen. Nix Schlimmeres soll mir passieren im Leben.

 

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11. 11. 2020

Halbe Sachen

 

Schön, aber trotzdem eine halbe Sache ist der Gaisberg mit den geschlossenen Wirtshäusern. Liebe Wirtsleute allerorten, wir vermissen Euch!

 

Nur der Blechsalat bleibt

 

Die Wirtshäuser sind zu, aber der Blechsalat am Gipfelparkplatz ist umso größer. Der Gaisberg soll endlich Auto frei werden. Nicht nur an ein oder zwei Wochenenden im Jahr. Immer! Ein Hausberg für Alle! Autos nur mehr für die Anrainer und Übernachtungsgäste. Dafür bequeme, häufige, schadstoff- und barrierefreie Busse für Ausflügler und weniger mobile Herrschaften, denen ein Aufstieg zu Fuß oder mit dem Rad nicht zuzumuten ist.

 

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9. 11. 2020

Die Rechten sind mutiger!

Wenn Rechte eine Wahl gewinnen, ziehen sie in der Folge beinhart ihre Agenda durch. Wenn „Linke“ eine Wahl gewinnen, fangen sie sofort an über „Versöhnung“, „Einigung“, „Gemeinsamkeit“, etc. zu sülzen, und opfern ihre Agenda. Damit ist der Keim für Enttäuschungen und eine immer weitere Rechtsentwicklung der ganzen Gesellschaft gelegt. Auf den „Versöhner“ Obama folgte der Demagoge und Zerstörer Trump. Das müsste als warnendes Beispiel gelten. Die Rechten in den USA werden den Teufel tun. Sie werden extrem bleiben und weiterhin, wo und wie immer sie können, beinhart ihre Agenda betreiben.

Die Fragen müssen konkret gestellt werden: Einigung worauf? Versöhnung mit wem? Gemeinsamkeit worin? Das Konzept einer „Einigung“ mit der republikanischen Partei, mit Fox News, rechten Milizen, oder evangelikalen Fundamentalisten wird scheitern. Aber Versöhnung und Einigung mit den BürgerInnen, den ArbeiterInnen, den sozialen und ökologischen Bewegungen ist gefragt.

Jede Gesellschaft braucht einen Grundkonsens. Zum Beispiel, dass niemand verhungern darf, dass der Rechtsstaat gelten muss, dass Wahlstimmen korrekt und vollständig gezählt werden, dass die Menschenrechte gelten müssen, dass Gewalt kein Mittel der Politik sein soll, usw. Der große Rest aber ist eine legitime, harte Auseinandersetzung unterschiedlicher Interessen, Werte und Sichtweisen. Diese Auseinandersetzung muss geführt, und darf nicht denunziert werden.

 

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5. 11. 2020

Parteibuchwirtschaft wurde tödlich

Im „Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung“ (BVT) herrscht seit Jahrzehnten die in Österreich übliche Parteibuchwirtschaft. Dort war unter ÖVP-Innenministern vor allem die ÖVP am Zug. In unverschämtester Weise wurde ein CV-Netzwerk und mit dem Verein „Pro Patria“ (Kassier Gernot Blümel) sogar ein offen deklarierter ÖVP-Ableger innerhalb des BVT installiert. Die FPÖ wollte unter Innenminister Kickl ihre Leute dort unterbringen. Effizienz im Sinne der Aufgabe war immer Nebensache. Es geht um Macht.

Es verwundert nicht, dass sich direkt unter den Augen dieses BVT - sogar nach direkten Hinweisen des slowakischen Geheimdienstes – ein behördlich bekannter vorbestrafter Islamist bewaffnen, und einen schrecklichen Terroranschlag planen und durchführen konnte.

Schlimmer geht es nicht! Augenfälliger und tödlicher können österreichische Machtpolitik und österreichische Parteibuchwirtschaft nicht versagen.

 

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3. 11. 2020

Islamisten statt Kochlehrlinge abschieben!

Staatsbürgerschaften nur besser geprüft verleihen!

Nun also auch in Österreich. Ein den Behörden lange bekannter (!!!) Islamist hat in Wien unschuldige Menschen getötet und verletzt. Der junge Mann hatte die österreichische und nordmazedonische Staatsbürgerschaft. Aus Österreich werden gut integrierte Kochlehrlinge abgeschoben, aber ein behördlich bekannter Islamist konnte sich bewaffnen und einen grausamen Anschlag durchführen. Unsere Rechtsparteien machen in ausländerfeindlicher Sprache und in Show-Politik für ihre Galerie. Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem politischen Islam und mit anderen demokratie- und menschenrechtsfeindlichen Strömungen wird nicht aufgenommen.

Es darf keine generelle Feindlichkeit gegenüber Menschen und Menschengruppen geben, aber Festigkeit und Konsequenz gegenüber demokratie- und menschenrechtsfeindlichen Haltungen. Und zwar überall: Im weiten Feld der Bildung, der Kultur, der Kindergärten, Schulen, Universitäten, Medien, Betrieben, in öffentlichen Einrichtungen und im intellektuellen Diskurs. Aber eben auch im Strafrecht, bei der Verleihung von Staatsbürgerschaften, beim Aufenthaltsrecht, bei der Gewährung von Asyl und der Handhabung von Abschiebungen. Es ist bei der Haltung zu religiösen Einrichtungen und ihrer Finanzierung einfach zu beachten, dass der globale Islam massiv unter dem Einfluss fundamentalistischer islamistischer Diktaturen (Iran, Saudi-Arabien) und der immer totalitärer werdenden Türkei steht. Im Rahmen der EU müssen Lösungen mit Ländern erzielt werden, die sich einfach weigern, Staatsbürger zurück zu nehmen.

Liebe Freundinnen und Freunde, der rechte Hass auf Menschen ist etwas ganz anderes als die notwendige Auseinandersetzung mit menschenfeindlichen Ideologien und ihren Trägern.

 

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29. 10. 2020

Freie Entscheidung nach rechts

Liebe "linke" SozialdemokratInnen. Die Versuche, die freie Richtungsentscheidung Eures Wiener Bürgemeisters Michael Ludwig nach rechts und neoliberal mit Übertreibungen über die so arge Schlechtigkeit der Grünen zu rechtfertigen, sind schon ein bisschen sehr dünnes Funktionärsgequake.

 

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22. 10. 2020

Reisewarnungen aus halb Europa für Österreich

Vielen Dank heute an alle Deppen! An alle, die im Wirtshaus übereinander hängen und sich im Abstand von zehn Zentimetern spuckend die Welt erklären. An die Freiheitskämpfer gegen ein Stück Stoff vor Mund und Nase. An die zu jeder Solidarität unfähigen. An die unverwundbaren Machos. An die Esos, Spinner und Verschwörungstheoretiker aller Art. An die Manipuliertesten und Dümmsten in ihrem Wahn, die Gescheitesten und Aufgeklärtesten zu sein. An die Debilen in Hintertux. An obergescheite Mediziner, die auf sich aufmerksam machen wollen. An die politischen und journalistischen Ausnutzer, Trittbrettfahrer und Anheizer der geballten Idiotie. An die Wegscheiders dieser Welt.

Ihr geht mir unglaublich auf die Nerven!

 

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19. 10. 2020

Dr. Wolfgang Friedl gestorben

Gestern ist in Wien Dr. Wolfgang Friedl gestorben. „Wolf“ hat in den späten 1970er Jahren in Salzburg den Verein „Treffpunkt“ mit Beratung, Wohn- und Arbeitsprojekten für Obdachlose und Langzeitarbeitslose gegründet.

Das war damals ein weithin beachtetes Modell für Arbeitsangebote, die an eingeschränkte Leistungsfähigkeit angepasst waren. Der Treffpunkt war aber nicht nur ein Sozialverein, er war auch eine Lobby für sozial Ausgegrenzte. Und er war politischer Protest, vor allem gegen das ultrareaktionäre Salzburger Landespolizeistrafgesetz, das der Salzburger Landtag einstimmig (!!) verabschiedet hatte.

Darin hieß es im berüchtigten so genannten „Sandler Paragraf“ 3: „Wer sich erwerbs- und beschäftigungslos umhertreibt und nicht nachzuweisen vermag, dass er die Mittel zu seinem Unterhalt besitzt oder redlich zu erwerben sucht, begeht eine Verwaltungsübertretung und ist mit Arrest bis zu zwei Wochen zu bestrafen.“

Der „Sandler Paragraf“ war die verschriftlichte Form des Hasses auf die Armen, nicht auf die Armut. In der Praxis konnte er absolut willkürlich und letztlich in Serie angewandt werden. Mit der Umkehrung der Beweislast „wer nicht nachzuweisen vermag…“ widersprach er jedem Verständnis von Rechtsstaatlichkeit.

Wolf war ein Freigeist, ein kreativer, unkonventioneller, rastloser, kluger Mensch. Er war gelernter Landwirt, Psychologe, Universitäts-Assistent, Sozialarbeiter, Rollfährenbetreiber, Weltreisender, Herausgeber, Gerichtsgutachter, sogar als Schiffsingenieur war er einmal tätig. Er konnte in einem flapsigen Nebensatz - „Der Mensch is a Sau, wenn er darf“ - mehr Weisheit unterbringen als mancher Modephilosoph in fünf Talkshows.

Wolfgang Friedl ist in Salzburg leider unbedankt geblieben.

 

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18. 10. 2020

Wahrscheinlich ist Tante Rosalia schuld

Wo stecken sich die ItalienerInnen an?

 

Die ItalienerInnen werden zu den JapanerInnen Europas. Diszipliniert und gelassen, alle mit Mund- Nasenschutz, stehen sie Schlange vor den Geschäften und warten geduldig darauf, einzeln eingelassen zu werden. Es ist keine künstliche Aufregung erkennbar. Man sieht auch keine „Freiheitskämpfer“ die aufgeregt gegen jede Vernunft, jede Solidarität und ein Stück Stoff agitieren. Im öffentlichen Raum wird allerorten ein vorbildliches Verhalten gezeigt. Wo stecken sich die ItalienerInnen bloß an, rätselt der Besucher? Vielleicht werden sie privat weich, wenn Tante Rosalia die ganze Großfamilie zum Essen einlädt und Umarmungen mit Küsschen erwartet…

 

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13. 10. 2020

Salzburger Verkehrstage: Gute Nachrichten aus Stockholm, Tübingen und Gent

Es ist schön, bei den unabhängigen „Salzburger Verkehrstagen“ des „Forum Mobil“ von Städten wie Stockholm, Tübingen oder Gent zu hören. Mit zielorientierter, beharrlicher und professioneller Gelassenheit haben sich dort Politik und Verwaltung mit den Bürgerinnen und Bürgern aufgemacht, die Städte für die Menschen und für das Leben zurück zu erobern. Die Erfolge sind riesig. Der Anteil von Öffis, Radfahrern und Fußgängern am Gesamtverkehr steigt. Das Auto wird auf seinen – viel geringeren- Platz verwiesen. Der öffentliche Raum wird neu aufgeteilt. Die Lebensqualität wird umfassend besser. Es geht!

Aber die Ernüchterung ist schmerzhaft, wenn man zwischendurch nur kurz an die verkehrspolitischen Saurier im Salzburger Schloss Mirabell denkt. Lichtjahre sind etwa unser Bürgermeister und sein Klubobmann von allem entfernt, was sich positiv in anderen europäischen Städten tut. Salzburg ist ein Schlusslicht.

 

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12. 10. 2020

Othmar Raus, Glanz und Elend der Sozialdemokratie.

Es wäre schön, wenn Menschen in ihren aktiven Tagen so viele gute Worte und Wertschätzung bekämen, wie bei ihrer Pensionierung oder ihrem Tod. So ist es auch bei Othmar Raus, einem Felsen der Salzburger Sozialdemokratie über Jahrzehnte, der gestern verstorben ist. Er war ein verlässlicher, seriöser Arbeiter mit Handschlagqualität. Er konnte so sympathische Sätze sagen, wie „ich bin halt nicht so elegant. Ich komme aus der Gewerkschaft“. Man nahm ihm ab, und es war auch so, dass sein Herz für die arbeitenden Menschen und ihr Wohlergehen schlug. Er wusste, dass sie sich organisieren und stark sein müssen.

Das ist der Glanz der Sozialdemokratie.

Das Elend: Er war ein hundertprozentiger Parteibuchmensch. Er konnte mit verblüffender Ehrlichkeit sagen, dass er für eine „klare Aufteilung der Posten im Land nach Parteiproporz“ ist, und dass er dabei keinen Platz für die „Nullgruppler“ sieht. Qualität im sozialen Wohnbau waren für ihn „einfache, kostengünstige Grundrisse“ und nicht „Architektur und so“. Dem Aufstieg der Rechtspopulisten stand er mit bemerkenswerter Hilflosigkeit gegenüber. Den sozialen Wert einer guten Umwelt konnte er gar nicht sehen und die Umweltbewegung war für ihn ein politischen Gegner. Glanz und Elend eben.

Persönlich habe ich ihn immer sehr nett erlebt und konnte er mit anderen Meinungen gut umgehen.

Alles Gute und herzliche Anteilnahme allen, die ihm nahestanden.

 
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12. 10. 2020

Wichtigstes Ergebnis der Wien Wahlen

Eine große Chance. Erstmals seit dem Aufstieg Jörg Haiders hat Österreichs Politik nicht mehr unmittelbar den heißen, fauligen, stinkenden Atem des Rechtspopulismus und Rechtsextremismus im Genick. Das ist das wichtigste Ergebnis der gestrigen Wahl in Wien. Wehe, diese Chance für gute Politik wird nicht genutzt!

 

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7. 10. 2020

Kontroversen nicht scheuen

Frankreich will "Jungfräulichkeitsatteste" verbieten, ORF-Online, 7. 10. 2020. Ich finde das gut. Der politische Islam ist ein Feind der Freiheit und der Menschenrechte. Vor allem Frauen und Mädchen müssen vor ihm geschützt werden. Wir werden uns mit ihm auseinandersetzen müssen und dürfen dabei Kontroversen nicht scheuen.

 

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5. 10. 2020

Endlich Flaschen- und Dosenpfand!

Am Ufer der Traun. Nähe Kraftwerk Lambach.

Genügen den Herrschaften von Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung der Müll, die Dosen und Flaschen, der Dreck und Ressourden-Verschwendung noch immer nicht? Seit Jahrzehnten schon müsste es ein wirksames Flaschen- und Dosenpfand geben. Jetzt gibt es von der Umweltminsterin einen neuen Anlauf. Aber sie blockieren, und blockieren, und blockieren, und ...

 

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21. 9. 2020

Reichtum killt Klima!

www.oxfam.de/.../2020-09-21-klimakiller-reichtum...

Die Erde hat genug für Alle, aber nicht für den vulgären Protz- und Prestigekonsum einiger weniger. Die Lebensweise des größten Teils der Reichen und die ungleiche Verteilung des Wohlstandes sind die größten Gefährder von Umwelt und Klima. Die Zahlen, die Oxfam aktuell vorlegt, belegen dies eindrucksvoll. Es ist dabei vollkommen egal, ob es Unschärfen von ein paar Prozentsätzen gibt.

Nicht nur die Lebensweise der meisten Reichen selbst ist das Problem. Noch fataler ist, dass diese die fest verankerten falschen Leitbilder vom „guten Leben“ oder vom Leben im Wohlstand prägen. Sie geben mit medialer und politischer Unterstützung Milliarden Menschen vor, wie man leben und konsumieren soll, wenn man es „geschafft“ hat.

Diese Bilder sind hartnäckig. Heute noch leben etwa die Buben der Nachkriegszeit ihre damals geprägten Wohlstandbilder aus, wenn sie können. „Wenn ich einmal ganz viel Geld habe, kaufe ich Rennautos, einen Flieger und eine Villa mit Schwimming Puuul.“ Sie sind in Jahrzehnten nicht gescheiter geworden und ignorieren, dass der Planet zwischenzeitlich darob schon laut und vernehmlich ächzt.

Das Gegenteil müssten wir schaffen. Prestige sollte es bringen, möglichst wenig Ressourcen zu verbrauchen und den Planeten möglichst wenig zu belasten. Ein gutes Leben sollte mit Kultur, Bildung, Natur, Verantwortung, Großzügigkeit und einem gutem Sozialleben verbunden sein, nicht mit Motoryachten, Privatjets, Riesenvillen, Riesenautos und ähnlichem Zeug.

 

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6. 9. 2020

Die alljährliche Beschämung zum Schulbeginn

Die Berichte über die fehlenden Mittel in vielen Familien für Schultaschen, Turnschuhe und anderes, was Kinder zum Schulbeginn brauchen, machen traurig und wütend. Es darf nicht sein, dass schon kleine Kinder so beschämt werden. Eine reiche Gesellschaft könnte wenigstens die Kinder im Pflichtschulalter vor dem Terror der Armut und der Ausgrenzung schützen. Die Schulen brauchen ein Budget, mit dem sie alle Kinder, denen es an Schulsachen mangelt, unterstützen können. Und zwar diskret, unbürokratisch, feinfühlig und großzügig.

Mindestens ebenso wichtig wären endlich Maßnahmen gegen den Terror des Protz- und Prestigekonsums an den Schulen. Was wäre dabei, wenn Schultaschen in den Volksschulen zum Beispiel nur in einer vernünftigen finanziellen Bandbreite erlaubt werden? Es muss ein Thema von Politik und Pädagogik werden, dass zu viele Eltern glauben, ihre Kinder als Prestigeobjekte in die Schule schicken zu müssen, und damit schon in der Volksschule Konkurrenz und Konsumwahn anheizen.

 

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30. 8. 2020

Irrwege für den immer vorhandenen Unmut

Gestern versammelten sich 40.000 in Berlin gegen einen angeblichen "Corona-Wahnsinn".

Wenn Aufklärung, solidarische gesellschaftliche Organisation, der Weg der Solidarität, die Zähmung wirtschaftlicher und finanzieller Mächte durch die Demokratie und die Einebnung zu großer Ungleichheiten in der politischen Kommunikation allgemein denunziert werden, bahnt sich der immer vorhandene gesellschaftliche Unmut andere Wege. Er geht dann zu Sekten, er entwickelt verschrobene Theorien, er geht nach rechts, zu Militarismus, Nationalismus und Rassismus. Er geht in religiösen Wahn, billige Esoterik und blanke Verrücktheit...

 

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30. 7. 2020

Getarnte Bespitzelung

Mir gehen die zunehmenden so genannten "Zufriedenheitsbefragungen" nach irgendwelchen Firmenkontakten (Werkstätten, Geräteservice, etc....) auf die Nerven. Zum einen stehlen sie Zeit und - wichtiger! - glaube ich, dass sie mehr der Bespitzelung von MitarbeiterInnen dienen als der Verbesserung der Servicequalität. Früher habe ich die entsprechenden Aufforderungen einfach gelöscht.

 

Ab heute schreibe ich zurück:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich mag als Kunde die zunehmenden Aufforderungen zur Bewertung von Serviceleistungen nicht. Ich empfinde das als Belästigung. Noch weniger mag ich, wenn arbeitendes Personal der Bewertungslaune von KundInnen ausgesetzt wird. Ich werde daher Ihre "Zufriedenheitsbefragung" nicht beantworten.

Mit freundlichen Grüßen

Heinrich Breidenbach

 

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3. 7. 2020

Mit solchen Bossen wird es nicht gelingen.

Salzburger Nachrichten, 3. Juli 2020. Ein kleiner Auszug aus einem Interview mit dem neuen Präsidenten der Industriellenvereinigung Georg Knill.

 

Für den notwendigen ökologischen Umbau der Industriegesellschaft braucht es die Industrie. Es braucht ihre Kraft, Leistungsfähigkeit und Effizienz, ihre ausgereifte Arbeitsteilung, ihre tolle Organisation, das geballte Wissen und die enormen Fähigkeiten ihrer Arbeitenden. Aber mit solchen Mentalitäten und solchen Bossen wird das nicht gelingen.

 

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24. 6. 2020

Klimavolksbegehren. Bitte unterschreiben!

Alles spricht dafür, dass es eine vom Menschen beeinflusste rasche Erwärmung unseres Planeten gibt. Die Folgen werden insbesondere für den ärmeren Teil der Menschheit verheerend sein, und sind es schon.

Die Lösungen, wie die Klimaveränderung gebremst werden kann, liegen vor. Die Technologien der Nachhaltigkeit stehen bereit. Die notwendigen Veränderungen sind klar definiert. Alle diese notwendigen Veränderungen würden das Leben auf dem Planeten – ganz unabhängig vom Klima - besser und gerechter machen. Sie würden die Ressourcen schonen, mit weniger Gift, Plastik, Müll, Tempo, Lärm, Landschafts- und Menschenverbrauch auskommen.

Die Karawane der medialen Aufmerksamkeit ist launisch. Sie unterliegt Moden, Interessen und Abhängigkeiten. Es gibt Länder, wie etwa Australien, wo privates reaktionäres Medienkapital nahezu die gesamte politische Kommunikation beherrscht, und eine breite Klimadiskussion im Interesse der Kohlekonzerne einfach verhindert wird. In abgeschwächter Form findet das auch bei uns statt. Die Flug-, Auto-, Erdöl-, Verpackungs-, Dosen-, Agro- etc. Lobby ist stark.

Umso wichtiger ist es, dass das in dieser Woche stattfindende Klimavolksbegehren ein Erfolg wird. Liebe Freundinnen und Freunde, geht bitte hin und unterschreibt

 

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20. 6. 2020

Pragmatismus

Der Österreicher hat einen durchaus gesunden Pragmatismus....

Für Nicht-Österreicher. Puntigamer ist eine Bier Marke.

 

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14. 6. 2020

Unpraktisch, eng …

Eine Zumutung beim Aus- und Einsteigen bei den Stationen

 

Eines ist sicher, die ÖBB ManagerInnen, die für solche unpraktischen, engen Fahrradwaggons und Aufhänger verantwortlich sind, haben diese selbst noch nie benutzt.

 

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10. 6. 2020

„Widerwärtiges Luder“

Fehler dürfen passieren. Eine Gesellschaft, die keine Fehler verzeiht, ist grauslich und steckt fest. Gegenüber Fehlern ist Toleranz und Großmut unbedingt am Platz. Aber der Tiroler Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler hat keinen „Fehler“ gemacht, als er die WWF-Gewässerschutzexpertin Marianne Götsch, die ruhig richtige Argumente für die Erhaltung der letzten Fließgewässer vorgebracht hat und nur ausreden wollte, zu unterbrechen versuchte und dann als „widerwärtiges Luder“ beschimpfte. Das war kein „Fehler“. Der Herr Geisler hat damit eine „Haltung“ gezeigt. Und zwar eine unhöfliche, präpotente, machtgeile, frauenverachtende und antiökologische Haltung. „Fehler“ muss man verzeihen. Aber es gibt „Haltungen“, die für ein politisches Amt einfach nicht akzeptabel sind. Der Herr Geisler muss zurücktreten.

 

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6. 6. 2020

Black lives matter. Die Zeit der Rassisten läuft ab...

Große, bunte, junge, schöne, friedliche Demonstration in Salzburg

 

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2. 6. 2020

Forum Mobil, Nr. 2/2020

 

Ein europaweites „Navi“ für öffentliche Verkehrsmittel!

 

Drei von 19 österreichischen EU-Abgeordneten antworteten auf einen offenen Brief zum Thema. Die EU-Verkehrskommissarin schweigt bislang. Erfahrungen mit einer persönlichen Initiative aus beruflichem Ärger.

Von Heinrich Breidenbach (*)

 

Es ist so einfach geworden in ganz Europa mit dem Auto. Jedes Mal, wenn wir eine Tour planen, bekommen wir von Routenplanern und Navigationssystemen auf Knopfdruck präzise Anfahrtswege sowie verlässliche Zeit- und Kilometerangaben. Moderne Technik leitet uns auf den Straßen.

Aber als Kajakschule, die grenzüberschreitend in unseren Nachbarländern unterwegs ist, brauchen und wollen wir auch öffentliche Verkehrsmittel. Wir müssen zum Beispiel planen, wie wir nach einer Wochentour auf den Flüssen Mincio und Po an einem bestimmten Tag mit öffentlichen Verkehrsmitteln wieder zurück von Ferrara nach Goito kommen, um unseren dort abgestellten VW-Bus mit Anhänger zu holen. Wir bewerben die Anreise unserer KundInnen mit öffentlichen Verkehrsmitteln und geben dafür auch fünf Prozent Preisnachlass. Es war für mich ein Schlüsselerlebnis, als in kurzen Abständen zuerst ein Kunde sich nach der Autofahrt nach der kleinen Ortschaft Pila im Po-Delta erkundigte und dann ein Paar, das mit Öffis von Bayern nach Pila anreisen wollte. Ersteres war mit einem Routenplaner in einer Minuten erledigt. In die Öffi-Anreise investierte ich mindestens zwei Stunden und kam zu keiner verlässlichen Information, die ich so weitergeben konnte.

 

Bitte keine Fachleute-„Tipps“!

Nicht zum ersten Mal ärgerte ich mich über diese krasse Benachteiligung der BenutzerInnen von öffentlichen Verkehrsmitteln. Besonders im grenzüberschreitenden Verkehr und bei notwendiger Benutzung von Bahnen und Bussen, versagen die bestehenden Informationssysteme wie Google Maps oder www.rome2rio.com häufig und bieten nicht den verlässlichen, planbaren Komfort, den AutofahrerInnen mittlerweile ganz selbstverständlich gewohnt sind. Und bitte, liebe VerkehrsexpertInnen, kommt mir jetzt nicht mit Tipps, wie „Du musst die Route stückeln, dann funktioniert es mit Google Maps vielleicht, usw.“ Das stimmt nur teilweise und ist genau das Problem. Beim Navi im Auto muss niemand „stückeln“. Wir wollen für die Benützung von Öffis keine Fahrgast-Matura ablegen müssen!

Das Ergebnis dieses langjährigen beruflichen Ärgers war eine private Initiative. Am 27. Februar dieses Jahres schrieb ich nebenstehenden offenen Brief mit der Forderung nach einem europaweiten Navi für öffentliche Verkehrsmittel an die 19 österreichischen Abgeordneten zum Europäischen Parlament. Ein ähnlicher Brief erging an EU-Verkehrskommissarin Adina Vălean.

 

Drei Antworten. NEOS, Grüne, ÖVP

Eine Mitarbeiterin der Abgeordneten Claudia Gamon von den NEOS erklärte mit Mail vom 5. März, sie könne mir „positive Nachrichten übermitteln“. Es gebe rechtliche Fortschritte bei der Verwendung öffentlicher Daten, „insbesondere Daten der Mobilität“. Zudem würden „im Rahmen des europäischen Forschungsprogrammes Horizon 2020 auch im Bereich Mobilität Forschungsprojekte unterstützt“, darunter auch ein getesteter Pilotversuch zum grenzüberschreitenden Reisen. Es sei davon auszugehen, “dass auch unter dem Nachfolgeprojekt Horizon Europe solche Projekte unterstützt werden.“

Eine Mitarbeiterin des grünen Abgeordneten Thomas Waitz versicherte am 21. März, dass „die gesamte Fraktion der österreichischen Grünen im Europäischen Parlament Ihr Anliegen teilt und schon mehrfach erfolgreich Initiativen zum Fahrgastrecht im Europäischen Parlament eingebracht und beschlossen hat.“ Dabei sei es auch, um „einfachere Handhabung der europaweiten Routenplanung“ gegangen. Leider werde aber „vieles in Verhandlungen mit der Kommission und den Mitgliedsstaaten wieder abgeschwächt.“ Daher erging an mich die Bitte „auch weiterhin für Ihre Forderung einzutreten – am Besten auch bei den nationalen Regierungen sowie der EU-Kommission.“

Schließlich versicherte mit Mail vom 4. Mai die ÖVP-Verkehrssprecherin im Europaparlament Barbara Thaler, „dass der Verkehrsausschuss genau daran arbeitet“. Es würden Verhandlungen zwischen dem Parlament und den Mitgliedsstaaten stattfinden, die „im Moment stockend vorankommen“. Es gebe von den Staaten eine „generelle Tendenz, die eigenen Buchungssysteme und Vertriebswege zu schützen“. Aber: „Das Europäische Parlament vertritt bereits sehr die von Ihnen gewünschte Position.“

Von der rumänischen EU-Verkehrskommissarin Adina Vălean erfolgte bisher keine Reaktion. Die Europa-Abgeordneten von SPÖ und FPÖ äußerten sich ebenfalls nicht.

 

Es fehlt Engagement

So richtig schlau werde ich aus den drei bisherigen Reaktionen nicht. Aber man darf doch zu dem Schluss kommen, dass man sich in Brüssel irgendwie im weitesten Sinn mit dem Thema grenzüberschreitende Fahrgast-Information beschäftigt. Das ist immerhin etwas. Was mir fehlt, ist Engagement. Das gute Gefühl, da wollen Leute etwas, sie holen Erfahrungen ein, machen sich kundig und engagieren sich, will sich nach Lektüre der Antwortmails nicht einstellen.

Ein Motivationsschub für die Damen und Herren Abgeordneten, die VerkehrsministerInnen der Mitgliedsländer und vor allem auch die EU-Verkehrskommissarin wäre in jedem Fall, wenn sich Bürgerinnen und Bürger zu Wort melden und an sie wenden. Darum ersuche ich die geschätzten Leserinnen und Leser. 

 

(*): Heinrich Breidenbach ist Miteigentümer der Salzburger Paddelschule „genussspaddeln.at“ und als Kajak-Guide mit Firmenbus und Öffis viel in Italien, Slowenien, Kroatien, Ungarn und Deutschland unterwegs. Das „genusspaddeln“ Team erlebt beste Information als AutofahrerInnen, aber miese Information als Öffi-BenutzerInnen.

 

 

Der Offene Brief vom 27. Februar 2020 an die österreichischen EU-Parlamentarier: 

 

Dr. Heinrich Breidenbach

Traunstr. 21 a

A-5026 Salzburg

0043 664 32 65 65 3

heinrich.breidenbach@aon.at

 

Salzburg, 27. 2. 2020

Ein europaweites „Navi“ für öffentliche Verkehrsmittel!

Sehr geehrte österreichische Abgeordnete zum Europäischen Parlament!

 

Die Orientierung auf den Straßen Europas ist sehr einfach geworden. Preiswerte Navigationssysteme und Routenplaner zeigen auf Knopfdruck alle Straßenverbindungen bis in die kleinsten Dörfer und zu allen Adressen Europas. Dies aber leider nur für Autofahrerinnen und Autofahrer.

Ganz anders verhält es sich für die Benützerinnen und Benützer von öffentlichen Verkehrsmitteln. Für die Suche von Verbindungen mit Bahnen und Bussen gibt es unzählige unterschiedliche Suchsysteme von unterschiedlicher Qualität. Grenzüberschreitend und insbesondere wenn Bahn-Bus Verbindungen gesucht werden, funktionieren diese oft gar nicht. Sprachbarrieren stellen ein zusätzliches Hindernis dar. Die Planung von Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln, insbesondere grenzüberschreitend und bei Nutzung von Bahnen und Bussen ist wesentlich aufwendiger als die Planung von Reisen mit dem Auto.

Die staatlichen, regionalen, kommunalen und privaten europäischen Verkehrsunternehmen sind bislang nicht in der Lage, gemeinsam ein benutzerfreundliches grenzüberschreitendes Informationssystem für Ihre KundInnen aufzubauen. Ein solches System ist notwendig und muss mit dem Komfort von Navis und Routenplanern vergleichbar sein.

Es ist eine Aufgabe der Europäischen Union hier koordinierend und zeitnah eine länderübergreifende europäische Zusammenarbeit anzustoßen. Gemessen an den Milliarden-Ausgaben für den Bau und die Erhaltung von Verkehrsinfrastrukturen wären die Kosten für ein solches Projekt vernachlässigbar, technisch wäre es auch leicht realisierbar. Es muss nur gewollt werden, die Mitgliedsländer müssen nur kooperativ sein und ihrerseits auch die Verkehrsunternehmen zur Mitarbeit anhalten.

Ich ersuche Sie als österreichische Abgeordnete zum Europäischen Parlament, in diesem Sinne in Ihren Fraktionen tätig zu werden. Ich freue mich, von Ihren Initiativen und Fortschritten zu hören.

 

Mit freundlichen Grüßen

Heinrich Breidenbach e. h.

 

Ergeht an:

alexander.bernhuber@europarl.europa.eu; claudia.gamon@europarl.europa.eu; roman.haider@europarl.europa.eu ; hannes.heide@europarl.europa.eu; othmar.karas@europarl.europa.eu; lukas.mandl@europarl.europa.eu; georg.mayer@europarl.europa.eu; evelyn.regner@europarl.europa.eu; christian.sagartz@europarl.europa.eu ; andreas.schieder@europarl.europa.eu; simone.schmiedtbauer@europarl.europa.eu; guenther.sidl@europarl.europa.eu; barbara.thaler@europarl.europa.eu; monika.vana@europarl.europa.eu; harald.villimsky@europarl.europa.eu; bettina.vollath@europarl.europa.eu; thomas.waitz@europarl.europa.eu; sarah.wiener@europarl.europa.eu; angelika.winzig@europarl.europa.eu

 

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30. 5. 2020

Wenigstens ein Anfang

 

ORF-Tirol Online, 28. Mai 2020: "Fahrverbote für besonders laute Motorräder. Ab 10. Juni verbietet das Land auf mehreren Straßen im Außerfern besonders laute Motorräder. Das Fahrverbot soll bis Ende Oktober gelten. Man erhofft sich eine spürbare Entlastung für Mensch und Natur."

 

Gut, dass das Land Tirol hier wenigstens einen Anfang gesetzt hat. Die sinnlosen Krawaller sind eine Plage geworden. Was ist es für ein Vergnügen, an einem Ausfahrwochenende ganze Landstriche mit Lärm und Geschwindigkeit zu terrorisieren?

 

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20. 5. 2020

Raserei: Auch die Autokonzerne auf die Anklagebank!

 

Salzburger Nachrichten, 20. Mai 2020: „Nach Tragödie: Raser muss nicht in Haft. Rennen zweier BMW-Lenker mit bis zu 215 km/h endete mit einem Unfall mit Schwerstverletzten. Bei einem der Raser wurde die Strafe nun reduziert.“

 

Ein Auto das mit 215 km/h über eine nächtliche Bundesstraße gejagt wird, kommt einer geladenen und entsicherten Waffe gleich. Wer es fährt provoziert den Tod oder die Verletzung anderer Menschen. Mit solchen Gerichtsurteilen wird allerdings kein entsprechendes gesellschaftliches Bewusstsein geschaffen werden. So bleibt Rasen ein Kavaliersdelikt.

Auf die Anklagebank gehören aber auch die Autokonzerne. Sie stellen Autos her, die für unsere Straßen zu groß, zu schwer und absolut übermotorisiert sind. Eine Zahl dazu: Die durchschnittliche (!) PS-Stärke von Neuwagen in Deutschland lag 1995 bei 95 PS, 2019 lag sie bei 158 PS.

Die Übermotorisierungs-Strategie der Autokonzerne geht zu Lasten der Umwelt und der Sicherheit. Es ist logisch und zwangsläufig, dass schwache und verantwortungslose Charaktere, oder auch Menschen in Sondersituationen, den Versuchungen dieser Übermotorisierung erliegen. Das wissen Autoindustrie und Politik. Sie nehmen es in Kauf.

Die Strategie der Übermotorisierung entbehrt jeglicher Moral und hat keine Perspektive. Das Schlimmste wäre aktuell, wenn diese Sackgasse im Zuge der Corona-Hilfen nun sogar mit öffentlichen Mitteln weiter gestützt würde. Kein öffentlicher Cent für eine weitere Übermotorisierung!

 

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19. Mai 2020

Ein Kompliment an die Schulen und die LehrerInnen

Mit Erstaunen, Bewunderung und ein bisschen Neid höre ich die vielen Kinder, die so positiv seit gestern nach ihrer Corona-Pause wieder in die Schulen marschieren. Besonders die Kleinen, die souverän artikulieren, wie sehr sie sich auf die FreundInnen, die Lehrerin und die Schule freuen, sind richtig rührend. Nie, niemals hätte ich so etwas über meinen Volksschullehrer und meine Schule gesagt. Es hat sich viel verändert an den Schulen. Zum Guten. Chapeau!

 

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6. Mai 2020

Kurzstrecken-Flüge

Wer, wie Salzburgs ÖVP und Industriellenvereinigung, nicht einmal bereit ist, die Kurzstrecke Salzburg-Wien durch die Bahn zu ersetzen, will direkt von der Corona- in die Umweltkrise fliegen. Es ist ein Jammer.

 

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3. Mai 2020

Wen haut man?

In der aktuellen Diskussion um -absolut notwendige!- Vermögenssteuern, ist die Frage, wen in der Regierung man haut. Die Mehrheit, die Vermögenssteuern unter allen Umständen blockieren will, oder die Minderheit, die sich nicht durchsetzen kann?

 

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2. Mai 2020

Das große Schweigen zur ÖVP-Sippenhaftung Neu.
Ein Mitarbeiter einer von der Stadt Salzburg subventionierten Jugend- und Kultureinrichtung hat möglicherweise eine strafrechtlich relevante Tat begangen. Christoph Fuchs, Klubobmann der ÖVP im Salzburger Rathaus, benutzt dies für einen bösen obrigkeitsstaatlichen Vorstoß. Dies werde im Falle einer Verurteilung „Konsequenzen“ für die Einrichtung haben. Gemeint ist der Entzug der städtischen Subventionen. Die „Salzburger Nachrichten“ (29. 4. 2020) kolportierten vollkommen kritiklos die Terminologie des Herrn Fuchs. Ganz so als handle es sich bei politischer Sippenhaft um das Normalste auf der Welt. Ansonsten herrscht seit Tagen großes Schweigen.
Es geht hier nicht um eine konkrete Einrichtung und einen konkreten Mitarbeiter. Es geht ums Prinzip. Die Salzburger ÖVP will, dass die Mehrheitspolitik, wenn irgendein/e MitarbeiterIn eines geförderten Betriebs oder Vereins, einer sozialen oder kulturellen Einrichtung eine Straftat begeht, einfach die Förderungen streichen kann!
Bürgermeister Harald Preuner ist es offensichtlich gelungen, die Stadt Salzburg in einen politischen Tiefschlaf zu legen. Derweil betreibt sein Scharfmacher unbehelligt reaktionärste Gesellschaftspolitik.
Wenn nun das nächste Mal irgendein ÖVP-Mitglied vor Gericht landet, fordern wir dann die Einstellung der öffentlichen Parteienförderung für die ÖVP? Nein. Wir sind ja nicht die Herren Preuner und Fuchs.

 

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30. 4. 2020

AUA! Da wären auch noch Umwelt und Klima...

767 Millionen Euro möchte die Lufthansa-Tochter AUA von der Republik Österreich. Das regt viele auf. Die klassischen Linken fordern Verstaatlichung. Die Regierung will „Österreichische Interessen“ wie Standortgarantien und sogar einen „Standortausbau“ an eventuelle Förderungen knüpfen. Beide wollen Arbeitsplatzgarantien.

Also liebe Leute, es gäbe dann auch noch Umwelt und Klima.

Fliegen belastet die Umwelt und das Klima extrem. Es wird viel zu viel herumgeflogen. Die Luftfahrt ist aufgebläht. Fliegen ist zu billig. Fliegen ist auf der Langstrecke durch moderne Kommunikationstechniken einschränkbar und auf der Kurzstrecke durch schnelle, komfortable Bahnen ersetzbar. Und den Flug nach Mailand zum Schuhe kaufen, nach New York zum Marathonlauf, nach London für ein Shopping Weekend oder für ein Saufwochenende nach Malle würde die Menschheit auch ohne Verlust an Lebensqualität gut verkraften.

 

…und Alternativen

Wäre es nicht sinnvoll die Airlines dem Markt und einer Gesundschrumpfung zu überlassen, und Steuergeld etwa in den Ersatz von Kurzstreckenflügen durch ein besseres Schienennetz und bessere Bahnverbindungen zu investieren? Und wenn das aktuell nicht durchsetzbar ist, bleiben aus ökologischer Sicht immer noch drei eigentlich unverzichtbare Bedingungen für eine Staatshilfe für Airlines. Erstens der mittelfristige Ausstieg aus der Kurzstrecke. Zweitens ein verpflichtender Klimaausgleich für jeden Flug und jeden Passagier auf dem Niveau von atmosfair oder myclimate. Drittens der obligate Einsatz der jeweils am wenigsten umweltschädlichen Technik.

 

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27. 4. 2020

Das größte Konjunkturpaket der europäischen Geschichte.

Wofür und für wen? „Wir reden nicht von Milliarden, wir reden von Billionen“, so kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Wiederaufbauinvestitionen für Europas Wirtschaft nach der Corona Krise an. Wofür und für wen soll das größte Konjunkturprogramm der europäischen Geschichte ausgegeben werden? Das ist jetzt die Frage. Die konkrete Verwendung dieser Billionen ist eine historischen Weichenstellung. Machen wir weiter wie bisher, oder werden diese Mittel als massiver Anstoß zu einer sozialen und ökologischen Wende verwendet?

Jeder Aufbaucent für Energie aus Sonne und Wind. Für ein Schienennetz und Bahnverbindungen, die die Regionen und Hauptstädte Europas komfortabel miteinander verbinden. Für attraktiven öffentlichen Verkehr in den Regionen und Städten. Für eine vernünftige, kleinere Motorisierung. Für langlebige, ungiftige, gesunde, schöne und wiederverwertbare Produkte. Für regionale und ökologische Landwirtschaft. Für ein menschliches Maß in der Freizeitwirtschaft und im Tourismus. Für die Bekämpfung von Armut. Für Steuerpflicht dort, wo die Produktion läuft und die Geschäfte gemacht werden. Für Lebensqualität statt Lebensstandard.

Das heißt gleichzeitig, und auch das muss klar ausgesprochen werden:

Kein Aufbaucent für fossile Energien, kein Cent neue Flughäfen, kein Aufbaucent für neue Straßen und Autobahnen, Tunnels und Umfahrungen, fortgesetzte Übermotorisierung, Prestige- und Wegwerfkonsum, Gifte, industrielle Landwirtschaft, Tierfabriken, touristische Exzesse, Steuerflüchtlinge, Spekulation, Ausbeutung und Rüstung.

Wann, wenn nicht jetzt! Bitte sagt es laut, und sagt es Euren PolitikerInnen. Wir erwarten konkrete Weichenstellungen. Jetzt! Bei Strafe des Niemehrwiederwählens!

 

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26. 4. 2020

Er wird wahnsinnig

Man kann WählerInnen so belügen, täuschen, kaufen, manipulieren oder imponieren, dass sie einen zum Präsidenten wählen. Seit Donald Trump erleben muss, dass das beim Corona-Virus so nicht klappt, dreht er durch. Er wird zunehmend wahnsinnig, und zwar im klinischen Sinn. Zu sehen ist das derzeit allabendlich auf CNN bei den Live Übertragungen seiner Pressekonferenzen. Es hat auch Unterhaltungswert. Man kann das lustig finden. Aber eigentlich ist es das nicht.

 

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9. 4. 2020

Verantwortungslosigkeit ist kein Bürgerrecht!

Ich kann den Ärger und die Besorgnis geschätzter FreundInnen über die beschränkenden Maßnahmen der Regierung nicht teilen. Ich glaube nicht, dass nach Corona meine Berg- oder Skitouren mit dem Hubschrauber überwacht werden. Ich glaube nicht, dass mir nach Corona eine Regierungs-App aufs Handy gedrückt wird, die meine Bewegungen aufzeichnet. Ich glaube auch nicht, dass wir in Ungarn sind, wenngleich Misstrauen gegen Regierende immer Bürgerpflicht ist.

Ich glaube aber, dass eine Regierung die Pflicht hat, die Verbreitung eines Virus, das potenziell tödlich ist und gegen das es noch keine Impfung gibt, zu hemmen. Dies jedenfalls bis zur Grenze der Belastbarkeit des Gesundheitssystems. Ich möchte nie, nie, nie dass ÄrztInnen in Österreich für drei erstickende, verzweifelt um Luft ringende PatientInnen nur ein Intensivbett oder ein Beatmungsgerät zur Verfügung haben und furchtbare Entscheidungen treffen müssen.

Vernünftige und notwendige Einschränkungen zur Eindämmung eines Virus sind keine Einschränkung der Bürger- und Menschenrechte!

Freiheit ist in diesem Fall die Einsicht in die Notwendigkeit, die Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen!

 

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8. 4. 2020

Natürlich Erbschafts- und Vermögenssteuern!

1. Weil nach dieser Krise Geld hereinkommen muss.

2. Weil dieses Geld nicht nur von den kleinen, einfach zu erfassenden Steuerpflichtigen kommen darf.

3. Weil die Anhäufung zu großer Reichtümer in zu wenigen Händen längst ein demokratiegefährdendes Machtgefälle erzeugt hat.

4. Weil der Einfluss einiger weniger Superreicher in der Wirtschaft, auf Politik, Medien, Arbeitsmarkt, Wissenschaft, etc. bereits zu groß und die unabhängige Gestaltungsmöglichkeit demokratisch gewählter PolitikerInnen zu klein geworden ist.

5. Weil am Wachsen auch von privatem Reichtum die ganze Gesellschaft beteiligt ist. Sie sorgt für Bildung, Arbeitskräfte, Infrastruktur und Sicherheit, ohne die privater Reichtum weder entstehen noch genossen werden kann.

5. Weil in Wahrheit kein Vermögender nach Vermögenssteuern schlechter lebt.

6. Weil Vermögens- und Erbschaftssteuern, wenn die ehrlichen Bedenken dagegen, wie etwa mögliche unzulässige Belastungen von erbenden BetriebsübernehmerInnen, ernst genommen werden, gerecht machbar sind.

 

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30. 3. 2020

Eine Niedertracht korrigieren

Heute wäre für Österreich eine gute Gelegenheit, eine besonders bösartige „Reform“ der Regierung Kurz-Strache zu korrigieren. Heute werden 24-Stunden PflegerInnen aus Rumänien nach Österreich eingeflogen. Die An- und Abreise über Ungarn ist wegen der Reisebeschränkungen zu schwierig geworden.

Österreich profitiert von den ungleichen Lebens-, Steuer-, Sozial- und Umweltstandards auf der Welt und in unserer Nachbarschaft. Österreichs Unternehmen nutzen diese tausendfach im Ausland zu ihrem Vorteil. Österreich importiert billige Arbeitskräfte. Mit tausenden billigen Pflegekräfte aus dem Osten schwindelt sich Österreich über seine ungelöste Pflegefinanzierung hinweg.

Einmal hatten diese Menschen einen kleinen Vorteil. Wenn sie Kinder zu Hause hatten war die österreichische Kinderbeihilfe in ihren Ländern ein bisschen mehr wert. Schnell wurde die Regierung Kurz-Strache bei Ihrer Suche, wo man ArbeitnehmerInnen etwas wegnehmen könne, bei ihnen fündig. Die Kinderbeihilfe wurde gekürzt.

Was für eine Niedertracht!

Hoffentlich und höchstwahrscheinlich wird der Europäische Gerichtshof diese Reform korrigieren. Aber heute wäre die Chance für Österreich, sie freiwillig zurück zu nehmen. Mit Bedauern, Entschuldigung und Nachzahlung.

 

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13. 3. 2020

Verschimmeln?

Mein Lebensmittelhändler macht ein tolles Geschäft in diesen Pandemie-Tagen. Aber der Gedanke, wie viele von den Lebensmitteln, die jetzt panisch, gierig und gedankenlos in die Einkaufswägen geschaufelt werden, in den nächsten Tagen und Wochen verderben oder verschimmeln werden, tut ihm trotzdem in der Seele weh. "Das ist echt schwer mit anzusehen."

Liebe Leute, nehmt die Sache bitte ernst, aber bleibts gescheit!

 

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21. 2. 2020

Der Wichtigste!

Der Wichtigste bin I …???!!!

 

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29. 1. 2020

Missbrauch in der Kirche. Unsere verzerrte Wahrnehmung

Was wäre wohl los, wenn von einer Moschee, einer Koranschule, einer Sekte oder einer Kommune ein derart massenhafter sexueller Missbrauch von Kindern bekannt werden würde, wie das bei der katholischen Kirche in Österreich und weltweit der Fall ist. Wie würde die organisierte Vertuschung, die jahrzehntelange Duldung und der systematische Schutz der Täter vor Polizei und Justiz öffentlich bewertet werden?

Insbesondere bei Muslimen würde der Boulevard toben und die Volksseele kochen. In unzähligen politischen Stellungnahmen würden strengere Gesetze, ein schärferes Vorgehen von Polizei und Justiz, die Einstellung jeglicher Zusammenarbeit sowie der Entzug von allfällig vorhandenen Unterstützungen gefordert werden. Es gäbe Hausdurchsuchungen, Verhaftungen und Strafverfahren. Der Vorwurf würde laut werden, der fortgesetzte Kindesmissbrauch sei der eigentliche Zweck der Organisation und alles rundherum nur Tarnung. Verbleibende Anhänger oder Gläubige wären dem Vorwurf der Unterstützung von Kinderschändern ausgesetzt, usw.

Wo es Macht, Ohnmacht und Abhängigkeiten gibt, gibt es auch den Missbrauch von Macht. Das ist unabhängig von Religionen und Systemen.

Obiges soll nur als Anregung dienen, sich wieder einmal bewusst zu machen, wie sehr Macht, Abhängigkeiten, Traditionen, Gewohnheiten, Alltag und politisches Gewicht unsere Wahrnehmung verzerren können. Aus Anlass des aktuellen Buchs von Josef Haslinger über den wiederholten sexuellen Missbrauch, dem er als Zögling im niederösterreichischen Stift Zwettl ausgesetzt war.

 

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24. 1. 2020

Nicht so wie die Nazis werden

Es ist gut, wenn gegen den Ball rechter Burschenschafter demonstriert wird. Aber selbstverständlich muss auch so ein Ball stattfinden können und dürfen Ballbesucher nicht persönlich attackiert werden.

Es ist ebenso gut, wenn gegen einen rechten Historiker an der Uni protestiert wird. Aber selbstverständlich muss ein Universitäts-Professor letztlich unterrichten dürfen, wenn er gewisse Grenzen in seiner Lehre - wie etwa Antisemitismus oder das Gutheißen bzw. Leugnen des Holocaust - nicht überschreitet.

Man bekämpft Nazis nicht, indem man so wird wie sie.

 

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20. 1. 2020

Vermögenssteuern nicht im Regierungsprogramm

Pervers und asozial ist die wachsende Vermögensungleichheit. Sie höhlt die Demokratien aus und lässt keine demokratische Willensbildung mehr zu. Gleichzeitig wählt die Mehrheit der ÖsterreicherInnen mit ÖVP, FPÖ und Neos Parteien, die jede Vermögensbesteuerung ablehnen und die Ungleichheit endlos weiterwachsen lassen wollen. Die ÖVP hat das auch im aktuellen Regierungsprogramm durchgesetzt. Ein sehr schmerzender Punkt.

 

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15. 1. 2020

Aufforstungen für genusspaddeln Kilometer

Klimaausgleich für Fliegen oder Fahren macht Sinn.

Über www.atmosfair.de oder www.myclimate.org

 

Klimaausgleich für die Jahreskilometer mit unserem VW-Bus. Wir haben in unseren Umweltrichtlinien unter anderem festgelegt, die C02 Emissionen die wir durch die Fahrten mit unserem VW-Bus verursachen, zu kompensieren. Das haben wir für die Kilometer des Jahres 2019 bei myclimate (www.myclimate.org) gemacht. Mit dem errechneten Betrag werden konkrete Projekte wie etwa Aufforstungen unterstützt, mit denen dieselbe Menge CO2 eingespart wird, die wir mit unseren Fahrten verursachen.

 

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7. 1. 2020

“Ultimativ sportlich”

Wer braucht auf unseren Straßen 280 km/h?

 

„Ultimativ sportlich“ schreibt Audi Österreich über den Audi TT RS. Es folgen “beeindruckende Werte”: “294 kW (400 PS), Beschleunigung 3,7 Sekunden 0 auf 100 km/h, Höchstgeschwindigkeit 280 km/h (optional), 250 km/h (serienmäßig)”.

Wer braucht 400 PS und 280 km/h im Straßenverkehr? Warum werden solche Geschosse für den Straßenverkehr zugelassen? Wozu verführen diese “beeindruckenden Werte” labile Menschen? Das Massaker (genannt “Unfall”) im Südtiroler Ahrntal vom 5. Januar mit bislang sieben Toten wurde mit einem Audi TT Sportwagen (ich weiß nicht welches Modell) ausgeführt.

Die Autoindustrie hat es in den letzten Jahren geschafft, eine neue Welle vollkommen unnötiger Übermotorisierung zu etablieren. Die Staaten schauen bei diesem Anschlag auf Umwelt, Menschen und Gesellschaft fördernd und genehmigend zu. Die primitive und gemeingefährliche Übermotorisierung auf unseren Straßen muss gestoppt werden!